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Cruz der Ferro

Veröffentlicht: 02.10.2018

Heute haben wir zum Glück eine Herberge gefunden. Denn in der Nacht waren es 2 Grad. Kurz nach 6 Uhr bin ich losgegangen und nach einer halben Stunde gemerkt, dass ich mich diesmal nicht warmlaufen kann. Also zog ich Jacke, Haube und doppelte Hose an. In Galicien angekommen, ohne Zeit und Kilometer zu zählen, stand so unerwartet das große Kreuz vor uns. Der spirituellste Ort und das religiöse Symbol für den Pilger. Unter dem Kreuz liegen unendlich viele Steine, welche der Pilger aus der Heimat mitbringt, um den hier zu lassen. Als Symbol seine Last auf diesem Weg liegen zu lassen. Ein Mann hat geweint und einen kleinen Sack Asche auf die Steine verteilt. Ein anderer hatte Räucherstäbchen angezündet und gebetet. Ein Mädchen, erschlagen von all diesen Emotionen, hat sich auf die Steine gesetzt und geweint, es kam eine fremde Frau zu ihr, umarmte sie und sagte wie schön es ist, hier an diesem so zauberhaften Ort gemeinsam angekommen zu sein. 

Alle weinten, umarmen sich, kennen sich nicht und sind doch so unglaublich nah und herzlich.

Meine zwei kleinen Steine liegen jetzt auch neben dem Kreuz :)

In den nächsten Ort müssten es um die 8 km sein. Dort bin ich am Donativo eine Stunde zu früh angekommen. Fiona darf im Garten schlafen. Ich werde sie noch zusätzlich mit Decken zudecken müssen. Hier auf  dem Berg ist es Nachts richtig kalt. Hier kriegen wir sogar Essen. Alles wieder für einen Spendenbeitrag. 

Auf den letzten 100 km oder vielleicht schon eher, hat das Donativo und Manicipal für 5 Euro pro Nacht ein Ende. Von den Bergen runter und hoffentlich bei gutem Wetter draußen schlafen ist dann wieder angesagt.

Antworten (1)

Nelly
Wie schön! Bin stolz auf dich :-*