Usbekistan 2019
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Moynak & Aralsee (Tag 3) - traurig und beeindruckend

Veröffentlicht: 05.09.2019

Am Tag 3 ging es bereits um 7:30h los. Wir hatten bei "responsible travel" zusätzlich zur Yurten-Tour einen Fahrservice nach Moynak gebucht. Und es sei bereits an dieser Stelle gesagt, der Fahrer machte sowohl auf der Hin- als auch Rückfahrt einen exzellenten Job; stets höchst aufmerksam umkurvte er mit Adleraugen die unzähligen Straßenschäden bzw. wählte die am wenigsten beschädigten Straßenbereiche aus. Die Fahrt nach Moynak dauerte mit kurzem Zwischenstopp knapp 5 1/2 Stunden. Wir konnten viel von der Landschaft, den Städten und Leuten der sogenannten autonomen Republik Karakalpakstan sehen: Nukus z.B. mit seiner sowjetisch großen Einkaufsstraße mit zahlreichen kleinen Läden, Frauen in ihren bunten Kleidern, Eselkarren mit landwirtschaftlichen Waren, die am Straßenrand entlang liefen, Kinder, die mit großen Augen zu unserem Minibus schauten. Viele wegweisende Schilder gab es auf der Strecke nicht, so musste unser Fahrer sogar einmal eine kleine Ehrenrunde drehen :)) Als wir in der früheren Fischerstadt Moynak ankamen, liefen wir gut durchgeschüttelt zu dem Denkmal und Aussichtspunkt, von dem wir die alten rostigen Schiffe auf dem staubtrockenen Grund des Aralsees sehen konnten. An der Aussichtsplattform war vor 40 Jahren ein Kai am Ufer des Aralsees, heute schaut man gut 30 Meter in die Tiefe und sieht Sand und Sträucher und eben die damals auf Grund gelaufenen, verlassenen Schiffe. Die Letzten ihrer Art wurden hier nach Moynak befördert und stehen unter Schutz. Früher wurden die verlassenen Schiffe bis auf die letzte Schraube ausgeschlachtet und verwertet. Richteten wir unseren Blick von den Schiffen gen Horizont, sahen wir nichts anderes als Sand, die Salzwüste Aralkum. Erschütternd, wie sehr sich einer der größten Seen der Welt verkleinert hatte (von menschenhand verkleinert wurde).

Nachdem wir die Schiffe erkundet hatten und etwas herumgegangen waren - drei Schiffe lagen abseits von dem angelegten Schifffriedhof -, aßen wir noch eine Kleinigkeit in dem Restaurant des ehemaligen Leuchtturms am Aussichtspunkt. Danach fuhr uns der Fahrer zu dem Aralsee-Museum in der moynakischen Innenstadt. Dort konnten wir uns einige schöne und interessante Gemälde von dem Aralsee aus damaliger Zeit anschauen, außerdem wurde eine knapp 20 minütige Dokumentation von der tragischen Geschichte des Aralsees gezeigt. Der Schluss der Dokumentation zeichnete eine positive Zukunft der Ausmaße des Sees und des Lebens am Seeufer. Doch der Film war vermutlich 15 Jahre alt... Heute wissen wir, dass der Aralsee immer noch schrumpft und der giftige Sand weiterhin die Gesundheit der am See lebenden Menschen massiv beeinträchtigt. Der neue usbekische Präsident war vor Kurzem in Moynak und hatte Hoffnung aufkeimen lassen, so soll wohl Moynak ein großer Touristenmagnet werden. Bei Durchfahrt durch Moynak wurden zahlreiche neue Gebäude gebaut und schweres Baugerät war präsent. Ob das die Bevölkerung gesünder macht, wir wünschen es ihr!

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