Veröffentlicht: 31.08.2023
Tag 8, 29. August 2023
Hallo zusammen,
Wie gestern schon angedeutet sollte es heute zum Fushimi Inarii Schrein gehen. Ein besonderer Schrein, welcher sich durch seine mehreren Tausend, etwa 10000, roten Tore auszeichnet.
Da es eine totale Touristenattraktion ist und es wirklich seeeehhhrrr voll werden kann, beschlossen wir ganz früh aufzustehen um uns dann ganz in Ruhe diesen schönen Ort anzugucken.
Ganz früh bedeutet für mich dann aber doch was anderes als für Moritz. Als ich ihm erzählte, dass wir 5:40 aufstehen müssten, war er überhaupt nicht begeistert und wir machten den Kompromiss, dass er spontan entscheide, ob er mitkomme oder nicht.
Also klingelte 5:40 der Wecker und genau wie ich erwartet hatte, war Moritz gar nicht gut drauf. Für alle die Moritz gut kennen, können sich vielleicht vorstellen, was ich meine..
Also war ich auch gar nicht so traurig, als ich alleine losgehen musste.
Das hieß nur mehr Ruhe für mich ;)
6:17 verließ ich das Hotel und war 6:40 am Schrein. Da ich bis zu diesem Zeitpunk noch dachte, dass es „nur“ 1000 und nicht 10000 Tore sind, dachte ich mir „1000 Tore können das nicht sein! Ich bin hier bestimmt in 10 Minuten durch.“
Tja, falsch gedacht. Natürlich wusste ich auch nicht, dass ich einen Berg besteigen musste, um diesen Schrein zu entdecken. Schon nach 15 Minuten war ich komplett fertig, mir lief der Schweiß und ich war komplett nass.
Doch weiter ging es und je tiefer ich in dem Wanderweg drinne war, desto schöner wurde es.
Zudem war ich die größte Zeit alleine. Es war wirklich ein magischer Ort, vor allem 7:00 morgens!
Ich frage mich dennoch, wer die Motivation hatte das alles zu bauen und vor allem auf den Berg zu schleppen.
Der Wanderweg umfasste insgesamt 14 Schreine, dass bedeutet, dass man immer ca. 7-10 Minuten den Tor-Weg langgelaufen ist und dann auf einem kleinen Platz ankam, wo sich ein Schreib befand.
Tapfer schlug ich mich eine weitere Stunde den Berg hoch und entdeckte ganz oben sogar kleine Stände und Läden. Manche Menschen laufen hier also jeden Tag zur Arbeit hoch?!?!
Oben angekommen holte ich mir eine Postkarte als Erinnerung und ging den ganzen Weg dann zurück.
Ich schaffte es sogar rechtzeitig zum Frühstück im Hotel.
Im Hotel gibt es 4 verschiedene vegetarische/vegane Frühstücksarten, welche alle sehr ausgefallen und lecker waren. Auch Moritz war mittlerweile wach und definitiv besser drauf als 5:40.
Zusammen aßen wir unser Frühstück und langsam schlich sich etwas ein, was ich längst erwartete: die Müdigkeit.
Also gingen wir hoch und schliefen/ruhten bis 12:00 weiter. Das war für uns beide aber sehr nötig, da wir die letzten 7 Tage immer sooo viel gemacht haben und täglich 17000-24000 Schritte hatten.
Als wir wach wurden, beschlossen wir uns langsam zur Burg Nijo zu begeben, welche 1601 erbaut wurde und als ehemaliger Sitz des Shōguns von Kyoto fungierte. Diese war sehr schön anzusehen, mit einem weiten Burggraben und tollen, großen Gärten.
Man merkte hier, wie unterschiedlich die Architektur der Gebäude, aber auch der Grünlagen, im Vergleich zur unseren europäischen war.
Es war aber wieder so heiß, dass es kaum auszuhalten war. Heute war ich es aber, die sehr mitgenommen wirkte.
Vielleicht hat Moritz sich ja schon mehr an das Klima angepasst?
Eigentlich konnte man in die Burg auch reingehen, aber natürlich nicht, wenn wir da sind.
Deshalb beschlossen wir, bald zurück zu gehen, da wir später am Nachmittag mal baden gehen wollten. Die ganzen kleinen Teiche der Burg haben uns schon sehr in Badestimmung gebracht!
Auch das grün-türkise Burggrabenwasser mit den Koifischen drinne, lud uns sehr zum reinspringen ein.
Gegen 15:00 machten wir uns zurück und gingen etwas essen. Irgendwie haben wir seit ein paar Tagen immer soooo viel Hunger, woran das wohl liegt..?
Also gingen wir zum Convenience Store unserer Wahl und holten uns etwas zu Essen.
Nach einer kurzen Pause ging es 17:00 weiter zur Badestelle, welche ca. 55 Minuten von unserem Hotel weg war.
Blöd nur das der „Sunshine Beach“ kein Sunshine Beach war, sonder einfach eine Wiese an einem steinigen, algigen See, indem auch niemand schwamm. Weder Sunshine, noch beach…
Zudem zog es sich etwas zu..
Ganz prima, wir waren echt enttäuscht.
Zudem gingen meine FlipFlops kaputt, die ich für 1€ bei Whoolworth ergattert hatte und ich hatte keine Schuhe mehr… ein Glück hat der mitdenkende Moritz 2 Paar dabei gehabt.
Nach ca. 10 Minuten bekam Moritz aber Mut, da er ca. 500 Meter weg von uns einen Menschen im Wasser erspähte.
Also zogen wir uns um und hüpften ins angenehme Wasser.
Es war dann doch ganz schön und wir waren froh, hergekommen zu sein.
Doch auch gegen 18:30 ereilte uns wieder ein leichtes hüngerchen und wir gingen zurück.
Im Hotelzimmer angekommen machten wir und etwas frisch, entspannten etwas und brachen 21:00 auf, um Nahrung zu suchen.
Wir landeten in einem koreanischen Restaurant, was wir anfangs etwas bereuten. Die Karte war ganz anders als draußen gezeigt wurde und teurer war es zudem auch.
Wir machten das beste drauß und bestellten uns eine Kleinigkeit. Da meine Kleinigkeit wirklich relativ klein war, holte ich mir noch etwas im Convenience Store.
Den Kimchi den wir probierten, es waren 3 verschiedene selbstgemachte Sorten, waren aber sehr lecker!
Den Abend verbrachten wir dann mit einem Getränk bewaffnet damit, durch Kyoto zu stromern (Moritz wollte einfach ein große Runde spazieren gehen, könnt ihr das fassen?!) und die Gegend zu erkunden.
Kaputt fielen wir Abends dann im Hotel ins Bett und freuten uns auf morgen.
Da sollte es nach Arashiyama gehen :)
Tag 9:
Am neunten Tag unserer Japan Reise haben wir uns wieder vom lokalen kulturellen Angebot begeistern lassen. Angefangen hat der Tag jedoch mit einer Frühstück, so wie es sein soll. Nachdem der morgendliche Hunger dann gestillt war ging es auch schon los.
Wir haben eigentlich fast den ganzen Tag in Arashiyama verbracht, einem eher abgelegenen Teil Kyotos, der ziemlich naturnah wirkte. Da das Wetter wieder mal echt extrem war, haben wir die erste Zeit erstmal unsere Füße im Fluss abgekühlt. Ich (Moritz) hätte das auch den ganzen Tag machen können, jedoch hat sich ein kleines Vieh an meinen Fuß gesaugt (vielleicht ein kleiner Blutegel?) und dann war der Spaß auch schon wieder vorbei. Naja es muss auch mal weiter gehen.
Gesagt getan, also haben wir und auf den Weg gemacht die Gegend zu erkunden. Dabei ging es zuerst auf einen kleinen Hügel, durch den sogenannten Kimono Wald (tatsächlich waren da auch viele Leute in Kimonos).
Ohne es anfänglich zu merken, sind wir dabei jedoch schnurstracks auf dem besten Weg zu DER Touri-Attraktion gewesen. In Arashiyama befindet sich nämlich ein sehr bekannter Bambus Wald, den wir erst nicht besuchen wollten um eben die Touristen zu vermeiden. Die ersten Paar Meter durch diesen Wald waren wir tatsächlich überrascht wie wenig Leute dort denn sind. Nach den nächsten Paar Metern und ein Paar Bildern änderte sich das jedoch. Auf einen Schlag kam eine Wand von Menschen auf uns zu. Und wie das halt immer so ist mit vielen Leuten gibt es da nun auch welche die meinen, dass der ganze Wald wohl ihnen gehört. Da wir sich halt mal direkt vor dich gestellt und Bilder gemacht (im Wohlwissen, dass du direkt hinter ihnen stehst und quasi in ihren Nacken atmest).
Da wir das ja aber nun kennen haben wir unsere Taktik angewandt, mit der wir wie ein Fels in der Brandung durch die Massen preschten. Wir halten in solchen Situationen immer Händchen (wer trennt schon gern ein Pärchen?) und gucken an den Leuten vorbei in die Richtung in die wir auch gehen. NIEMALS sollte man die Personen direkt angucken, da das nur Verwirrung stiftet.
Als wir es durch die Massen geschafft hatten meldete sich langsam auch wieder Hunger. Nach einer kurzen Google suche fanden wir ein günstiges kleines Lokal ca. 1,5km von unserem Standort. Also machten wir uns auf den Weg dorthin. Am Ziel angekommen fanden wir ein süßes kleines Lokal in dem drei Leute arbeiten, davon eine nette Omi als Bedienung. Wie es hier üblich ist, hatten wir unser Essen ungefähr drei Minuten nach der Bestellung, da haben die Getränke länger gedauert. Es hat uns mal wieder sehr geschmeckt wie den anderen Gästen scheinbar auch, da man im ganzen Lokal nur Geschlürfe hörte (hier ein Zeichen, dass es mundet). Auf dem Weg nach draußen ist uns die Bedienung noch hinterher gekommen, da Jule ihren Fächer drin vergessen hatte. Sehr nett auf jeden Fall.
Bevor wir wieder in den Hauptteil von Arashiyama zurückkehren, schauten wir uns noch in ein Paar Souvenirläden um und kauften eine Kleinigkeit. Außerdem hat Jule einen Tempel gefunden den sie natürlich besuchen musste, während ich draußen auf einer Bank wartete, da mir die Füße etwas weh taten. Als Julchen nach einer halben Stunde wieder raus kam, berichtete sie mir erst davon was ich verpasst habe, bevor wir den Rest des Weges antraten. In Arashiyama schlenderten wir ein bisschen durch die Straßen und probieren uns etwas durch das lokale Streetfood. Besonders lecker fand ich persönlich das Eis was wir dort gegessen haben, was im Endeffekt dünn geschnittenes Eis mit Sirup war. Bei dem Wetter allemal empfehlenswert.
Danach traten wir auch schon wieder den Rückweg in unser Hotel an, wo wir uns erst ausruhen. Gegen Abend sind wir dann gemeinsam zum Fuji Inari Schrein gegangen, den Schrein welchen Jule am Morgen des Vortages alleine erkundet hat. Ich bin auf jeden Fall froh diesen auch noch gesehen zu haben, da das vielleicht der eindrucksvollste Schrein gewesen ist den ich hier gesehen habe, auch wenn wir nicht die ganze Stecke liefen. Nachdem wir auch dies geschafft hatten wurde sich noch ein schnelles Abendessen am nächsten Convenience Store geholt und etwas die Gegend erkundet. Das war es eigentlich auch schon mit diesem Tag. Wir danken euch, dass ihr euch wieder Zeit genommen habt um unsere Berichte zu verfolgen.
Liebe Grüße von uns beiden und bis zum nächsten mal :)