Veröffentlicht: 05.06.2024
5.6.2024 Takoradi
Diesmal legten wir sehr früh an. Ich ging zusammen mit Craig gegen 8.00 Uhr von Bord. Ein Shuttle-Bus fuhr uns in die Stadt. Schon während der Fahrt bekamen wir einen Eindruck von Ghana. Positiv war, dass es Geldautomaten in Hülle und Fülle gab. Negativ war, dass die Stadt schmutzig war und fast ausschließlich aus zerfallenden Gebäuden bestand.
Craig und ich versuchten, an Bargeld zu kommen, was uns erst am zweiten Geldautomaten gelang. Inzwischen hatte es zu regnen begonnen, und der Regen entwickelte sich zum Wolkenbruch. Craig trat den Rückzug mit dem Shuttle-Bus an, während ich dem Regen trotzte.
Ich hatte mir vorgenommen, hier die authentische einheimische Küche zu probieren. Das stellte sich als überraschend schwierig heraus. Nacheinander steuerte ich drei angebliche Restaurants an, die mir Google Maps angezeigt hatte. Keines der Restaurants schien mehr zu existieren.
Erst das vierte Restaurant gab es tatsächlich. "Hot Ernesto Fast Food" hieß der Schuppen. Immerhin verfügte er über ein paar Barstühle im Trockenen und die kurze Speisekarte enthielt das Gericht, das ich probieren wollte: Jollofreis mit Hühnchen. Dazu ein Joghurtgetränk. Da es noch relativ früh war, hatte ich den Gastraum für mich alleine und konnte ungestört den Kampf mit der großen Portion aufnehmen. Reis und Hühnchen waren scharf gewürzt, eine zusätzlich gereichte Soße brachte weitere Schärfe. Mir schmeckte es, dennoch schaffte ich vom Reis gerade mal die Hälfte. Ich hatte meinen Hunger überschätzt.
Auf dem Rückweg zum Bushaltepunkt hielt ich Ausschau nach Dingen, die ich mit dem Rest der lokalen Währung kaufen könnte, fand aber nichts. Der Shuttle-Bus brachte mich zum Schiff zurück. Wir verließen diese trostlose Stadt am frühen Nachmittag.
Ich hatte keine große Lust mehr, noch viel zu unternehmen und beließ es bei einem Cocktail mit musikalischer Untermalung unseres String Trios. Abendessen und weitere Unterhaltung ließ ich ausfallen.