Veröffentlicht: 16.01.2018
Ausgeschlafen und mit einem guten Frühstück gerüstet fuhren wir mit dem Taxi zum Busterminal 3 um nach Chiang Rai weiterzufahren.
Es ist durchaus bekannt, dass es in den Bussen in Thailand ziemlich kalt werden kann, aber dass die Klimaanlage auch dann läuft, wenn es draußen auch schon kalt ist (ca 15 Grad) hatten wir ein bisschen unterschätzt. Auch in Chiang Rai, das noch weiter im Norden liegt war es nicht wärmer.
Als wir unser schönes, buntes Hostel (Baan Bua Homestay) bezogen, schlüpften wir erst mal in die wärmsten Sachen die wir dabei hatten, um die Stadt zu erkunden.
Wir fanden einen wunderschönen Markt mit sehr vielen frischen Zutaten und Gerichten, die wirklich Hunger und Lust auf kochen machten. Leckere, frisch geschnittene Ananas, fluffige Muffins, gegrilltes und eine Riesen Avokado kauften wir gleich ein. Wir wagten uns auch an kleine, scharf gewürzte Fische, die im Bananenblatt gegrillt wurden - was aber nichts für uns war.
Dann stießen wir überraschend auf einen riesigen Blumengarten, wie die Insel Mainau, für ein paar Wochen aufgebaut, der voll war mit duftenden Lilien, Orchideen, Tulpen und vielen weiteren Blumen.
Auf dem Heimweg entdeckten wir dann zufällig noch den Night Bazaar, mit vielen Kunsthandwerkern und schönen Dingen, die aber leider noch nicht alle in unser Gepäck passen würden...
Am nächsten Tag mieteten wir mal wieder einen Roller, diesmal aber einen, der gerade mal 100 km drauf hatte. Damit ging es zuerst mal zur Hauptattraktion in Chiang Rai, dem White Temple, wo leider um die Mittagszeit extrem viel los war. Deshalb legten wir erst mal ein „Frühstück“ mit den gestern auf dem Markt erstandenen Sachen ein und schauten dem bunten Treiben zu. Die Massen wurden jedoch nicht weniger... Der Wat Rong Khun wurde vom Künstler Chalermchai Kositpipat gestaltet. Dieser ist sehr vielseitig und auch ein bisschen verrückt. Er mixt alle möglichen Stile (Zeichnungen, Malerei, Bildhauerei, Amulette, Skulpturen sowie unterschiedliche Motive von Buddha, Tieren, England, Frauen, Weltall, Actionhelden, Aliens, Politikern und das alles oft auch gesellschaftskritisch). Dadurch wurde der Tempel, in dem diese Elemente auch ihren Platz fanden, wirklich zu etwas anderem.
Weiter ging’s zum „Blue Temple“, Wat Rong Sear Tean. Diesen haben die Thais einfach Blau angemalt und gestaltet und Zack haben wir wieder eine Touristenattraktion.
Dann ging es noch ein bisschen weiter zum Wat Huai Pla Kung, der einen ca. 100m hohen Buddha hat, der schon von weitem über die Landschaft zu sehen ist. Das ganze Gelände ist noch im Bau, aber man kann schon einiges sehen und betreten. Hier könnte man im inneren des Buddhas mit einem Aufzug für 50 Baht nach ganz oben fahren und aus seinen Augen und dem Kopf über das Tal schauen. Außerdem kann man hier Horst treffen (siehe Bilder).
Nachdem wir den super Roller zurückgegeben haben machten wir uns auf zum Saturday Night Market, der wirklich riesig ist. Nach all den Märkten in letzter Zeit, war das etwas zu viel für Carsten, der schnell die Lust verlor. Deshalb aßen wir dort erst mal etwas. Auf einem großen Essensplatz gab es u.a. einen Papayasalat, „a little spicy“ bestellt, was sich aber als „really hot“ entpuppte, sodass wir leider nicht viel davon essen konnten. Außerdem gab es dort einen „Hot Pot“: ein Tontopf, der auf Kohlen warm gehalten wird und warme Suppe enthält, in der man seine Zutaten nach Wahl selbst hinzufügen konnte. Sehr lecker das Ganze und wirklich eine gute Geschäftsidee (sollten wir Deutschland auch mal anbieten ;) .
In einer Rooftop-Bar ließen wir den Tag ausklingen und dachten nochmal an die bereits erlebten Abenteuer.
An Tag 12 ließen wir es gemütlich angehen, bevor wir um die Mittagszeit auscheckten. Zunächst war es noch sehr bewölkt, aber nach einigen Stunden zeigte sich die Sonne endlich wieder - die letzten Tage fror man tatsächlich. Wir schauten uns noch drei Tempel und das Hill Tribe Museum in Chiang Rai an. Im Wat Phra Kaew erschien zum ersten Mal der Emerald Buddha, der über ganz Thailand wachen soll (und sich jetzt in Bangkok befindet). Dann verbrachten wir nochmal ein wenig Zeit auf dem Flower Festival von vorgestern. Dort zogen plötzlich zwei chinesische Omas an Tinas Armen und wollten unbedingt ein Foto mit einer Blondine...
Schließlich fuhren wir mit dem Tuktuk zum Busterminal 2 um den Bus über die laotische Grenze zu nehmen. Im Bus machten wir Bekanntschaft mit vier netten Deutschen und einer Belgierin. Die Fahrt war dadurch sehr unterhaltsam und kurzweilig, während wir an hunderten Reisfeldern im Sonnenuntergang vorbeikamen. An der Grenze lief alles problemlos, außer, dass wir keine US-$ von Automaten bekamen... zum Glück konnten uns unsere netten Mitreisenden aushelfen. Mit ihnen teilten wir uns ein weiteres Tuktuk nach Houay Xai, um zu unseren Hostels zu kommen, und verabredeten uns zum Abendessen.
Die Suche unseres Hostels gestaltete sich aufgrund fehlender Adresse und falscher Karte auf booking.com eher schwierig... wir liefen 30 min durch dunkle Straßen, wurden von einem Rudel Hunde eingekreist (und wer weiß wie gerne Tina Hunde mag, der weiß auch, dass sie darüber nicht sonderlich erfreut war...), bevor wir schließlich vor einer Baustelle standen. Eine laotische Familie, die leider überhaupt kein Englisch sprach, versuchte uns zu helfen, was wir aber nicht verstanden. Das Hostel war nicht aufzufinden. Als wir weiterliefen hielten auf einmal zwei Roller neben uns, darauf zwei Frauen der vorigen Familie. Wir vertrauten ihnen, saßen auf und sie brachten uns tatsächlich für umsonst zu unserem Hostel!
Abends trafen wir uns in einem nachhaltigen Restaurant, das ganz frisch für uns Huhn und Fisch grillte. But quality takes time... in guter Gesellschaft aber super zu überbrücken und am Ende seeeehr lecker!