Tour du Mont Blanc 2019
Tour du Mont Blanc 2019
vakantio.de/tourdumontblanc

Tag 9: ...Col du Bonhomme & Col des Fours...

Veröffentlicht: 31.07.2019

Neue Woche, gutes Wetter! Berg Mont Blanc meinte es gut mit uns, nach der ersten Prüfung im kühlen Regen, die wir tapfer bestanden hatten. Nach einem ausreichenden Frühstück im Hotel und dem Einpacken der zum Teil noch immer nassen Klamotten, ging es los in Richtung "Notre Dame de la Gorge". Wir gingen den traditionellen Weg der Tour du Mont Blanc (TMB, gegen den Uhrzeigersinn) durch das Tal. Es gibt auch eine alternative Route, die 600-700m höher liegt. Da wir allerdings eine ordentliche Strecke noch vor uns hatten, machten wir einen auf "Talschleicher".

Nachdem wir die vielen Sport- und Freizeitplätze von Contamines passiert hatten, erreichten wir Notre Dame de la Gorge. Und dann ging es mit dem Bergkraxeln los: Von 1210m hoch auf 2329m (Col du Bonhomme). Bei sehr gutem Wetter genossen wir tolle Aussichten! Kurz vor dem Col du Bonhomme, dem ersten Ziel unseres zweiten Wandertages, begrüßten uns relativ dichte Wolken und ein kleiner Gletscher (Schneefeld). So standen wir mit kurzer Hose und T-Shirt (ein Herr hatte auch freiluftige Jesus-Latschen an) weit oben und stapften durch Schnee und Eis. Dies war etwas surreal, doch wir freuten uns über die Abwechslung!

Eine Pause am Gebirgspass des guten Menschen gönnten wir uns nach dem durchaus fordernden Aufstieg, der sich über 8 km erstreckte. Der gesamte Weg am gestrigen Tage belief sich übrigens auf etwa 10 km. Das Wetter war wieder prächtig, so entschieden wir uns, die in der schwarzen Kategorie geführten Strecke über den Col des Fours zu unserer Unterkunft Chalet des Mottets zu wandern. Das bedeutete in Zahlen: Weitere 9 km, 350m hoch und 800m runter. Zeitlich waren wir um 13:30h am Gebirgspass, wir starteten um 9:15h von der kleinen Kirche von Gorge. Der Weg über einen der höchsten Punkte der TMB setzte sechs Stunden oben drauf, wir kamen mit 30 Minuten Verspätung an der Mottets-Berghütte an, wo das Frühstück (6:30h bis 7:30h) und auch das Abendessen (19h, sehr lecker!) zu festen Zeiten serviert wurden.

Das Erklimmen des Col des Fours über oft schieferigem Untergrund lohnte sich, wir wurden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt. Außerdem konnten wir acht knuffige Murmeltiere beobachten, beim Abstieg entlang von saftig grünen Wiesen mit zahlreichen unterschiedlichen Blumen. Kurz vor der Berghütte ging es übrigens nochmals 100m hoch und ganz ehrlich, dieser Anstieg war definitiv keine "willkommene Abwechslung", wie unser Wanderbuch uns glaubhaft machen wollte. Wir quälten uns diese letzten Meter zur Hütte, mit der Hoffnung, noch ein Abendessen trotz Verspätung zu ergattern, und mit voller Sehnsucht, unsere geschundenen Knochen in einem muckligen Bett ausruhen zu können! Hart aber herzlich, anstrengend aber schön; so oder so ähnlich könnte man die Etappe kurz zusammenfassen.

Neben ein paar Mountainbikern, wandernden Tagestouris und Joggern(!), trafen wir unterwegs und in der Berghütte auf mehrere asiatische Gruppen, die die TMB oftmals geführt und mit Kofferservice unternahmen. Nach einem Berg-Motivationskuss rief uns ein asiatischer Herr "Bravo" zu, vermutlich sahen wir beide sehr glücklich aus :))

Antworten