Thurids KEAdventure
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Roadtrip an der Westküste

Veröffentlicht: 20.01.2019

Viel zu früh für meinen Geachmeck ging es heute los - knapp 500km sollte der Straybus in Richtung Süden fahren und der Highway 6 führt dabei an der Westküste der Südinsel entlang, einer der spektakulären Roads in Neuseeland.

Der große Nachteil - acht Stunden im Bus sitzen. Na super. Da ziehe ich 8 Stunden Wandern jederzeit vor.

Anfangs führte der Weg "nur" durch Berglandschaften und Wei Berge, noch nicht zu aufregend. Die Hälfte des Busses war mal wieder eingeschlafen, anscheinend wurde es gestern doch etwas später.

Langsam aber stetig wurde die Landschaft dann aber doch wilder und schöner. Sobald wir an dem Fluss gelangten, der in Regenzeiten die höchsten Überflutungen in Neuseeland hat (noch mal ca. 5 Meter über unserem Bus, schon gruselig), habe ich mit den Fotos angefangen, das wurde dann doch beeindruckend genug für ein paar Aufnahmen. So ziemliche alle Bilder wurden also aus dem Bus während des Fahrens gemacht, deswegen kann die Qualität schwanken.
Was gab es zu sehen: viel Wald, Berge und Kuh-Farmen. Aber dann kamen wir an die Küste.
Im krassen Gegensatz zu Abels Tasman Region gibt es an der Westküste keine schönen goldenen Sandstrande, sondern vielmehr schwarze Felsen, scharf und kantig durch den ständigen Einfluss des Wassers. Das Meer ist viel wilder, Wellen und Gischt schlagen an die Ufer.
Die Straße windet sich mit ganz vielen Kurven an der Küste entlang und so bekommt man immer wieder kurze Blicke auf das Meer. An einem Lookout bekamen wir dann aber unser erstes richtiges Bild von der Westküste.

Nahe Punekaiki hielt der Bus außerdem bei den "Pancake Rocks". Weil die Neuseeländer sehr ehrlich mit der Benennung von Dingen sind, kann man also Felsen erwarten, die wie Pfannkuchen gestapelt sind. Enttäuscht wurden wir auch nicht, aber für mich war die Kombination aus hoffen Felsen und den Wellen viel eindrucksvoller als die eigentlichen Felsen.

Die ersten Eindrücke von der Westküste waren also überaus positiv, vor allem der Kontrast zu allem, was ich bisher gesehen habe.

Nach Greymouth hielten wir am frühen Nachmittag dann in Hokitika - Hauptstadt der Greenstones. Die Stadt stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, als der Goldrausch Neuseeland erfasste, so wie eigentliche alle Städte an der Westküste. Die Region soll zu den Zeiten verblüffende Ähnlichkeiten zu dem Wilden Westen gezeigt haben.
Wie auch immer, heutzutage findet man nur noch Greenstone an der Westküste. Greenstone sind grüne Steine (ich kann nicht glauben, dass ich das gerade echt nieder geschrieben habe) und haben vor allem für die Maori spirituelle Bedeutung. Für Touristen sind sie natürlich ein willkommene Mitbringsel und so besteht die Hälfte der Stadt aus Greenstone Läden. Die Steinchen haben auch ihren Preis, aber ich hatte eh nicht wirklich vor, einen zu kaufen.

Nach weiteren langen zwei Stunden erreichte wir endlich Franz Josef. Der Ort besteht mal wieder nur aus einer Ei zogen Straße mit vielen Hotels und Hostels. Das eigentliche interessant liegt außerhalb der Stadt - Franz Josef Gletscher.

Es gibt mehrere Wege die insgesamt drei Gletscher in Neuseeland zu besichtigen - Valley Walks führen unten um die Gletscher rum und haben den großen Vorteil, dass man nichts bezahlen muss. Leider kommt man dafür dem eigentlichen Gletscher auch nicht sehr nahe, dafür muss dann schon der Helikopter her.

Mit einem 20-40 minütigen Flug kann man gleich zwei Gletscher auf einmal abhaken, aber halt nur aus der Luft.
Am beliebten ist die Variante, mit einem Helikopter knappe 5 Minuten auf den Gletscher hochgdflogen zu werden und dort dann 1-2 Stunden zu wandern. Man wird übrigens auch wieder zurück geflogen, das würde ich komischer Weise öfter schön gefragt.
Und wem das noch nicht genug ist, kann noch eins drauflegen: Heli Ice Climb. Wie der Name schon verrät, beinhaltet der Ausflug noch eine Kletterpartie am Gletscher.

Drei Mal dürft ihr raten, was ich mir ausgesucht habe.

Insgesamt zwei Tage werde ich in Franz Josef bleiben, das hat mehrere Gründe. Der sixhtigste: das Wetter an der Westküste ist nicht für seine sonnigen Seiten bekannt, ganz im Gegenteil. Falls die Tour am ersten Tag also abgesagt werden sollte, habe ich noch den zweiten als Backup.

Und ansonsten kann ich immer noch die Valley Walks machen.

Die ganze Sache ist also sehr unsicher. Zusätzlich muss für die Klettertour noch eine vierte Person gefunden werden,ansonsten werden wir drei zu einem Heli Hike gesteckt und der preislich Unterschied wird uns erstattet. Damit bin ich auch völlig zufrieden, ich kann quasi nur gewinnen. Nur das Wetter muss halt mitspielen.

Und wo wir gerade schon vom Preis reden: ich schmeiße nur mal rein, dass die Heli Hikes im Angebot bei 440$ starten und der Heli Ice Climb kostete mich stolze 575$. Dafür hatte ich 3-4 Tage arbeiten müssen... Das tut schon weh. Aber das wird es bestimmt wert sein!

Am Abend habe ich mich im Hostel eingerichtet, bin ja schließlich für 3 ganze Nacht dort! Und dann musste ich mich, so blöd das auch klingt, von dieser endlos langen Busfahrt erholen. Ich war ja so müde, als wir angekommen sind...
Und morgen muss ich ja top fit sein - ein Gletscher ruft nach mir... Hoffentlich... 

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