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Taras - Hotel Rosa

Veröffentlicht: 08.10.2019

Am Montagmorgen, den 23.09.2019, packen wir unsere sieben Sachen zu Rango in den Moskvich und machen uns, nach dem Frühstück im Dream Hostel, an die Weiterreise. Auf dem Weg aus der Stadt wollen wir den am Vortag gekauften USB-Adapter umtauschen. Das Teil ist wieder zu kurz und ich möchte eine erneute, lediglich improvisierte, Verkabelung nach Möglichkeit vermeiden. Eigentlich wollten wir noch in Schymkent eine Werkstatt aufsuchen um unser neues Radlager einbauen zu lassen, aber auf unserem Weg war kein entsprechendes Etablissement zu sehen. So verlassen wir die Landstraße A-2 nordöslich von Schymkent in Richtung Aksu. In Alasch halten wir gezwungener Maßen, Schrotti ist ausgegangen und will nicht wieder anspringen. Nach kurzem Suchen ist das Problem identifiziert, wir brauchen einen neuen Zündverteiler. Das Ersatzteil vom Vorbesitzer passt natürlich nicht und so suche ich in dem Nest nach Ersatz. Ich habe Glück, kann ein passendes Teil erwerben, einbauen und kurze Zeit später läuft die Karre wieder. Dann fahren wir nach Mankent und stellen uns bei einer Werkstatt an. Der Lagertausch stellt sich schnell als recht kompliziert heraus. Eine Schraube, die den Weg zum Lager versperrt, klemmt und kann nach langem Kampf nur mit roher Gewalt gelöst werden. Der Mechaniker hat schon die Nase voll, bevor er zum eigentlichen Problem vorgedrungen ist. Bei der Demontage des alten Lagers lässt sich eine Hälfte des zweiteiligen Innenrings nicht lösen und wird von dem KFZ-Onkel kurzerhand mit der Flex entfernt. Gruselig. Die Nabe, auf welche unser neues Lager soll, ist damit auch beschädigt. Ersatz in der näheren Umgebung nicht aufzutreiben. Wir gehen in den Nachbarraum, wo eine Drehbank und eine Schleifmaschine zu finden sind. Abdrehen der Nabe geht nach Rücksprache mit dem Dreher wohl nicht. Trotzdem wird anschließend das Teil mittels Auftragsschweißen bearbeitet und anschließend mit Hand wieder "rund" geschliffen. Fertigungstoleranzen werden überschätzt! Dann wird das neue Lager montiert, auch hier hilft nur rohe Gewalt. Nachdem der Mann mit seinem Hammer nicht mehr weiter kommt, geht es an die Presse. Ich kann fast nicht zuschauen. Schließlich ist unser neues Lager montiert und wird anschließend wieder an Schrotti verbaut. Ich frage ob das neue Lager in Ordnung ist und hält. "Alles normal." sagt der Mann. Naja, schließlich war es ein russisches Fabrikat, vielleicht muss das so!? Dann fahren wir nach Taras weiter und es dauert nicht lange, bis sich auch das gerade eingebaute Lager durch Geräusche bemerkbar macht. Nach der Einbautortur würde ich auch nach kurzer Zeit streiken. Nachdem unterwegs noch ein paar Probleme mit der Gasversorgung zu bewältigen waren, erreichen wir Taras am Abend. Wir kaufen eine Kleinigkeit ein, buchen ein Hostel und machen uns auf den Weg dorthin. Die Damen im Hostel House wollen dann 50% mehr Miete als auf booking.com angegeben, für dann 1500 Tenge pro Person und Nacht checken wir trotzdem ein. Nach einem Abendbrot geht der Tag schließlich im unangenehm riechenden Viermannzimmer zu Ende.

Nach einem Ringel mit Rango, der wieder im Auto gepennt hat, frühstücken wir und checken anschließend am Dienstagvormittag aus dem Hostel House aus. Wir organisieren einen neuen Luftfilter und Blinkgeber für Schrotti und suchen uns eine neue Bleibe. Schließlich entscheiden wir uns für ein Zimmer im Gästehaus Rosa. Die Dame an der Rezeption legt uns nahe erst am Abend einzuchecken, es würde dadurch billiger. So stellen wir Schrotti vor dem Etablissement ab und drehen eine Runde in Taras. Wir gehen entlang bunter Blumenbeete und gut gepflegter Parks in Richtung Innenstadt. Wir passieren einen alten Moscheebau und schlendern ein Weilchen durch eine Parkanlage am historischen Museum der Stadt. Hier stehen besonders viele Skulpturen, die die Grünflächen mal mehr mal weniger aufwerten. Von einem Aussichtsturm kann man den Großteil des Stadtgebiets überblicken, welches hauptsächlich von kleinen Häuschen geprägt ist. Dann gönnen wir uns ein paar Samsa (gefüllte Teigwaren) und brauchen anschließend ein Päuschen. Die fettigen Spezialitäten liegen uns schwer im Magen. Bevor wir dann am Abend in unserem Stundenhotel einchecken, kaufen wir noch eine Kleinigkeit ein. Nach den Samsa bin ich mir mit Markus einig, dass am Abend ein Salat die angemessene Speise für uns ist.

Am Mittwoch (25. September 2019) schlafen wir aus und verbringen die Zeit bis in den späten Mittag im Hotel Rosa. Die Einrichtung versprüht durch ihren konsequent beibehaltenen sozialistischen Schick, einen ganz eigenen Charme. Dann drehen wir über den Nachmittag noch ein Ringel in der Stadt, besuchen eine große moderne Moschee und spazieren entlang des Ushbulak-Kanals zum Zerbulak-See. Dann geht es während der Abenddämmerung zurück in unsere Unterkunft. Nach dem Abendbrot findet der Tag in sowjetischem Ambiente sein Ende.

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