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Oral - Aqtöbe

Veröffentlicht: 25.09.2019

Nach einem Bad im Ural und anschließendem Frühstück, machen wir uns am Montag, den 09. September 2019, auf den Weg zum Merey-Bazar im Süden von Atyrau. Dort angekommen, drehen wir eine Runde auf dem Markt und fragen nach den benötigten Bremsklötzen, leider vorerst ohne Erfolg. Wir werden mehrmals an einen grünen Container verwiesen, dessen Besitzer wohl gerade Mittagspause macht, uns aber eventuell weiterhelfen kann. So beschließen wir etwas in der Umgebung spazieren zu gehen, um später noch einmal an besagtem Container vorstellig zu werden. Unser Ringel führt uns an einen Imbiss, wo ein Dürüm auf uns wartet und anschließend durch eine Parkanlage, die offensichtlich zum Gedenken an lokale Opfer mehrerer Kriege angelegt wurde. Dominierend dabei natürlich das Gedenken an den Großen Vaterländischen Krieg. Zurück auf dem Bazar ist dann auch der Onkel vom grünen Container zurück, bringt uns aber leider bei unserer Suche nach Bremsklötzen nicht weiter. So machen wir uns unverrichteter Dinge auf den Weg zum Bazar Dina, um unsere aufgeladene Batterie abzuholen und anschließend an die weitere Fahrt nach Norden. Bei Inderbor tanken wir Gas und pausieren für ein Weilchen während die Sonne untergeht. Dann fahren wir bei Dunkelheit weiter, wobei uns die schlechten Straßenverhältnisse und später, vereinzelt auf der Straße herumstehende, Rindviecher zu schaffen machen. Wir halten also unterwegs erneut und ich klemme unseren Überbrückungsdraht vom Abblend- auf das Fernlicht um. Dann geht es noch ein Stück durch die Dunkelheit.

Gegen halb zwei in der Nacht entscheiden wir die Fahrt nach Uralsk vorzeitig abzubrechen und suchen uns nahe dem Dorf Kolovertnoje ein Plätzchen zum Zelten am Flussufer des Ural. Gegen halb drei sind unsere Zelte aufgebaut und wir können noch ein paar Stunden pennen. Rango zieht es vor im Auto zu bleiben, der Dicke hatte es sich bereits auf der Rückbank gemütlich gemacht. Gegen zehn sind wir wieder wach und frühstücken am idyllischen Sandstrand. Wir nutzen die Gelegenheit zum Baden und Entspannen und ich schaue mir Schrottis Elektrik ein wenig an. Vorerst entferne ich einige ungenutzte Drähte aus dem Motorraum, kann unser Lichtproblem aber noch nicht lösen. Dann machen wir uns am frühen Nachmittag auf den Weg nach Oral. Dort halten wir am ersten Markt, kaufen einen USB-Adapter für Schrottis Zigarettenanzünder und erkundigen uns nach Ersatzteilen für alte Autos. Wir werden auch in Uralsk an den Markt Merey verwiesen, der etwas weiter im Nordosten der Stadt liegt. Aber auch dort haben wir erstmal kein Glück, bekommen aber den nächsten Tipp. Mittlerweile ist es bereits spät am Nachmittag, sodass wir beschließen am nächsten Tag weiter nach unseren Bremsklötzen zu suchen. Etwas außerhalb der Stadt finden wir ein annehmbares Plätzchen zum Zelten am Ufer eines Sees. Wir bauen unser Lager auf, Markus sammelt Feuerholz und kümmert sich ums Abendbrot, während ich mir erneut Schrottis Elektrik zur Brust nehme. Um das Licht wieder mittels der dafür vorgesehenen Schalter und Hebel anzusteuern, brauche ich irgendwann mal etwas mehr Zeit. So lege ich zwei neue Drähte in den Innenraum und nutze den Schalter für unsere Gasversorgung um zwischen Abblend-, Fernlicht und ohne Licht umzuschalten. Die Gasversorgung Klemme ich an den alten Lichtschalter um. Nach knapp 2 h scheint das Ganze erstmal wie geplant zu funktionieren. Dann sitzen wir noch ein Weilchen am Feuer und freuen uns über die vielen Kilometer die wir trotz einiger Probleme mit Schrotti zurücklegen konnten. Es sind mittlerweile um die eintausendfünfhundert.

Am Mittwochvormittag (11.09.2019) fahren wir nach dem Frühstück und Abbau unseres Lagerplatzes wieder nach Oral und können auf einem Bazar die benötigten Bremsscheiben kaufen. Auch zwei neue (gebrauchte) Reifen finden sich in der passenden Größe für Schrotti. Nachdem diese montiert und das Ersatzrad wieder an seinem Platz ist, suchen wir eine Werkstatt, um unsere Bremse erneuern zu lassen. Es dauert ein wenig, aber schließlich finden wir einen Meister, der uns unsere Neuerwerbung einbaut. Die alten Beläge sind mittlerweile teils bis auf das blanke Metall runter. Auch die Feststellbremse lassen wir etwas nachstellen. In der Werkstatt nebenan, schaut sich ein anderer Kfz-Mechaniker unsere Kupplung an. Beim Einlegen des ersten Ganges kracht es bisweilen etwas, ich vermute der Kupplungszylinder macht nicht immer was er soll. Der Meister zieht ein paar Schrauben nach und justiert etwas an der Kupplung. Vom Einbau eines neuen Kupplungszylinders rät der Mann ab. Das Auto ist nahe am Schrott. Wasser kontrollieren, Öl kontrollieren, fünften Gang rein und bis Almaty fahren ("Water, Oil, go go go..."), so sein Ratschlag. Werden wir versuchen. Nachdem wir unseren, am Vortag gekauften, USB-Adapter umgetauscht haben(funktionierte nicht) und unsere Lebensmittelvorräte ergänzt sind, geht es wieder auf die Landstraße. Nächste Station soll Aqtöbe sein. Es ist bereits gegen sechs als wir starten. So können wir meine Lichtmontage gleich auf Praxistauglichkeit testen. In Zhympity halten wir für ein kleines Abendbrot und ich nutze das Päuschen um unseren USB-Adapter zu Verkabeln. Das gekaufte Exemplar ist schlicht zu kurz für unseren Zigarettenanzünder. Dann können wir, während unserer Nachtfahrt nach Osten, Stück für Stück unsere batteriebetriebene Technik aufladen.

Gegen um vier am Donnerstagmorgen scheitert der erste Versuch einen Zeltplatz an einem Stausee im Südwesten von Aqtöbe zu beziehen. Das Gewässer ist eingezäunt. So fahren wir in die Stadt und parken nahe eines, in meiner Karte verzeichneten, Stadtstrandes am Fluss Elek. Markus baut sein Zelt auf, ich penne gleich bei Rango auf der Rückbank im Moskvich. Gegen neun streunern zwei Parkrancher um unseren Lagerplatz herum, trauen sich aber nicht uns zu wecken. Trotzdem Zeit für mich aufzustehen. Ich komme kurz mit den zwei Securitys ins Gespräch und bekomme ein paar Pilze geschenkt. Dann repariere ich die Pumpe für meinen Benzinkocher und koche ein Käffchen. Nachdem auch Markus aufgestanden ist, frühstücken wir gemeinsam und fahren anschließend in die Stadt. Wir schlendern etwas durch die Straßen, besichtigen eine Kirche und gehen über den Bazar. Seit Aktau das erste Mal, dass wir nicht auf der Suche nach Hilfe oder Ersatzteilen für Schrotti sind. Fühlt sich gut an. Dann kaufen wir für die nächsten Mahlzeiten ein und fahren an einen großen Stausee im Südosten der Stadt. Hier schlagen wir unser Lager an einem herrlichen Sandstrand auf. Nach dem Baden gibt es Abendbrot. Die zu den Bratkartoffeln zubereiteten Pilze sind recht bitter und wir entscheiden uns gegen den Verzehr. Dann klingt der Abend am Feuerchen aus. So kann es gerne weitergehen...

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