Veröffentlicht: 26.07.2022
Wir reisen weiter. Auf unserem Weg zur Stavkirk Urnes über die E55 begegnen wir zuerst der Sagasäule Um.
'Die Sagasäule, bis 1992 „Eidsvollsmonumentet“ genannt, ist eine 34 Meter hohe Säule mit Skulpturen und Reliefs – entworfen vom Bildhauer Wilhelm Rasmussen in den 1920er Jahren.'
Die Bilder auf der Statue zeigen Norwegens Geschichte von der Schlacht am Hafrsfjord bis das Land 1814 in Eidsvoll seine Verfassung erhielt. Am Fuß der Säule finden wir das Königsriff. Oben steht eine Reiterstatue von Harald Hårfagre, dem König, der Norwegen am Hafrsfjord zu einem Königreich machte.
Und weiter geht es in Richtung Urnes. Allerdings ist erwartet uns noch eine ereignisreiche Fahrt über Norwegens höchsten Berg, Galdhøpiggen im Nationalpark Jotunheimen, dahin. Wieder mal haben wir leider Pech und Nebel ganz oben. Die Temperaturen fallen auf 6 Grad Celsius. Jedoch hat dies einen ganz besonderen Reiz. Denn mit dem Nebel und leichten Sprühregen bietet uns die Natur eine besonders wilde Atmosphäre. Nebelschwaden, Wasserfälle, Schnee und karge Felslandschaft fesseln uns. Doch wer hoch hinaus will, muss auch wieder runter. Und hier gerät unser Wohnmobil an seine Grenzen. Auf halber Strecke abwärts glühen die Bremsen,Qualm steigt auf. Also anhalten und mit Wasser kühlen. Mehrere Flaschen Wasser gehen dabei drauf. Wieder ein Stück fahren und immer mit Motor bremsen. Unten angekommen ist selbstverständlich gleich eine Autowerkstatt. Offenbar kennen die das Phänomen. Ein kurzer Blick auf unsere Bremsen und alles ist gut. Wir können weiterfahren, sollen aber die Bremsen im Blick behalten.
Angekommen an der ältesten noch erhaltenen Stabkirche Norwegens wanderten wir vom Parkplatz bergauf. Sie wurde um 1130 christlicher Zeitrechnung gebaut und die charakteristischen Holzschnitzereien auf dem Nordportal stammen sogar von einer noch älteren Kirche. UNESCO Die älteste Stabkirche Norwegens ist die einzige ihrer Art, die als UNESCO Welterbe anerkannt ist. Sie liegt mit freier Aussicht hoch über dem wundervollen Lusterfjord, genau da wo sie schon stand, als im frühen 11.Jh. errichtet wurde. Analysen des Holzes vom Grundgerüste bewiesen, dass die Stämme zwischen dem Jahre 1129 und 1131 gefällt worden sind. Dort wo die Kirche heute steht, wurden auch Reste einer anderen Kirche von etwa 1050 gefunden. Sie wurden mit als Teile der heutigen Kirche eingefügt. Es handelt sich dabei um Portal, Außenverkleidungen und einen Eckpfahl – Teile, die mit den ins Auge fallenden Holzschnitzereien verziert sind. Die Kirche ist einzigartig und wohl Norwegens bedeutendster Beitrag zur Architektur der Welt. Heute gehört sie der Norwegischen Vereinigung zum Schutz und der Erhaltung von Kulturdenkmälern und wurde im Jahre 1980 in die Liste der Weltkulturerbe aufgenommen.