Tag 3
Wir reisen weiter von Negombo nach Kandy.Als Fortbewegungsmittel entscheide wir uns für den Zug. Das ist nicht nur die billigste, sondern auch eine abenteuerliche Möglichkeit. Kandy ist eine große Stadt in der Landesmitte Sri Lankas. Sie befindet sich auf einer Hochebene inmitten von Bergen mit Teeplantagen und artenreichen Regenwäldern.
Wir buchten uns ein privater Fahrer über Uber. Dieser sollte uns von unserem Hotel in Negombo bis an den Bahnhof von Gampaha bringen. Das tat er auch, er wollte aber dafür mehr Geld als über Uber ursprünglich ausgemacht. Wir nutzen gerne Uber, da man somit mit keinem Touristenpreis abgezockt wird und sich das handeln sparen kann. Unser lieber Fahrer hat das Prinzip wohl nicht ganz verstanden und war mit dem Preis nicht einverstanden. Natürlich begann er mit dem Thema schon während der Fahrt. Nichts desto trotz blieben wir hart und ließen und nicht beeinflussen. Das war nun wirklich nicht die feine englische Art.
Wir holten unser Ticket am Bahnhof und wählten die zweite Klasse. Während wir in der Schlange gestanden sind, fällt mir auf, wie uns eine Familie förmlich anstarrt. Ich wendete meinen Blick zu ihnen. Wir grinsen uns gegenseitig an. Die Tochter sagte leise und schüchtern "guten Morgen". Ich antwortete "Āyubōvan", schloss die Hände vor meiner Brust und nickte mit meinem Kopf.
Beim Zug kann man wählen zwischen der ersten Klasse ( klimatisiert, Zweisitzer) , der zweiten Klasse ( Fenster offen, Ventilator, Zweisitzer) und der dritten Klasse ( Fenster offen, Viersitzer). Außerdem kann man in der ersten und zweiten Klasse manchmal Sitzplätze reservieren.
Wir saßen am Bahngleis und warteten auf unseren Zug. Am Bahnhof in Gampaha waren wir die einzigen Touristen und die einzigen weißen Kartoffeln. So in der Art muss sich ein Tier im Zoo fühlen. Wir wurden oft angeschaut, aber auch angelächelt und angesprochen.Der Zug kam pünktlich und wir konnten Glücklicherweise einen Sitzplatz ergattern.In der Hauptsaison ( ab Dezember) seien die Züge und Busse wohl sehr sehr voll. Im Moment können wir darüber gar nicht klagen.Das Fenster war offen, die Sonne strahlte durch die Fenster und die Fahrt war ganz schön holprig! Die Türen bleiben während der Fahrt auf. Natürlich konnten wir es uns nicht entgehen lassen, während der Fahrt einen Blick aus der geöffneten Tür zu werfen.Die Zugfahrt in
Sri Lanka ist alles andere als langweilig, denn man wird die ganze Fahrt von einer beeindruckenden Natur begleitet. Viele Momente haben mich dennoch sehr getroffen. So hat es mich doch schon sehr schockiert, wie die Menschen hier teilweise leben und wie viel Armut hier doch herrscht.
Gegen Mittag, nach ca. 3 Stunden Fahrt, kommen wir in Kandy an. Nachdem wir den Bahnhof verlassen haben, war es wieder aus mit der Ruhe und dem Frieden. Ein Tuk Tuk Fahrer hier, einer dort, ein guter Preis hier eine Tagestour durch Kandy dort. Manchmal nervt es wirklich sehr.Wir machten uns vom Acker und entschieden uns zur Unterkunft zu laufen. Vor uns lag ein Fußweg von einer halben Stunde.... Und dann folgte uns wieder ein Tuk Tuk Fahrer, mist.Letztendlich wandelte sich das ganze zum Guten und wir ließen uns auf den Fahrer Namal ein. Es stellte sich heraus, dass Namal wirklich ein sehr korrekter Menschen ist, der einem einen unvergesslichen Trip ermöglichen möchte.Dieses Gefühl hat sich auch am nächsten Tag bestätigt. Wir haben direkt am Vortag ausgemacht, dass wir uns am nächsten Morgen treffen, um gemeinsam Kandy zu erkunden.
Mittlerweile sind wir am 5. November angekommen und ihr wisst was das bedeutet. It's my birthday !Nach einem leckeren Frühstück in unserer Unterkunft, welche übrigens nicht so der Wahnsinn war (traditional Kandyan House), holte Namal uns ab. Er zeigte uns schöne Orte, holte uns immer wieder frische Früchte von den Straßenständen und sorgte stets für eine gute Unterhaltung. Er brachte uns zu einer Tea factory. Wir bekamen eine Führung und durften zu sehen, wie Tee verarbeitet wird. Anschließend bekamen wir ein Tasting und durften uns im Shop was kaufen, wenn wir das denn wollten. In Sri Lanka wird sehr viel Tee angebaut, verarbeitet und exportiert. Darunter hauptsächlich Schwarztee, Grüntee, Rooibos. Im Vergleich zu Bali war das hier wirklich eine seriöse Sache. Wir machten noch viele weitere Dinge mit ihm. Dann kam für mich das Geburtstagshighlight. Namal buchte uns eine Ayurvedischen Ganzkörpermassage. Was sehr passend war, da es zu der Zeit eh geregnet hat. Was für ein Geburtstag oder? Zum Schluss haben wir uns noch eine traditionelle Tanzshow in Kandy angeschaut und aßen anschließend in einem von Namal empfohlenenen local Restaurant zu Abend.
What a day !
Nach einem Absackerle in einer Bar, Cheers auf mich, ging es für uns zurück ins Hotel. Dort wartete unser schönes, muffiges Zimmer auf uns. Und als würde muffig nicht reichen, gab es oben drauf noch das ungemütlichste Bett der Welt. Da schlafe ich ja auch meiner Isomatte weicher. Naja, zugeben muss ich ja, dass wir beide trotzdem sehr gut geschlafen haben. Davids Rückenschmerzen waren sogar weniger. Vielleicht sollte er sich für zu Hause auch einfach ein Brett als Schlafgemach zulegen. 😀