Veröffentlicht: 16.03.2018
Wie die Zeit vergeht! Mir kommt es noch nicht lange vor, als ich im Flieger nach Hanoi saß und nun ist die Hälfte meiner Zeit hier auch schon wieder um. Ich konnte bereits jetzt viele interessante Orte besuchen und das vietnamesische Leben kennenlernen.
Da ich im Moment einen recht entspannten Uni-Alltag habe, beschloss ich am vergangenen Wochenende einen Kurztrip nach Ninh Binh, 90 km südlich von Hanoi gelegen, zu unternehmen. Mit dem Zug brauchte ich gute zwei Stunden in die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Am Bahnhof mietete ich mir gleich ein Fahrrad, mit welchem ich zu meinem Hostel in Tam Coc radelte. Schon während der halbstündigen Fahrt konnte ich die aus den Reisfeldern herausragenden Felsen wahrnehmen und so verwunderte es mich nicht, dass dieses schöne Fleckchen Erde auch die „trockene Halong-Bucht“ genannt wird. Jene Felsen sind aus Kalkstein, sie eignen sich nicht nur sehr gut zum Klettern, sondern überdachen auch atemberaubende Höhlensysteme, welche zum Teil mit Wasser geflutet sind. Zudem bieten die Felsen Platz für außergewöhnliche Tempel und Pagoden, wie beispielsweise Bich Dong. Am nächsten Morgen radelte ich auf Empfehlung zum Hang Mua, einem Berg, auf welchem 500 in den Stein gehauene Treppenstufen zu einer spektakulären Aussicht führen. Für diese Anstrengungen entschädigte der Ausblick allemal! Ein nahezu 360 Grad Panorama über die Reisfelder und Felsen verzaubert die Augen und Kameralinsen der Besucher. Noch war ich allerdings nicht fertig, denn es stand noch ein weiteres Highlight auf dem Programm. Eine Bootstour gehört zu den Pflichtveranstaltungen in Ninh Binh und so zieht jene entsprechend viele Touristen an. Mit insgesamt fünf Fahrgästen an Bord legte der Bootsführer vom Pier ab und wir paddelten auf dem ruhigen Gewässer in Richtung eines Tempels. Nach der Besichtigung des Tempels fuhren wir durch eine ein Kilometer lange Höhle, welche das Prädikat faszinierend verdient. Nur wenige Zentimeter über unseren Köpfen bahnten sich Stalaktiten den Weg Richtung Erdoberfläche. Die Fahrt ging noch durch zwei kleinere Höhlen und zu der Totenkopfinsel, welche einst Drehort für King Kong war. Für ein paar tausend Dong (1 Euro entsprechen 28 000 Dong) konnte man auch noch ein Foto mit den „Eingeborenen“ schießen, welche vor ihren einfachen Strohhütten für Touristenfolklore sorgten.
Am abschließenden Tag meines Ausflugs besuchte ich die Bai-Dinh-Pagode, welche in vielerlei Hinsicht rekordverdächtig ist. Zwar ist diese erst im Jahre 2003 errichtet worden, doch beansprucht der komplette Komplex eine Fläche von 80 Hektar und ist damit der größte in ganz Vietnam.
Glücklich und zufrieden setzte ich mich dann wieder in den Zug und erreichte am Samstagabend Hanoi.
Zudem bekam ich in den letzten Tagen Besuch aus Deutschland, dazu aber in dem nächsten Artikel mehr.