Auf der Suche nach einer Ranch

Dienstags haben wir uns ziemlich früh auf den Weg gemacht, weil wir uns ja vor Beginn unserer Reise schon in den Kopf gesetzt hatten, mindestens eine Woche auf einer Ranch zu nächtigen. In Kanada haben wir schon verzweifelt nach einer Ranch gesucht, auf der wir etwas arbeiten können und sozusagen gegen Kost und Logi leben könnten. Da war schon Pustekuchen! Gut hier in Kalifornien dachten wir dann, wir versuchen nochmal unser Glück. Hatten uns im Internet zuvor schlau gemacht und auch von der Beschreibung her eine nette Ranch gefunden. Adresse ins Navi eingegeben, was ein Glück, zur Abwechslung auch mal nicht ganz soweit weg. Circa eine Stunde Autofahrt stand uns nun bevor. Sind dann immer weiter ins Landesinnere gefahren und auch gleichzeitig immer weiter ins Nichts! Als wir von dem Highway abgefahren sind, stellte die Landschaft schon eher unsere Vorstellungen dar. Pferde weit und breit. Mein Paradies. Sogar Straßenschilder, auf denen im Stil eines Westernreiters ausgesagt wird, hier kommen öfter mal Reiter vorbei. Achtung also ;-) 

Trotz einer Ranch nach der anderen, war unser Ziel noch ein gutes Stück entfernt. Irgendwann war dann auch der Empfang weg, juhu! Gott sei Dank waren wir so schlau und haben uns das mit den Offlinekarten bei Google Maps erklären lassen. Wir sind ganz brav nach Navi gefahren... irgendwann hört dann plötzlich die geteerte Straße auf. Na super! Wo will die denn mit uns hin *lach*. Wir mit unserem Miniauto da Offroad unterwegs, Halleluja. Was wir gelacht haben auf den letzten Metern vor unserem "Ziel". Carina ist wie ein geübter Rallyefahrer den Schlaglöchern und Unebenheiten ausgewichen. Kurz vorm Ziel dann das....... ein Tor mit dickem Schloss daran. Na klasse! Was soll das jetzt? Von sowas wie einer Klingel haben die glaub' auch noch nie was gehört. Blieb uns natürlich nichts anderes übrig als zu wenden. Nächste Überlegung war dann, wie können wir mit diesen Menschen trotzdem in Kontakt treten? Haben dann weit und breit versucht irgendjemand Lebendiges zu finden, den wir fragen könnten. Hatten glücklicherweise auf dem Hinweg schon eine Frau auf der Straße angetroffen. Sie muss wohl im Dienst für irgendwelche Straßenarbeiten gewesen sein. Wie soll's auch anders sein, die Frau war nicht mehr da... stattdessen ein Mann. Super! Ich ihm unsere Sachlage geschildert, meinte er ja er würde die andere Straße nehmen, da kommen auch so kleine Anwesen.  Haben wir dann auch ganz brav so gemacht. Das End' vom Lied war kein Mensch war da mehr und annähernd sowas ähnliches wie eine Ranch gab es dort auch nicht! Man kann sich das wirklich nicht vorstellen, aber es war wirklich nicht mehr zu sehen also Hügel, Büsche und Steine *lach*. 

Ich glaube ich habe euch nicht zu viel versprochen! Versteht mich nicht falsch, die Landschaft hat auch etwas für sich. Nur bezüglich unseres ursprünglichen Ziels gibt das hier jetzt wenig her. Alles klar, wieder umdrehen! Sind dann die bisher gesichteten Ranches mal angefahren. Bei dem ersten Stall durchs Tor gefahren, war uns gleich klar okay das ist mehr eine Reitanlage als eine Ranch. Von einem Wohnhaus war hier nämlich weit und breit nichts zu sehen. Weiter zur Nächsten, da war dann alles wie geschleckt. Keiner hat sich da dann so wirklich getraut rein zu gehen und mal nachzufragen... *Schisser*. Haben uns dann schlussendlich dazu entschlossen wieder in Richtung Zivilisation zu fahren. 

Die ganze Sache mit der Adresse hat uns dann doch keine Ruhe gelassen und wir haben es auf einen anderen Weg versucht und den Namen der Ranch direkt im Internet eingegeben. Wir hatten die Adresse ursprünglich direkt aus der Anzeige entnommen. Die Google Suche hat dummerweise auch noch eine andere Adresse ausgespuckt. War nicht weit von unserem momentanen Standort. Wir dahin... haben die Ranch auch gefunden. Aber wir hatten da beide irgendwie ein seltsames Gefühl als wir das alles sahen. Drei sehr aggressive Hunde, ein Mann, der nicht so aussah als würde er sich jetzt gern mit uns unterhalten.... und das Chaos schlecht hin auf diesem Stückchen Land. Thema Ranch wäre damit dann endgültig vom Tisch. Schade...! Hatte sich dort eben aufgrund der kurzen Entfernung von LA angeboten, da mal vorbei zu schauen.

Klar, wir waren natürlich mega frustriert... hatten uns wirklich auf einen solchen Aufenthalt gefreut. Und auch mal so ein anderes Leben kennenzulernen. Und es ging auch um den Faktor Geld, diese Reise frisst richtig viel Kohle. Man kann es sich kaum vorstellen... aber soll eben nicht sein. Naja, sind dann eben nach Hause gefahren.