Veröffentlicht: 02.03.2018
Der erste Teil unserer großen Reise -die Rundreise durch Chile und Argentinien - neigt sich dem Ende zu. Zwei Monate sind rum, wir waren viel unterwegs und haben viel gesehen und erlebt. Morgen beginnt die zweite Etappe, nämlich die Kreuzfahrt. Samstag gegen Mittag werden wir an Bord gehen und dann vier Wochen rund um den Kontinent fahren. Wir freuen uns sehr, vor allem auch deswegen, weil wir erst einmal nicht mehr ständig umziehen müssen. Allerdings werden wir in der Zeit auch seltener die Möglichkeit haben, das Internet zu nutzen. Insofern werden wir voraussichtlich nicht so häufig schreiben können. Schauen wir mal.....
Vorher haben wir aber natürlich Buenos Aires intensiver angeschaut. Gestern waren wir im Museo Eva Perón. Ein kleines, aber feines Museum für die First Lady Argentiniens zwischen 1944 und 1952. Die Schwerpunkte liegen auf ihren geschmackvollen und schicken Outfits und den Leistungen ihrer Sozialstiftung. Eine kritische Auseinandersetzung mit ihr und ihren „Leistungen“ findet man dort nicht, aber das ist wahrscheinlich auch der falsche Ort hierfür. Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Im Anschluss haben wir eine Führung über den Friedhof „La Recoleta“ gemacht. Ohne Führung ist es ein Friedhof mit zum Teil beeindruckenden Mausoleen. Mit Führung erfährt man aber viel mehr über Land und Leute, Mythos und Wahrheit - Hass und Liebe liegen oft nur einige Gräber auseinander. Es waren spannende Stunden mit spannenden Geschichen.
Heute haben wir uns erneut Nicolas angeschlossen. Dieses Mal zeigte er uns die ältesten Stadtteile von Buenos Aires, La Boca und San Telmo. In La Boca befindet sich der alte Hafen und daher war das der Landepunkt der Einwanderer. Entsprechend lebten und leben dort eher die ärmeren Bevölkerungsschichten, ähnlich wie in San Telmo, was früher reich war, nach einer Gelbfieberepedemie aber von der Oberschicht verlassen würde. Und da Tango der Tanz der armen europäischen Einwanderer war, ist dieser in diesen beiden Stadtteilen auch heute noch präsent. Den Abschluss bildete der Besuch des neuesten Stadtteils, dem neuen Hafen Puerto Madera. Vor Jahren wurde der Fluss einige hundert Meter „verschoben“ und auf der Müllkippe beziehungsweise auf Bauschutt - zur Fußball WM 1976 hat man eine Autobahn vom Flughafen in die Stadt gebaut und den Schutt dann am Stadtrand angelegt - errichtete man ein modernes Wohngebiet mit vielen Hochhäusern. Können sich natürlich auch nur Leute mit Geld leisten. Und am Rand hat sich zudem mehr oder weniger von selbst ein Ökoreservat gebildet. Erscheint alles seltsam und ob das wirklich schön ist, muss auch jeder selbst beurteilen, aber es ist tatsächlich grün dort.