Veröffentlicht: 24.12.2020
big, bigger, Big Island
Den Namen trägt die Insel zurecht. Sie ist nicht nur die größte der Hawaii-Inseln, sondern auch die mit den höchsten Bergen, den Vulkanen Mauna Kea und Mauna Loa.
Nach einem kurzen Flug von 37 Minuten erreichten wir den letzten Zielflughafen unserer Reise, Kona auf Big Island.
Der Aufenthalt bzw. die Tage hier erforderten Planung und Flexibilität.
Als ich die Ausflüge und Programme gebucht hatte, konnte man an jedem Tag des Jahres alle Veranstaltungen wahrnehmen. Dann viel einem Veranstalter kurzfristig ein, dass aufgrund von Thanksgiving an einem Tag keine Ausflüge stattfinden können. Ups. Also was tut man in so einer Lage am besten, wenn man eh kaum Zeit hat - telefonieren.
Glücklicherweise konnten wir 2 Ausflüge tauschen, sodass unser Programm für Big Island dann so aussah:
- Donnerstag: Inselrundfahrt
- Freitag: traditionelles Luau mit hawaiianischen Tänzen, Gesängen und Essen
- Samstag: Besuch Kona und hoch hinauf auf den Gipfel des Mauna Kea
- Sonntag Heimreise
Einen Lieblingsplatz haben wir schnell im neuen Hotel gefunden:
Aber beginnen wir mit dem ersten Ausflug:
Wenn man einmal um die gesamte Insel fahren muss, könnt ihr euch sicher denken, dass man wieder in aller Frühe aus den Federn muss. :-)
Unser erster Stopp war eine Kaffeerösterei in Kona. Welche Sorten man hier probieren kann, ist unglaublich. Ich käme nie auf die Idee so einen Kaffee zu mischen. Aber es schmeckte allen in der Gruppe, egal, was wir ausprobiert haben. Dabei waren auch echt exotische Sorten.
Der nächste Halt war am Punalu'u Black Sand Beach Park. Diesen Strand fand ich eher interessant für Surfer, aber fürs baden fand ich ihn eher ungeeignet. Zeit und Wetter zum Schwimmen hatten wir nicht, von daher war es auch nicht so schlimm.
Weiter ging es zum Hawaii Volcanoes National Park. Dort angekommen hatten wie etwas über eine Stunde Zeit, um die Gegend zu erkunden und bis an den Kraterrand zu spazieren. Unerwartet hatten wir dann Worte in unserer Sprache vernommen und so kam man ins Gespräch.
Es hat ein wenig geregnet an dem Tag, doch bei den Temperaturen am Krater und den heißen Dämpfen, die aus jeder Ritze im Boden stiegen, waren die Klamotten schnell wieder trocken.
Das flüssige Magma konnten wir vom Aussichtspunkt leider nicht sehen und der Rundweg um die Caldera war aufgrund der derzeitigen Eruption noch aus Sicherheitsgründen gesperrt. In Gedanken an die Kraft, die da unter unseren Füßen lag, wurde man schon etwas ehrfürchtig. Im Besucherzentrum konnte man sehr gut die einzelnen Ausbrüche, auch den aktuellen, anhand von Bildmaterial nachverfolgen.
Die Rainbow Falls waren unser nächster Halt. Das Wasser stürzt sich mit einem wahren Getöse in das Becken. Einen Regenbogen gab es den Tag leider nicht zu sehen.
Dafür liefen aber eine Sau und 2 Ferkel auf einmal aus dem Dickicht. Wir dachten nur, dass das aber wenig Ferkel sind, doch dann waren es am Ende 8 geworden. Unser Reiseleiter meinte, dass es ihn wundert, dass die trotz Thanksgiving noch frei rumlaufen würden. Anscheinend kann man sich auf den Inseln an den frei herumlaufenden Hühnern und Schweinen bedienen???
Bei Big Island Candies konnten wir fantastische Leckereien probieren.
Und im Punalu'u Bake Shop haben wir uns mit süßer Verpflegung für den Rest des Tages eingedeckt.
In Hilo gab es eine kurze Durchfahrt sowie einen Stop an der King Kamehameha-Statue. Wie erwartet gab es auch Regen, der auf der Ostseite der Insel zum Wetter dazu gehört. Die Wolken stauen sich an den hohen Bergen.
Den Freitag konnten wir in Ruhe im Hotel genießen, also den Pool, das Restaurant, das schöne Wetter und die Aussicht.
Am Abend fand dann das Luau statt. Wir durften auch selbst wieder ein wenig Hula tanzen.
Neben traditionellem Tanz und Gesang durften wir uns an zahllosen hawaiianischen Speisen erfreuen. Ganz besonders lecker waren der Fisch, das Kalua-Schwein (ein im Erdofen in Bananenblättern und auf heißen Lavasteinen über Stunden gegartes Schwein) und das süße Dessert aus "haupia" (Kokosnuss). Wir haben letzteres Zuhause bereits mehrfach nachgekocht, geht recht schnell ("wikiwiki").
Zuvor habe ich noch nie ein lilafarbenes Meer gesehen. Die ganze Atmosphäre und der Abend waren einfach magisch.
Wir ihr euch denken werdet war die Veranstaltung erst spät zu Ende.
Glücklicherweise wurden wir nicht wieder früh morgens abgeholt. Doch der Samstag sollte es noch in sich haben.
Vom Hotel aus sind wir so gegen 10 Uhr mit dem Bus nach Kona gefahren und haben uns die Stadt angesehen.
Unter einem Baum machten wir Rast und hörten wildes Gezwitscher. Über uns tummelten sich gut ein Dutzend kleiner gelber Vögel und sangen um die Wette.
Ein paar Kuriositäten später hörten wir eine Sirene, zum Glück aber keine Tsunami-Warnung. Es handelte sich um ein Polizeiauto. Der Herr am Steuer ließ die Sirene in unregelmäßigen Abständen aufheulen und grinste über beide Ohren. Ihm folgten weit über hundert mit Weihnachtsdekoration geschmückte Motorräder und die typischen amerikanischen Schlitten von früher - einfach sagenhaft. Ein wenig erinnerte mich das ganze an Karneval bei uns zu Hause, da auch Bonbons durch die Luft flogen.
Mit dem Taxi sind wir dann weiter zum Start für die Mauna Kea Tour gefahren, von dem aus es um 14 Uhr losging.
Der Weg führte uns an den unterschiedlichsten Landschaften vorbei:
Auf 2.000m Höhe konnten wir in einer alten Schäferstation ein Abendessen zu uns nehmen und uns aklimatisieren.
Gemerkt hatten wir allerdings noch nichts. Das änderte sich dann aber später mit den Höhenmetern. Unser Reiseleiter hat der Gruppe immer wieder gesagt, wenn jemand etwas merkt, sofort melden. Aus Sicherheitsgründen hätte dann die ganze Gruppe sofort wieder runterfahren müssen. Und er sagte, viel trinken, besonders, wenn wir ganz oben sind. Dort hat man die Höhe gemerkt, trinken hat aber echt gut geholfen.
Für mich war dieser Tag ein wahrliches Highlight der Reise, denn ich wollte mir als Hobby-Astronomin schon immer die Teleskope und den Nachthimmel am Mauna Kea auf 4.205m ansehen.
Unser Veranstalter hat uns dicke Mäntel, Mützen und Handschuhe zur Verfügung gestellt. Ein paar Verrückte, anders kann ich das nicht nennen, die selbst hochgefahren sind, standen da in Schnee und Kälte mit FlipFlops, Shorts und T-Shirt. Ich friere jetzt noch, wenn ich die bildlich vor mir habe.
Der Nachthimmel war einfach ein Traum. So viele Sterne habe ich ohne Lichtverschmutzung sonst nur im Sternenpark in der Rhön gesehen. Unser Guide hatte auch ein kleines Teleskop dabei - fantastisch.
So gegen 2 Uhr waren wir zurück im Hotel, totmüde und konnten doch noch nicht ins Bett. An diesem Tag stand unser Rückflug an. Also erstmal wieder Koffer packen, bevor wir Matratzenhorchdienst machen konnten.
Am Abend wurden wir zum Flughafen gebracht. Um Mitternacht mit 1 Stunde Verspätung (weil Amerikaner anscheinend nur mit Handgepäck reisen und nach 50 % der Passagiere schon irgendwie kein Platz mehr in den Gepäckfächern war) flogen wir Richtung San Francisco. Dort mussten wir noch irgendwie 9,5 Stunden totschlagen, bis uns der 2. Flieger wieder nach Frankfurt gebracht hat.
Fazit:
Eine wunderschöne Reise, aber auch anstrengend. Wir haben uns in die Inseln verliebt, das können wir nicht leugnen.
Wenn ihr einmal die Möglichkeit habt, erlebt Hawaii! Es lohnt sich!