Keine B-Zellen

Ich ging zur erweiterten Blutentnahme in die nephrologische Ambulanz. Etwa 20 Röhrchen in den buntesten Farben sollten entnommen werden. Leider gibt es Menschen, die können schlecht Blut abnehmen. Und dann gibt es die, die nichtmal eine Nadel in die Hand nehmen sollten. Sie gehört leider dazu. Nach mehrmaligen Zustechen und Zerfetzen meines Gewebes gab sie auf. Die Professorin selbst nahm ab und traf sofort. Noch kurz zum Gespräch. Sie rief den leitenden Hämatologen an „wir warten besser, bis der Entscheid der Krankenkasse da ist bzgl des Medikaments“, sagte er. Ich glaube, die Antwort war nicht, was sie hören wollte. Kaum legte sie auf, wählte sie die nächste Nummer. Sie rief den leitenden Oberarzt der Dialyse an. „Ja, wir brauchen erneute Plasmapheresen!“ Moment, hatte der Hämatologe sie nicht vor ein paar Sekunden noch gebeten zu warten? Sie legte auf, wählte die Nummer meiner Krankenkasse. Niemand ging ran. „Wir sprechen uns später, ich melde mich“

Dann rief sie an. Nochmal eine Blutentnahme; die Kryoglobuline sind negativ. Wir nehmen nochmal ab. Wieder wurde ich gequält, bis die Professorin übernahm und wieder direkt traf. Mittags bekam ich einen Anruf von der nephrologischen Privatstation „hey Sandra, ich soll einen Termin mit dir zur stationären Aufnahme machen!“ häää? Nein, bitte erstmal die Werte abwarten.Klar, sind die Werte schlecht. Scheinbar schiesse ich dauerhaft kleinste Thrombosen. Scheinbar ist auch mein Immunsystem nach 8 Monaten immer noch nicht annähernd aufgebaut. Keine einzige B-Zelle. Keine einzige. Das sei nicht normal, sagt sie.

Bevor ich mich wieder stationär aufnehmen lasse sollten die Kryoglobuline positiv sein. Sonst kriegt mich niemand ins Krankenhaus.