Riding shotgun with us ...
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Und wieder auf Island – diesmal im Hafen von Reykjavik

Veröffentlicht: 18.07.2024

Nach fünf langen Tagen auf See, die wir „vertrödeln“ mussten, weil wir wegen der großen Eismengen vor der Küste Grönlands unsere ursprüngliche Route nicht abfahren konnten und wir von ruhiger bis aufgewühlter See alles hatten, was es so gibt – aber das wisst Ihr ja schon aus dem vorhergehenden Blog – landen wir am Abend im Hafen von Reykjavik.

Von MSC werden auch spät noch kostenlose Shuttle in die Stadt angeboten, aber wir entscheiden uns entgegen der Planung, an Bord zu bleiben und unsere Erkundungstour am nächsten Tag zu starten, da uns am nächsten Tag strahlender Sonnenschein erwarten soll...

Und tatsächlich… Am nächsten Morgen stehen wir um 7 Uhr auf uns gehen zum Frühstück. Warm angezogen machen wir uns dann auf den Weg zum Autovermieter, der etwa eine halbe Stunde zu Fuß vom Schiffsanleger entfernt ist.

Für den ersten Tag haben wir uns eine Route festgelegt, die uns an der Südküste Islands bis Vik i Myrdal, etwa 200 km entfernt, bringt. Auf der gut ausgebauten Straße, der Nr. 1, fahren wir durch die wunderschöne Landschaft Islands. Vorbei an Regionen, in denen immer mal wieder mehr oder weniger hohe Dampfsäulen aus dem Boden steigen, entdecken wir Wasserfälle und weite Landschaften, die zum Teil schwarzen Boden haben und im Frühjahr, wenn die Schneeschmelze einsetzt, die Wassermassen zum Meer bringen. Und der Blick geht immer auf die hohen weißen Gletscher am Horizont, die uns die ganze Fahrt begleiten.

Wir haben großes Glück, dass das Wetter es heute gut mit uns meint, und die Sonne an einem blauen Himmel steht. Das macht gute Laune und weckt die Neugierde auf das, was uns geboten wird.

Das entfernteste Ziel unserer Tour ist der Reynisfjara Black Beach. Ein wunderschöner Strandabschnitt, der aus schwarzem Sand und schwarzen Steinen besteht und regelmäßig (zu Recht!) zu den schönsten Stränden der Welt gewählt wird. Die Wellen am Strand lassen die Steine in der Sonne glitzern. Auffallend ist, dass weit verbreitet über Island, Basaltsteine das Bild prägen. Auch hier am Black Beach ist der Basaltstein unübersehbar. Die charakteristischen Steelen finden wir nicht nur hier, sondern auch an vielen Wasserfällen.

Links am Strand gibt es eine große, aus Basaltstein geformte Höhle, die einen perfekten Blick auf das Meer bietet. Mit ein wenig Glück kann man hier auch ein Foto machen, auf dem sich keine Touris wie wir tummeln. Die meisten bleiben direkt am Strand und wagen sich nicht in den linken Bereich um die Steelen herum, da man hier die Intensität der Wellen abschätzen muss, um nicht nasse Füße zu bekommen. Wir trauen uns und werden mit einer atemberaubenden Kulisse und fast völliger Einsamkeit belohnt.

Was auch auffällig und bekannt ist, sind die sich an den Felsen in großen Mengen aufhaltenden Papageientaucher, auch Puffins genannt. Sie sind flinke Flieger und um einen solchen bunten Vogel zu fotografieren benötigt man ein wenig glücklichen Zufall. Ich fühle mich zurückversetzt in mein Bestreben, die Kolibris in Palm Springs bildlich festzuhalten, was ja auch nur nach gefühlt hundert Versuchen glückte …

Am Strand gelingt mir das nur bedingt. Ich wusste ja nicht, dass es doch viel einfacher sein würde, die Vögel zu fotografieren …

Wir setzen unsere Fahrt fort und fahren auf die Halbinsel Dyrholaey, von der man auch einen besonderen Blick auf das Felsentor erhält. Dort angekommen stellen wir fest, dass es neben dem fantastischen Ausblick auf den Black Beach und den als Trolle bezeichneten Felsen vor der Küste auch den besten Blick auf die Puffins, auch Papageientaucher genannt, gibt. Denn sie nisten direkt unterhalb des Wegs an den Felsenwänden in den Wiesen. Hier hat man den uneingeschränkten Blick auf sie und sie fliegen hier nicht nur, sie sitzen auch und scheinen auch die Menschen gewöhnt zu sein, also ohne Scheu vor uns.

Die Papageientaucher findet man auf Grönland und Island. Auf Island befindet sich jedoch die größte Population der bunten Schnabeltiere. Im Winter ziehen sie zu den Kanarischen Inseln ... (hmm, kommt mir irgendwie verständlich vor ...)

Mit zahlreichen Fotos verlassen wir den Black Beach und fahren zum Solheimajökull, dem mittleren der drei Gletscher in unserem Bereich. Der kleinere Vulkan ist der Eyjafjallajökull, der 2010 ausbrach und den gesamten Flugverkehr, vornehmlich nach Nordamerika, lahmgelegt hatte.

Der Gletscher Solheimajökull zeigte sich uns nicht im erwarteten, gletscherüblichen Weiß, sondern war eher Schwarz. Die Verfärbung rührt wohl noch vom Vulkanausbruch oder von uns nicht klaren Gründen … wir nehmen das mal so hin und freuen uns mal über einen „dreckigen“ Gletscher …

Nach dem Gletscher, kommt mal wieder ein Wasserfall. Diesmal der Skogafoss. Ein etwa 60 Meter höher Wasserfall, der in die Tiefe stürzt. Durch den Sonnenschein gibt es noch kostenlos zwei, drei Regenbogen dazu und – je nach Windrichtung – eine feuchte Abkühlung. Um den Skogafoss von oben herabstürzen zu sehen, klettern wir den Berg über eine Treppe, die nicht durchgehend fest im Boden verankert war und schon mal etwas wacklig war, nach oben. Dort angekommen bot sich kein besonderer Anblick. Den „Absturz“ der Wassermassen konnte man nur sehen, wenn man sich auf die mit Lochgitterplatten versehenen Plattform begab, was für mich natürlich ein No-Go war. Ich hatte bzw. habe sicher etwas zugelegt, aber durch die kleinen Öffnungen kann man ja immer fallen … Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste …

Der nächste Stopp auf unserer Tour zurück war der Seljalandsfoss. Ein weiterer Wasserfall. Das besondere hier war, dass man hinter den Wasserfall gehen konnte. Auch hier wieder die Möglichkeit des Nasswerdens, was wir aber gerne in Kauf nahmen, zumal man hinter dem Wasserfall schöne Sonnenbilder machen konnte (was durch die Wassertropfen auf dem Objektiv bei mir nicht so richtig funktionierte). Auch hier Regenbogen inklusiv.

In Erinnerung wird uns dieser Wasserfall auch deshalb bleiben, weil wir hierzu sicher noch eine Info vom Autovermieter bekommen werden …

Auf fast allen Parkplätzen wird bei der Einfahrt das Nummernschild gescannt. Auf dem Platz stehen Automaten, an denen man das Kfz-Zeichen eingeben muss und man so die Parkgebühr mit der Kreditkarte zahlen kann/muss. Wir wussten eigentlich um diese Art der Bezahlung, hatten aber bei Einfahrt auf den Parkplatz die Kamera „übersehen“ und waren uns deshalb nicht bewusst, dass hier Parkgebühren zu zahlen sind.

Wir also ohne zu zahlen wieder vom Parkplatz weg und erst bei der Ausfahrt sahen wir, dass es Kameras gab. Wir sind also Parkplatz-Gebühr-Preller und werden daher sicher über den Autovermieter zur (Straf-)Kasse gebeten werden … Es war keine Absicht, eher Nachlässigkeit …

Als Rundfahrt für den ersten Tag reichte das dann auch. Nach der Rückkehr nach Reykjavik wollten wir uns noch die Stadt ansehen.

Dazu mehr beim nächsten Blog.

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