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2022 - August - Amsterdam

Veröffentlicht: 23.08.2022

Natürlich ist es Unsinn, sich Amsterdam ohne Touristen und die vielen Fahrräder vorzustellen. Aber die Stadt hat ein Problem, das viele interessante Orte mit ihr teilen. Sie öffnen sich dem Tourismus, profitieren auch davon, aber irgendwann kommt der Kipppunkt und es wird zuviel. 

Sicher hat die Menge an Touristen noch nicht die von vor Corona erreicht, aber für uns war es jetzt teilweise schon zu voll. Noch dazu sind die vielen, vielen, vielen Fahrräder natürlich eher in Besitz von Einheimischen und demzufolge immer anzutreffen. 

Aber Amsterdam war auch in früheren Zeiten sehr beliebt und durch den vielen Zuzug an Menschen wurde die Stadt immer wieder zu klein. Und wie hat man sich damals geholfen? Man hat einfach noch einen Grachtenring außen um die anderen herum gebaut. 

Diese Grachten/Kanäle prägen jetzt das historische Bild der Stadt und sind insgesamt rund 80 km lang. Links und rechts der Gräben stehen die charakteristischen Giebelhäuser. Ist eines der Häuser breiter, war der frühere Besitzer reicher, ist es schmaler, dann war es auch die Geldbörse. Aber im Grunde war jeder dieser Hausbesitzer vermögend, denn im Grachtengürtel zu wohnen, war ein Privileg. 

Um all dies zu erkunden, lohnt sich eine der vielfach angebotenen Grachtentouren per Boot. Diese starten gleich am Bahnhof, dauern in der Regel eine Stunde und kosten 10 Euro. Gut angelegtes Geld, denn man bekommt einiges zu sehen und kann sich einen guten Überblick verschaffen.

Danach lässt sich das eben Gesehene gleich zu Fuß weiter erkunden. Wer mag kann auch einen der vielen Coffeeshops besuchen, die keinen Kaffee sondern Drogen anbieten. Es gibt wohl auch Spezialgeschäfte, die Magic Mushrooms verkaufen, zu erkennen an den Pilzen im Eingangsbereich. Probiert habe ich nichts dergleichen, aber es muss genug Interessenten geben bei der Menge an Shops.

Ich hatte stattdessen Bitterballen und Kroketten aus dem Automaten. Das ist auch so eine Spezialität in den Niederlanden, denn mit den Kroketten, die wir so kennen, haben sie nicht so viel zu tun. Gefüllt sind sie immer mit etwas Durchgemüllertem. Ich hatte einmal etwas, das wie ein Ragout fin schmeckte und ein anderes Mal etwas, das sich Saté nannte und tatsächlich geschmacklich der Erdnusssoße aus Asien nahe kam.

Wer dagegen etwas Ruhe und Entspannung im hektischen Amsterdam sucht, für den habe ich zwei Tipps: 1. den Begijnhof. Das ist ein ruhiger Innenhof, in dem katholische Nonnen lebten. Und 2. den Vondelpark. Dieser ist ebenfalls mitten in der Innenstadt und der größte Park von Amsterdam. Hier brausen zwar auch unzählige Fahrräder hindurch, aber man findet ebenso ruhige Plätzchen und diverse Gaststätten gibt es auch.

Ansonsten ist Amsterdam sehr gut mit dem öffentlichen Nahverkehr ausgestattet. Es gibt die moderne Metro, Straßenbahnen und Busse. Für alles braucht man eine Karte, mit der man sich vor Antritt der Fahrt einchecken und am Ende auschecken muss. Dafür gibt es Scanner und Kontrollpunkte, sogar einen extra Aufpasser mitten (!) in der Straßenbahn. Schwarzfahren geht hier also nicht, deshalb kauft ihr euch am besten gleich ein Tagesticket. 

Und zum Schluss ein Tipp zur Unterbringung: In der belebten Innenstadt ist es sehr teuer. Im modernen Süden wohnt ihr dagegen komfortabel und großzügig und seid trotzdem dank der Metro schnell am Ort des Geschehens.

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