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2021 - September - Lüneburger Heide - Heidschnuckenweg

Veröffentlicht: 13.09.2021

Die ideale Reisezeit für die Lüneburger Heide? Das kommt auf eure Präferenzen an. Wer die Heide in Lila erstrahlt sehen will, für den habe ich einen simplen Merksatz: Vom 08.08. bis 09.09. blüht es in der Lüneburger Heide!

Nun, da das größte Geheimnis bereits gelüftet ist, könnte ich diesen Bericht eigentlich schon beenden. Denn natürlich ist die Blütezeit wahrscheinlich die attraktivste für die Heide-Besucher. Allerdings, und das ist auch kein Geheimnis, ist es dann natürlich auch am vollsten. Allerdings gibt es auch richtige Hochburgen, wie zum Beispiel Undeloh, wo es dann noch mal extra voll ist und es wie bei Kaffeefahrten zugeht. 

Wir haben deshalb auch nicht nur einen Ausflug in die Lüneburger Heide unternommen, sondern gleich einen Wanderurlaub über mehrere Tage damit verbunden. Dieser war dahingehend organisiert, dass uns das Gepäck gefahren wurde, wir aber nur für uns alleine gewandert sind. Das ist angenehm, weil wir dann unser eigenes Tempo laufen konnten. 

Entlang ging es immer am Heidschnuckenweg, der gut mit einem großen weißen "H" markiert ist. Wer möchte, kann diesen direkt ab Hamburg Fischbek starten, denn dort beginnt die erste Etappe.

Wir sind erst eine Etappe später, in Buchholz, eingestiegen. Das Städtchen Buchholz selbst bietet wenig Spannendes, eine Übernachtung vor der Wanderung reicht also völlig aus. 

Wer nun aber glaubt, man würde auf dem Heidschnuckenweg nur konstant durch die Heide laufen, der irrt. Zunächst ging es durch Vorortgebiete und dann lange durch den Wald. Aber die Strecke ist immer schön gerade. Überhaupt ist der Heidschnuckenweg sehr gut für Einsteiger geeignet. Er ist leicht zu gehen und die Etappen kann sich ja jeder selbst einteilen. Unsere waren zwischen 12 und 22 km lang (laut Schrittzähler länger, weil wir immer über 30.000 Schritte hatten). 

Am Brunsberg dann die Überraschung: Der Wald lichtete sich und die Heide leuchtete uns in bezauberndem Lila entgegen!

Natürlich lohnt sich eine solche Wanderung auch ohne die Heideblüte. Wir haben tatsächlich auch den Wald sehr genossen. Noch dazu, wo doch dieses Jahr ein absolutes Pilzjahr ist. Meine Bilder zeigen einige wenige davon, ich hätte nämlich unendlich viele knipsen können. Gesammelt haben wir dann nach anfänglichem Zögern auch welche. Solch tolle Maronen, Steinpilze, Birkenpilze...gibt es selten in diesen Mengen. Nur wohin damit, wenn wir jede Nacht in einem anderen Hotel übernachten? Die Pilze mitzunehmen war also absolut unüberlegt. Was haben wir also gemacht? 

Tatsächlich haben wir uns abends im Hotel immer ein Küchenmesser, eine alte Zeitung und ein Nähset (!) geben lassen. Und dann wurden unsere Pilze geschnippelt, aufgefädelt, über Nacht an der Heizung getrocknet und am nächsten Morgen zwischen Zeitungen in den Koffer gelegt. Derart transportiert gab es keine Probleme. Abends hingen unsere Pilzketten im nächsten Hotel dann wieder an der Heizung.

Nun aber zurück zum Heidschnuckenweg: Diesen haben wir nur wenige Male verlassen, zum Beispiel um den Totengrund bei Bispingen zu durchwandern. Dieses Tal ist besonders schön und wohl besonders stimmungsvoll im Winter und bei Nebel. Wir hatten bei unserem Besuch allerdings volle Sonne und fanden den mit Heide und Koniferen bewachsenen Grund trotzdem beeindruckend. 

Und was ist nun mit den namensgebenden Heidschnucken? Die haben wir tatsächlich nur einmal kurz Auge in Auge gesehen. Ausgerechnet in dem Moment saßen wir nämlich gerade in einer Kutsche. Netterweise hat die Kutscherin aber extra für uns kurz angehalten, damit wir von den Heidschnucken ein paar Fotos machen konnten.

So und nun sind wir schon am Schluss unserer Wanderreise angekommen. Unser letzter Stopp war Schneverdingen. Dieser kleine Ort ist allerdings nicht das eigentliche Ende des Heidschnuckenweges, das kommt tatsächlich erst in Celle.

Für alle, die jetzt Lust bekommen haben in die Lüneburger Heide zu kommen, hier noch ein paar extra Tipps und Empfehlungen:

1. Das beste Essen hatten wir im Restaurant Fuchs in Handeloh. Hier stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach und das Essen ist super lecker!

2. Hervorragenden Kuchen in ungeahnter Größe gibt es im Schäferhof in Schneverdingen. Dort kann man auch sehr gut übernachten und es liegt gleich beim Pietzmoor. Das ist absolut sehenswert!

3. Kutschfahrten gibt es vor allem ab Undeloh. Preiswert gibt es sie, wenn man in einer großen Gruppe mitfährt, teurer wenn man privat eine mietet.

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