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Kleines Ankommen beim Städte-Hoppikg - Marseille —> Barcelona —> Madrid —> Cádiz

Veröffentlicht: 19.11.2021

Als ich in Marseille in der Hostelbar alleine an meinem Tisch sitze und um mich herum Grüppchen wuseln, realisiere ich, dass ich alleine bin. Und mir dieses Besinnen in den nächsten Monaten immer wieder bevorsteht. Das fühlt sich gut an. Frei nicht zu sprechen, nur zu beobachten, was um mich herum passiert, langsam mein Abendessen genießen. Friedlich. 

Natürlich hält der Zustand nicht lange und ich entscheide mich dafür eine Einladung zu einem der Tische anzunehmen. Ein kurzes Antesten unterschiedlicher Persönlichkeiten und Biografien, bevor ich mich belebt ins gemütliche Hostelbett verkrieche. 

Die Busfahrt am nächsten morgen nach Barcelona nutze ich für das Buchen meiner Weiterfahrten. Ich hab Lust am Hafen anzukommen und herauszufinden, ob die Idee zu segeln klappt oder nicht. Daher versuche ich mich relativ nahtlos mit Bus und Mitfahrgelegenheiten nach Cádiz zu bringen. Das gestaltet sich allerdings recht aufwändig, da die Hälfte aller BlaBlaCar-Profile versuchen mich abzuzocken, was einmal auch fast funktionierte und ich mich um einen Klick beinah von meinem Ersparten verabschiedet hätte. Verloren ist erstmal nur meine Kreditkarte, die ich lieber mal hab sperren lassen. Busse sind voll, Züge so teuer, dass man 5 mal davon fliegen könnte.

Bevor ich später über Nacht von Barcelona nach Madrid im Bus die halbe Strecke auf der Treppe versuche eine angenehme Position zum schlafen zu finden und mich als blinder Passagier darin übe mich möglichst normal zu verhalten, hatte ich ja noch einen Aufenthalt in Barcelona,  der mich zum inneren Ankommen eingeladen hat. 

Allein schon zu wissen, ich hab mehrere Stunden bis es weiter geht - Raum für Bewegung im Park, Rumhängen, mich Essen versorgen. Ich traf meine ehemalige Mitbewohnerin aus Valencia am Plaça de Catalunya für ein kurzes und würziges Wiedersehen und konnte anschließen durch die belebten Gassen, über die gefüllten Plätze Barcelonas schlendern, fein ausgewählte Schaufenster bestaunen und ganz achtsam aufsaugen, schauen, wo es mich hinzieht. Letztlich lies ich mich auf einem eher ruhigen, grün behangenen Platz im Aussenbereich einer Bar nieder.  

Spannend war, wie gerade das „bei mir Sein“, in meiner Ruhe zu verweilen, eine Einladung zu sein scheint sich zu mir zu gesellen. Naja jedenfalls wieder mal auffällig, wie viele junge und diverse Menschen in Barcelona mit offenen Augen und Herzen unterwegs sind. Sehr angenehm. 

Jetzt sitze ich in der Limousine von Nestor und fühl mich ganz versorgt mit meinem eigenen Sitzplatz im Auto. Wir Nestors Lieblingsmusik „Rave español“ (z.B. https://youtu.be/b1JDS5_N54g).

In Cádiz wird sich mir der Atlantik eröffnen, mit am Hafen vielen auf mich wartendem Anfragen, mich auf die Kanaren mitzunehmen. Ich kann mir bestimmt die sympathischsten Aussuchen...

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