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Die Palmblattbibliothek

Veröffentlicht: 14.10.2017

Ich habe schon seit 30 Jahren den Wunsch eine Palmblattbibliothek zu besuchen. Es gibt tolle Beschreibungen davon, aber auch viele kritische Stimmen. Da ich von Natur aus neugierig bin und alles selbst erleben möchte, um mir ein Bild zu machen, habe ich dieses Angebot auf Bali natürlich sofort wahrgenommen. 

In den Überlieferungen heißt es, dass für jeden Menschen, der eine solche Bibliothek aufsucht, auch ein Palmblatt hinterlegt ist. In Wahrheit scheint es jedoch auch immer wieder Fälle zu geben, wo kein Blatt vorhanden ist. Immerhin ist das ein gutes Zeichen, weil dann nicht  irgendwas erzählt wird, um schnelles Geld zu machen, sondern unter Umständen Leute wieder gehen müssen.

Für mich war ein Blatt vorhanden, nachdem ich meinen Namen und Geburtstdatum angegeben hatte. Zuerst wird dort der Mensch in seinen Charaktereigenschaften beschrieben und er bekommt entsprechende Hinweise, wann der beste Zeitpunkt für seine Meditation ist und mit welchem hinduistischen Gott er verbunden ist. Es werden Farben genannt, mit denen er sich umgeben soll, um seine Aura zu stärken.

Der Brahmane (Quelle Wikipedia: „Ein Brahmane (Sanskrit, ब्राह्मण, brāhmaṇa) ist im indischen Kastensystem ein Angehöriger der obersten Kaste (Varna). Im Hinduismus ist es Vorrecht und Pflicht der Brahmanen, Lehrer des Veda und Gelehrte zu sein, bis heute stellen hauptsächlich sie die Priester. Daher war „Brahmane“ auch ein religiöser Titel“ liest das Blatt in Sanskrit vor, seine Frau schreibt mit und übersetzt in Englisch, danach wird es nochmal in Deutsch übersetzt.

Es wird das letzte Leben aufgeführt und die möglichen künftigen aufgezeigt. Außerdem die Stärken und Schwächen der Person mit Hinweisen auf den jeweiligen Lebensweg.

Alles in allem eine spannende Angelegenheit. Zum Abschluss haben wir ein schönes Reinigungsritual bekommen. Mit einem Leuchten in den Augen sind wir wieder zurück ins Resort gefahren.

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