Veröffentlicht: 06.04.2022
31. März – 01. April 2022: Patras, Olympia
F. Nach drei wunderschönen und spanenden Tagen auf Lefkada mit Denise, Philipp, Marieke und Janneke trennten sich unsere Wege morgens in Marantochori. Denise und Philipp verblieben noch in ihrem Airbnb, um zu arbeiten und die zwei Mädels aus den Niederlanden und wir machten uns auf, um die Fähre nach Patras zu nehmen. Jenny und ich wollten erst noch ein paar Einkäufe tätigen, bevor wir Richtung Patras fuhren und die zwei Mädels wollten noch eine Autowerkstatt aufsuchen, da in den letzten zwei Tagen wiederholt die Warnleuchte der Batterie aufgeleuchtet war.
Beim Einkauf in einer kleinen Tierhandlung (Nein, wir haben uns kein Haustier angeschafft, sondern unser Streu für unsere Trenntoilette war leer.) merkten wir mal wieder, wie nett und aufgeschlossen die Griechen hier in Westgriechenland sind. Der Verkäufer suchte nach dem Einkauf noch das Gespräch und interessierte sich für unsere Herkunft, unserem Lieblingsfußballverein und warum wir denn zu dieser kalten Jahreszeit und nicht im Sommer in Griechenland unterwegs sind. Die letzte Frage klang schon ein wenig verärgert und wir versprachen, dass wir im Sommer nochmal wiederkommen. Unsere Straße schlängelte sich durch die Berge und entlang der Küste Richtung Patras. Das Wetter war etwas bedeckt und so war die Aussicht auf die vielen kleinen Inseln und Buchten nicht immer gegeben.
Als wir gerade mit dem Mittagessen fertig waren, bekamen wir eine Nachricht von den zwei Niederländerinnen, dass sie jetzt endgültig nicht weiterkommen, da ihr Auto nach einer Pause nicht wieder anspringt. Anscheinend hatten sie sich doch gegen einen schnellen Werkstattbesuch entschieden und waren jetzt ca. 15 Minuten Fahrt vor uns an einer Tankstelle gestrandet. Kurze Zeit später erspähten wir deren camouflagefarbenen VW-Bulli und hielten kurz an, um nach dem Befinden zu fragen. Sie hatten schon mit dem ADAC telefoniert und ein Abschleppwagen war unterwegs, würde aber sicher noch ein bis zwei Stunden auf sich warten lassen. Jenny und ich wollten aber nicht so ohne zumindest ein wenig zu helfen weiterfahren und entschlossen uns Marieke mit unserem Auto zur nächsten Werkstatt zu fahren. 5 Minuten später war der Mechaniker in der nächsten Werkstatt vom Problem unterrichtet und machte sich mit Starterkabel und Batterie auf zum Bulli. Die neue Batterie an die Batterie des VW-Bullis angeschlossen und schon sprang der Wagen wieder an. Die zwei Mädels fuhren dann zusammen mit dem Mechaniker in die Werkstatt und Jenny und ich zur Fähre nach Patras. (Am Ende gab es für die zwei eine neue Lichtmaschine.)
Auf dem Weg wurde uns die Weiterfahrt leider kurzzeitlich versperrt, da eine der Brücken über den Fluss Evinos, die wir nehmen sollten, wegen Bauarbeiten gesperrt war. Anscheinend habe ich ziemlich doof aus der Wäsche geguckt, da es keine Minute gedauert hat, bis irgendein Grieche mit seinem Auto neben uns hielt und uns anbot, uns zur nächsten Brücke zu geleiten. Wie ich schon oben im Text erwähnte, sind die Griechen hier sehr aufmerksam und nett zu uns. Die Fähre nach Patras ist im Vergleich zu den letzten beiden Fähren, die wir genommen haben ziemlich unspektakulär und klein. Die Brücke über die Meerenge, die wir auch nehmen hätten können (die Fähre war günstiger als die Maut auf der Brücke), ist da schon wesentlich spanender.
Wir übernachteten an einem kleinen verlassenen Strand in der Nähe von Lechaina. In der Nacht gab es ordentlich Wind (50-70km/h) und so sah unser Auto morgens aus wie gepudert. Beim Scheibenputzen sprach mich dann abermals ein Grieche an, der hier gerade anscheinend eine Pause machte. Wir kamen ein wenig ins Gespräch über Dieselpreise und das Wetter. Auf dem Weg nach Olympia hielten wir noch kurz an einer heißen Quelle an. Diese entpuppte sich aber als Reinfall, da es sich hier zum einen um eine Schwefelquelle handelte und zum anderen es nicht mehr möglich war, sich überhaupt irgendwo ins Wasser zu setzen.
Der zweite Reinfall ergab sich dann in Olympia. Als wir um 15 Uhr am Ticketschalter ankamen, erzählte uns der Ticketverkäufer freundlich, dass die komplette Anlage noch 30 Minuten geöffnet hat. Wir entschlossen uns somit kein Ticket zu kaufen und stattdessen die Ausgrabungsstätte ein wenig von außen zu erkunden. Sie ist nämlich komplett eingezäunt und die umgefallenen Säulen und Mauern lassen sich auch so ganz gut anschauen. Mehr als umgefallene Steine gibt es hier leider auch nicht mehr, da hier lediglich Spiele von 700 v.Chr. bis ca. 300 n.Chr. ausgetragen wurden und die Stätte erst im 19. Jahrhundert aufgrund von starken Regenfällen durch Zufall wiederentdeckt wurde. Die große Sportarena besteht lediglich noch aus einen großem Grasoval, in dessen Mitte noch die Start- und Ziellinie zu erkennen ist. Bei den ersten olympischen Spielen gab es hier nur eine Disziplin, den Stadionlauf, was mit den heutigen Sprintdisziplinen zu vergleichen ist.
*Für alle nicht Lateinkundigen: Die Überschrift auf Deutsch: Schneller, höher, weiter.
Tag 168 – Gesamttour 12.844 km
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