Veröffentlicht: 07.08.2019
Rīga ist schön. Jugendstil, Straßenmusiker, verwinkelte Gassen.
Je länger man unterwegs ist, desto mehr Tipps bekommt man ja auch von anderen Reisenden. Und fast alle Tippgeber waren sich einig. Rīga war enttäuschend. Wir hatten sogar kurz überlegt, ob wir einfach dran vorbeifahren, haben dann aber glücklicherweise entschieden uns selbst ein Bild zu machen.
Denn Rīga ist schön. Irgendwie schafft die Stadt es das Alte und das Neue harmonisch miteinander zu kombinieren. Da stehen alte Villen neben Glasfassaden und irgendwie sieht das für mich gut aus.
Außerdem ist überall in der Stadt Kunst und Musik - Posaunen und E-Gitarren, alte Männer, die Opern, junge Männer, die Balladen schmettern, Skulpturen noch und nöcher. Wir bleiben immer wieder einfach stehen staunen und tanzen. Henry liebt Musik und tanzen ja wirklich doll und fühlt sich deshalb auch richtig wohl. Wir wandeln 1,5 Tage durch die Gassen und Straßen, schauen uns die Freiheitsstatue und die Markthallen an, schlendern durch Boutiquen, kaufen hässliche Magnete und staunen über die vielen Gegensätze.
Hier sieht man genau so viele heruntergekommene wie top gepflegte Fassaden und Prachtbauten. Überreiche Russen neben bitterarmen Letten. Überhaupt hat hier vieles einen russischen Touch. Aber nicht unangenehm, nicht aggressiv, einen Touch eben. Junge, gestylte, englisch sprechende Letten neben alten Menschen, die kein Wort englisch sprechen oder verstehen. Wir verständigen uns zum Teil wirklich mit Händen und Füßen.
Die brauchen also irgendwann Ruhe und wir finden einen schönen Spielplatz im Park unter alten Bäumen. Man hört noch leise die Musik von einem Saxophonisten, der auf der Brücke steht und Yesterday von den Beatles spielt.
Ehrlich, so war‘s.
Wir könnten noch zwei Tage bleiben, verlassen den eher ungemütlichen Campingplatz (auf dem man übrigens nur bar bezahlen kann) nach 2 Nächten aber wieder und machen uns auf eine Moorwanderung zu machen.
Da freu ich mich schon drauf. Henry glaub ich nicht so.