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Lettland. Neues Land, neue Abenteuer!

Veröffentlicht: 03.08.2019

Erster Halt, Camping "Jūrasdzeņi", an der Ostseeküste Lettlands.


Wir konnten unseren Wassertank auffüllen. Dabei ist mir ein kleines Malheur passiert. Ich muss den Tank zwei mal durchspülen, weil wir zuvor fauliges Wasser im Tank hatten. Ich muss das Wasser durch den Hahn ins Waschbecken laufen lassen damit es in den Abwassertank gelangt. Schlau wäre wenn man den Stöpsel im Waschbecken zieht. Ich bin nicht so schlau gewesen und hab kurzerhand das halbe Auto unter Wasser gesetzt und mir viel Mehrarbeit aufgebrummt. Zum Glück ist nichts kaputt gegangen. Nur der Gasherd ging einen Tag nicht. Der war auch voll Wasser gelaufen. Wie ich Tage später feststellen musste, war dies das geringere Übel was uns in Lettland passieren sollte...dazu später mehr.


Auf jeden Fall hatten wir einen schönen Platz auf einem Plateau, mit Blick auf die Ostsee. Nette holländische Nachbarn mit denen wir abends am Tisch saßen und Tipps ausgetauscht haben. Wir hatten auch genug Zeit dazu, denn das bestellte Essen hat über eine Stunde auf sich warten lassen.


Annika hat fleißig recherchiert und der Wunsch war dass wir tags darauf in den Nationalpark Gauja fahren. Gesagt, getan.

Die Fahrt dorthin hat schon die ersten Unterschiede zu Estland gezeigt. Die Straßen sind deutlich schlechter und alles wirkt etwas baufällig. Dafür ist auch hier die Landschaft sehr schön. Es gibt bspw. massenhaft Störche überall. Einmal haben wir 8 auf einem Feld Nahrung suchen sehen. Ein anderes Mal haben wir 14! Störche gesehen sie sich gerade mit der Thermik gen Himmel geschraubt haben.


Erster Anlaufpunkt war die Stadt Cēsis. Annika hat sich von einer anstrengenden Nacht erholt und ich hab mit Henry einen kleinen Stadtbummel gemacht.

Danach haben wir erst einmal einen CP angesteuert um am nächsten Tag eine Wanderung durch den Nationalpark zu machen. Der CP ist an einem tollen See gelegen und bietet alles was wir brauchen.


Zufälligerweise haben wir dort sogar die Autorinnen unseres Baltikum-Reiseführers getroffen. Zwei nette Frauen die gerade dabei waren den Guide zu aktualisieren.

Leider hatte der Zufall auch ein paar negative Dinge für uns parat...

Henry hat sich 2 Tage zuvor anscheinend eine Infektion am Auge zugezogen, die leider mit der Zeit und erster Hilfe unsererseits nicht heilte.


Am 3. Tag kamen noch starke Zahnschmerzen und allgemeines Unwohlsein hinzu. Als wir ihn abends ins Bett legen wollten hatte er sich auch noch übergeben. Die Nacht selbst verlief Ok. Aber als die Schwellung unterm Auge nicht besser wurde, haben wir beschlossen einen Arzt aufzusuchen. In Cēsis gibt es glücklicherweise ein kleines Krankenhaus. Unglücklicherweise sprach dort kaum jemand Englisch. Mit Händen und Füßen und Übersetzungshilfe eines jungen Mannes kamen wir dann doch zu einer Kinderärztin. Die sprach leider auch nur brechend Englisch. Das Behandlungszimmer war auch ein anderer Standard als wir ihn von zu Hause kennen. Die Ärztin hat Henry nicht sehr intensiv untersucht und hat uns Augentropfen verschrieben. Wir waren uns nicht so sicher ob dass das richtige ist und haben das Medikament online geprüft und meinen Vater (der sich damit auskennt) zu Rate gezogen. Es scheint aber das Richtige zu sein.

Henry meistert die ganze Sache richtig tapfer und beschwert sich fast gar nicht über das ganze Geschehen. Wir sind richtig stolz auf unseren Kleinen Chaospiloten. 


Etwas beruhigt gehen wir dann erstmal frühstücken. Schnell noch ein paar Einkäufe, weil wir nix mehr zu Essen haben und schnell zurück zum CP, damit Henry sich erholen kann.


Dort angekommen bin ich noch völlig in Gedanken und quetsche mit den Rechten Mittelfinger in der Autotür ein. Der Tag ist absolut zum Vergessen.

Die Gegend hier scheint uns nicht so gut zu liegen, also planen wir für morgen die Weiterreise nach Riga.

Der Tag nahm dann aber doch noch eine gute Wendung. Wir haben neue „Nachbarn“ bekommen und wie der Zufall es so wollte, war die Frau eine Augenärztin aus Hamburg. Sie hat sich Henrys Auge nochmal genau angeguckt und festgestellt dass es ein Gerstenkorn ist. Also halb so wild.

Wir hatten dann noch einen wirklich schönen Tag mit Sabine, Stefan und deren Kindern Neele und Oke. Die beiden Kids waren total vernarrt in Henry, haben die ganze Zeit mit ihm gespielt und uns eine schöne Abwechslung bereitet.


Die Augentropfen haben natürlich zum Abschluss nochmal für Geschrei gesorgt, aber dann war auch dieser ereignisreiche Tag vorüber und wir freuen uns auf die Weiterreise...

Ole 

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