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Ačiū Vilnius

Veröffentlicht: 16.08.2019

Es war uns ein Fest. Schon wieder so eine schöne baltische Hauptstadt. So groß wie Paris, aber nur 550.000 Einwohner. Das verteilt sich gut. Überall große Plätze, Statuen, prachtvolle Bauten und baufällige Fassaden. Ein bunter Mix, der Spaß macht.




Viele gute und sehr gute Restaurants, ein Spielplatz hier, ein schöner Park dort.

Wir machen es wie immer und laufen einfach drauf los. Ein Glück, dass wir ziemlich zentral im Downtown Forest Hostel untergebracht sind. Die haben im Innenhof auch ein paar Parkplätze für Camper.



Als erstes entdecken wir aus rein logistischen Gründen den Stadtteil Uzupis. Der liegt nämlich direkt vor der Tür und ist bekannt als das Küntlerviertel von Vilnius.

Fühlt sich an wie die Schanze von Vilnius und befindet sich vermutlich auf einem ähnlichen Weg.

Ich fass das mal zusammen mit verdächtig viele Cafés und noch mehr Menschen mit Macs. :) Trotzdem noch eine schöne Atmosphäre. An drei Seiten von der Vilnia umgeben grenzt der Stadtteil sich von der Innenstadt/Altstdt ab. Hat durch ein Kunstprojekt sogar eine eigene Verfassung. Abschnitt 13 ebendieser besagt zum Beispiel „Eine Katze ist nicht verpflichtet, ihren Hausherrn zu lieben, aber in schweren Momenten muss sie ihm beistehen“ es gibt aber durchaus auch tiefgründigere Absätze wie zum Beispiel Nummer 21 „Jeder Mensch hat das Recht, seine Nichtigkeit und seine Größe zu begreifen“.



Aber genug von Uzupis, ab in die Altstadt. Wir schlendern vorbei an der Kathedrale, Kirchen, Statuen, Regierungsgebäuden und erstaunlich wenig Souvenirläden. 





Überhaupt ist es hier überall nicht sonderlich voll. Man kann sich frei bewegen ohne Gedrängel. Das ist mit Kinderwagen doppelt bemerkenswert und angenehm. Den Rest des Tages verbringen wir im Park und auf dem Spielplatz. Das Kind muss auch flitzen können. Sonst wird‘s ungemütlich.

Danach will Mutti unbedingt so richtig urig litauisch essen gehen. Das geht voll in die Hose. Räudige dunkle Kaschemme. Fettiges Essen. Bah. Naja man kann nicht immer Glück haben.

Nach 1,5 Tagen entscheiden wir uns noch eine Nacht und damit auch einen Tag zu bleiben es gibt noch viel zu viel zu entdecken.

Ab in‘s Pfannkuchen Haus frühstücken, dann watscheln wir zum Tor der Morgenröte. 


Henry versucht das erste Mal mit Ole um die Wette zu laufen und übt fleißig hüpfen. Seit den ersten Trampolin-Erlebnissen entwickelt der kleine Mensch einen gewissen Ehrgeiz wie die anderen Kinder abzuheben.

Wir kommen also entsprechend langsam voran. Macht nix.

Abstecher um Bernsteinkette für das Kind zu kaufen. Vielleicht hilft die gegen die anhaltenden Zahnschmerzen. Man soll nix unversucht lassen und der unpolierte Bernstein steht dem Jungen ganz vorzüglich. Selbst wenn es nur ein Accessoire ist hat der Kauf sich also gelohnt.


Kreise drehend bewegen wir uns auf die Markthallen zu. Dort angekommen sitzt Henry mucksmäuschenstill im Wagen (das kennen wir gar nicht) weil es so viel zu sehen gibt und ich gerate in einen klitzekleinen Obst und Gemüsekaufrausch. Ich liebe so einkaufen und schleppe die neue Tasche samt Köstlichkeiten deshalb danach den restlichen Tag auch sehr sehr gerne mit durch die Stadt und auf dem Hügel der drei Kreuze. Nicht.



Danach gehen wir lecker essen, flux aufn Spieli, ab übern Markt und ab nach Hause. Das reicht dann aber auch wirklich.

Morgen fahren wir nach Polen. Ich hab vor Kurzem noch einen Artikel über die Angriffe von Bilystok gelesen. Da ist eine Demo von queer peoplen mit Steinen und Flaschen beschmissen worden. Es gab 40! Gegenkundgebungen von Christen und Nationalisten. Puh.

Offen und unvoreingenommen bleiben heißt die Devise. 

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