Veröffentlicht: 16.06.2019
Eigentlich wollten wir heute am Strand liegen und einfach mal NIX tun! Es kommt aber immer alles anders. Unsere Nacht war ein absoluter Alptraum. Wir wussten, dass in unserem Hotel gestern auch noch eine Reisegruppe ankommen sollte. Ich vermutete Reisende Ü70 oder so ähnlich. Auch hier, Irren ist menschlich. Zwei Busse mit Teenagern wurden in dem Hotel untergebracht. Sie kamen so gegen 19:00 Uhr an und belegten tatsächlich die Zimmer neben und über uns. Die Geräuschkulisse, die ab diesem Zeitpunkt herrschte, war unglaublich. Gegen 21:00 Uhr haben die dann komplett das Hotel Richtung Hafenparty verlassen. Der Anlass der Party war der Beginn der Walsaison. Jetzt kommen die meisten Touristen an die Küste und wollen die Wale beobachten.
Gegen 22:30 Uhr haben wir uns ins Reich der Träume begeben und um 0:30 Uhr nahm das Grauen seinen Lauf. Die Gruppe machte Party auf den Zimmern mit Musik und immer wieder hörte man das quiekende Lachen von zwei total dummen Mädchen. Daniela hatte zum Glück „Knete für die Ohren“ mit. Mit diesen Dingern im Ohr hörte ich tatsächlich nix mehr, bei Daniela funktionierte das wohl nicht so gut. Ich habe dann bis 7:15 Uhr durchgeschlafen. Daniela hingegen muss sich durch die Nacht gequält haben. Entsprechend wortkarg war sie beim Frühstück. Dann schoss sie zur Rezeption und redete auf spanisch los. Es war kein schreien oder so. Sie sagte etwas sehr bestimmend. Ich verstand von der Frau vom Hotel nur - perdonne und si, si!
Daniela hatte ihr gesagt, so eine Nacht nicht mehr. Die Gruppe kann Spaß haben oder Musik hören, aber das nur noch in der Lobby! Na, wir sind gespannt.
Jetzt war eigentlich ein Schläfchen am Strand fällig, aber das Wetter spielte nicht mit. Es war total bewölkt. UND JETZT? Der Reiseführer wurde durchgeblättert und schnell war klar, der Nationalpark Machalilla, in unserer Region, wird heute besucht. Nicht zu heiß, kein Regen, also ideal.
Mit dem Bus sind wir die 10 Minuten zu dem Nationalpark gefahren. Im Bus haben wir Dominik aus Bonn getroffen. Mit ihm zusammen haben wir uns am Eingang des Parks Räder ausgeliehen und sind zum ersten Punkt in dem Park geradelt. Es war ein kleines Museum und am Eingang stand schon ein spanisch sprechender Guide für uns bereit. Daniela hat für uns prima übersetzt. Ganz ehrlich, Dominik und ich hätten sonst kein Wort verstanden. Nach dem Museum sind wir mit dem Guide durch ein Dorf gelaufen. Hier konnten wir sehen, wie die Leute dort leben. Im Fluss hatte ein Frau ihre Wäsche gewaschen. Am Ende des Weges wartete eine Lagune auf uns. Hier konnte man seinen Körper mit Schlamm einreiben und dann in dem schwefelhaltigen Wasser schwimmen. Ich freute mich riesig, stellte dann aber mit Bedauern fest, dass ich gar keinen Bikini an hatte. Daniela war besser vorbereitet und konnte das Schlammprogramm genießen. So nen Kack, ich passte auf alle Klamotten auf und wurde von Moskitos angegriffen.
Nach dem Bad in der Lagune sind wir zurück zum Museum, dort standen unsere Räder. Mit diesen ging es zum Ausgang zurück. Trotz Wolkendecke wollten wir noch weiter bis zum TRAUMSTRAND LOS FRAILES fahren. Dazu stellten wir uns an den Rand der Schnellstraße und warteten auf einen Bus. Es kam nach 5 Minuten ein Jipijapa Bus. Wir winkten ihm zu und schon hielt er am Straßenrand. Diesmal waren wir es, die so einen Reisebus zum Stoppen brachten, grins. Die 5 km kosteten auch nur 0,50 Cent.
Der Strand Los Frailes liegt ebenfalls im Nationalpark und am Eingang muss man seinen Ausweis abgeben. Die registrieren jede Person, die zum Strand geht. Es sah sehr schön aus und um 16:00 Uhr mussten wir den Strand auch schon wieder verlassen. Dann wird er nämlich geschlossen.
Dominik fuhr noch mit uns in einem Taxi bis Puerto Lopez zurück und dann haben wir uns verabschiedet. Als wir aus dem Taxi ausgestiegen sind, fing es tatsächlich an zu nieseln. Es war warmer Regen und er fühlte sich ganz gut. Nur nicht auf meiner Brille!
Morgen haben wir einen ganztägigen Ausflug. Wir fahren mit einem Boot raus, um Wale zu beobachten und es steht noch ein Schnorcheln auf dem Programm. Ich bin gespannt, ob wir Wale sehen werden.
Gute Nacht und liebe Grüße, Anke und Daniela