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Diani Beach und Maasai Mara

Veröffentlicht: 11.06.2017

Hallo ihr Lieben!

Letztes Wochenende habe ich mit Francesca einen Ausflug zum Diani Beach gemacht. Am Donnerstag (1.6) war hier Feiertag ( Madaraka Day – Unabhängigkeitstag), deswegen wollten wir eigentlich ein verlängertes Wochenende zum Diani Beach. Aber wie das hier ja nun mal ist: Man kann nichts planen. Einer der Tierärzte wollte dann am Freitag mit Francesca die Löwen im Orphanage in Narkose legen, um Blutproben zu nehmen. Und da Francesca jeden Löwen, den sie kriegen kann, für ihre Studie braucht und sie schon lange darauf gewartet hat, haben wir uns dazu entschieden erst Freitag zu fahren. Ihr könnt es euch sicher denken… Wir haben die Löwen natürlich am Freitag nicht gemacht. Wer hätte das gedacht? Francesca und ich sind dann Samstagmorgen um halb 7 von Nairobi nach Mombasa geflogen. Als wir in Mombasa angekommen sind war ich erstmal schockiert, weil es in Strömen geschüttet hat. So hatte ich mir ein Wochenende am Strand nicht vorgestellt. Aber bis wir das passende Hotel gefunden hatten ( Ein schönes Hotel mitten im Wald und nicht weit vom Strand. Wir haben in einem schönen Safarizelt geschlafen, was ich viel gemütlicher fand als ein Zimmer in irgendeinem Hostel), hat es dann zum Glück aufgehört zu regnen und wir haben den ganzen Tag am Strand verbracht. Der Diani Beach ist wirklich wunderschön! Den Tag haben wir dann abends in einem Fischrestaurant ausklingen lassen. Das Essen und der Wein waren wirklich super. Am nächsten Tag hatten wir nochmal super Wetter und nach den 2 Tagen am Strand war ich richtig erholt ( Obwohl das ganze Praktikum hier ja eher wie Urlaub ist, hab ich die Tage am Strand doch sehr genossen). Sonntagabend um 22:45 haben wir dann den Nachtbus zurück nach Nairobi genommen. Ich kann euch sagen das war die schlimmste Busfahrt meines Lebens. Ich vermisse die deutschen Autobahnen wirklich sehr. Wir sind am Montagmorgen um 8 Uhr in Nairobi angekommen und die komplette Strecke war ein einziges Geholper und Geruckel. In Nairobi angekommen, ging es dann schnell nach Hause, duschen, umziehen, Strandsachen auspacken und Buschsachen einpacken. Denn schon mittags sollte es weiter gehen in die Maasai Mara. Francesca hatte mir schon vorher viel von diesem Ort erzählt und sehr davon geschwärmt. Es sei der schönste Ort in Kenia. Was soll ich sagen?! Sie hat nicht zu viel versprochen. Die Maasai Mara ist der Kenianische Teil der Serengeti und im Juni beginnt die Migration der Zebras, Gnus und Antilopen. Wenn in der südlich gelegenen Serengeti die Nahrung ausgeht, wandern Hunderttausende Tiere in die Maasai Mara. Ich hatte das Glück einige dieser Tiere zu sehen. Montagnacht kamen wir dann in der Maasai Mara an. Wir haben die erste nacht im „Vets house“ geschlafen und sind am nächsten Tag dann ins „Guesthouse“ gezogen. Wirklich mitten in der Savanne gelegen. Die Tiere kommen manchmal bis vor die Haustür. Deswegen darf man auch die 50m Weg bis zum Vetshouse nur mit dem Auto zurücklegen, es kann sonst sein, dass man von Löwen gefressen oder Büffeln angegriffen wird. In dem Guesthouse gibt es leider auch kein Strom, wir konnten unsere Handys aber wenigstens im „Office“ aufladen, welches ebenfalls nur 50m entfernt war. Wenigstens gab es fließend Wasser. Allerdings war das nicht das sauberste, da es aus dem nächsten Fluss kam. Und das mit dem fließend Wasser hatte sich dann am nächsten Tag auch erledigt. Irgendwas in der Leitung ist kaputt gegangen. Es gab dann nur noch Wasser aus Eimern. Aber man gewöhnt sich dran.

Am zweiten Tag ging es dann los auf Löwensuche. Ein verletzter Löwe wurde gesehen, den wir dann versorgen wollten. Wir fuhren morgens los und alleine die Fahrt mit dem Auto war für mich schon unglaublich. Ich habe so viele Tiere so nah gesehen. Giraffen, die mitten auf der Straße stehen, Elefanten, die neben dem Auto herlaufen. Ich finde es übrigens erstaunlich, wie elegant sich Elefanten bewegen. Bei der Größe und dem Gewicht hätte ich ein halbes Erdbeben erwartet, wenn die sich in Bewegung setzen. Aber ich finde die sehen unglaublich elegant aus. Auch die Giraffen. Wenn die losgaloppieren sieht das aus wie Zeitlupe. Was mich außerdem beeindruckt hat, waren die Knochen und Skelette, die überall rumliegen. Mein erster Eindruck war, dass das irgendwie total inszeniert aussieht. Wie bei einer Filmkulisse. Aber eigentlich ist es Natur pur! Nach einiger Zeit haben wir dann den verletzten Löwen gefunden und mit Hilfe der „Dartgun“ betäubt. Der Löwe hat ziemlich lange gebraucht, bis er dann mal richtig schlafen wollte. Und als er dann endlich schlief, folgte das nächste Problem: Der Löwe war nämlich nicht allein. Der andere männliche Löwe fand es äußerst komisch, was mit seinem Freund passiert. Mit dem Auto mussten wir dann versuchen, den Löwen zu vertreiben. Dies war gar nicht so einfach, hat letztendlich aber doch geklappt. Also alle raus aus dem Auto zu dem schlafenden Löwen . Ich habe Francesca wieder bei der Erfassung ihrer Daten zur Narkoseüberwachung geholfen, während der Tierarzt den Löwen versorgt hat. Der Löwe hatte am Hinterbein einen ziemlich großen Abszess. Der Tierarzt hat den Abszess gespalten und gereinigt. Außerdem Schmerzmittel und Antibiotikum gespritzt. Danach ging es dann zurück ins Auto und wir haben dem Löwen beim Aufwachen zugeguckt.

Der nächste Tag verlief sehr ruhig. Wir sind morgens rumgefahren, um zu gucken, ob es was zu tun gibt. Gab es aber nicht. Aber jeden Tag eine kostenlose Safari! Einfach nur rumfahren und Tiere beobachten. Was gibt es schöneres?

Am darauffolgenden Tag hab ich dann Geparden in freier Wildbahn gesehen. Einem davon ging es leider ziemlich schlecht. Er hatte stumpfes Fell, war sehr dünn und hatte überall Kratzspuren. Da das Tier so nicht Narkosefähig war, hat der Tierarzt mit der „Dartgun“ Ivermectin gegen den Parasitenbefall gespritzt. Danach haben wir dann Ausschau nach einem weiteren Löwen gehalten, der ebenfalls verletzt sein sollte… Diesen konnten wir aber leider nicht auftreiben. So ist das eben als Wildtierarzt. Man kann nicht immer alle Tiere sofort finden. Am nächsten Tag sollte die suche dann weiter gehen. Leider erfolglos. Dafür haben wir 4 Löwen gesehen, die grade ein Gnu erlegt hatten. Das fand ich schon spannend genug!

Am Samstag erhielt Francesca dann den Anruf, dass sie am Montag die Löwen im Orphanage machen kann (Diesmal hoffentlich wirklich…). Deswegen mussten wir leider Sonntag schon zurück fahren, obwohl wir gerne bis Montag geblieben wären. Die Rückfahrt gestaltete sich jedoch als etwas schwierig, da wir echt mitten im nirgendwo waren. Vom Guesthouse hat uns der Fahrer Felix netterweise ins nächste Blechhüttendorf „Sekanani“ gefahren. Dort haben wir glücklicherweise eine „Mitfahrgelegenheit“ gefunden. Wir hatten leider sehr viel Gepäck. Frauen auf Reisen. Neben den Sachen, die man sowieso so braucht, hatte Francesca auch noch eine sehr empfindliche Blutgasanalysemaschine mit dabei. Der Fahrer der Mitfahrgelegenheit hat uns dann allerdings erzählt dass er in seinem Auto ( 5 Sitzer) immer 6 Personen mitnimmt (Minussternbewertung bei Blablacar….). 4 auf der Rückbank und 2 auf dem Beifahrersitz. Und das für 500 Kenia Schilling (5€) pro Person. Francesca hat dann für zwei bezahlt, durfte dafür gnädiger Weise alleine auf dem Beifahrersitz fahren. Und ich hab mich mit 3 weiteren Personen auf die Rückbank gequetscht. Das heißt eigentlich waren es 4 weitere Personen, da die Dame neben mir so Fett war wie mindestens 2 Personen. Ihr könnt euch also vorstellen wie angenehm diese fast 3 stündige Fahrt war. Aber wir konnten froh sein, überhaupt von Sekanani nach Narok zu kommen. Von Narok mussten wir dann mit einem Matatu nach Nairobi. Die Fahrt war dann zum Glück angenehmer. Als wir dann endlich nach 3 Stunden in Nairobi angekommen sind, mussten wir noch irgendwie von der Bushaltestelle nach Hause kommen. Es gibt hier zum Glück eine sehr praktische App für Taxen. Uber heißt die. Man gibt ein wo man hin will, das eigene Handy wird geortet und der Taxifahrer sieht, wo er einen abholen muss. Also eigentlich Idioten sicher. Ich weiß allerdings echt nicht, wieso die Taxifahrer einen trotzdem nie finden. Die sehen quasi bei Google Maps genau, wo man sich befindet. Die App zeigt dann auch genau an, wie lange das Taxi braucht, bis es da ist. Bei uns hat die App angezeigt das Taxi ist in 2 Minuten da. Nach 30 Minuten war das Taxi allerdings immer noch nicht da. Weil der Taxifahrer zu blöd war uns zu finden. Wir hatten dann die Schnauze voll und haben ein taxi genommen, was da stand. Das war allerdings doppelt so teuer. Naja , jetzt bin ich jedenfalls sicher zu Hause. Ansonsten würde ich vermutlich jetzt noch dort stehen und warten.

Morgen machen wir dann (hoffentlich!) die Löwen im Orphanage. Ich bin gespannt!

Liebste Grüße ,

Pia                                   

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