Veröffentlicht: 02.11.2023
Die im 11. Jahrhundert v. Chr. gegründete antike Stadt Salamis spielte etwa ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. eine bedeutende Rolle auf Zypern. In ihr lebten zeitweise circa 120.000 Einwohner. Mehrfach durch Erdbeben zerstört und wieder aufgebaut, endete die Ära endgültig im Jahr 647 n. Chr., als Salamis von Arabern erobert und dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Im Jahr 1890 begannen die Ausgrabungen, die 1974 mit dem Krieg endeten. Bis heute sind nur etwa 4 % der Stadt ausgegraben. Dazu gehören vor allem das Theater (Klugscheißeralarm: ein Amphitheater ist es nur, wenn es rund oder oval ist; halbrunde Anlagen heißen Theater.) und das Gymnasium (ursprünglich keine Schule, sondern eine Sportanlage. Der Begriff Gymnasium leitet sich vom griechischen Wort Gymnos - nackt - her, da nackt trainiert wurde. Wörtlich übersetzt heißt „Gymnasium“ also Nacktstätte.) mit seinen Säulengängen und Thermen.
Balnea, vina, venus (Bäder, Wein, Liebe) hieß es zur Zeit der Römer, machen das Leben aus. Und baden konnte man hier sehr komfortabel. Das Gymnasium von Salamis verfügte über eine Fußbodenheizung, deren Prinzipien aus dem antiken Persien und Griechenland übernommen worden war. Die riesige Anlage war überdacht und reich mit Marmor ausgekleidet. Letzterer hatte im Winter den unangenehmen Nebeneffekt, dass es recht kühl wurde. Daher ließ man die Sitzflächen auf den Latrinen von Sklaven vorwärmen.
Die Latrinen, die Platz für bis zu 44 Personen boten, waren übrigens der Ort, an dem Geschäfte abgeschlossen wurden. Von ihnen kommt auch der Spruch pecunia non olet (Geld stinkt nicht). Es gab Kritik, als der Kaiser Vespasian eine Latrinensteuer einführte. Doch er hielt seinen Kritikern das eingenommene Geld vor die Nase und ließ sie daran riechen - an der Steuer war offenbar nichts auszusetzen.