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Antike Spuren in Paphos

Veröffentlicht: 07.11.2023

Erste Station heute: die Königsgräber von Paphos. UNESCO Weltkulturerbe und die bedeutendste Städte Zyperns aus hellenistischer Zeit. Entgegen dem Namen waren in diesen in den weichen Felsen gehauenen Grabkammern keine Könige beerdigt, sondern reiche Römer und Hellenen. Es ist eine riesige Nekropole, aber, ganz ehrlich: Salamis war interessanter, und im Vergleich zu Petra (Jordanien) sind die Gräber sehr schlicht.

Das Verständnis der Anlage wird allerdings auch erschwert durch das merkwürdige Deutsch des Reiseleiters  Xenon. Er spricht von Häusern mit Zimmern, in denen die Menschen wohnten und schliefen. Auf Nachfrage sagte er, dass sie das erst nach ihrem Tod taten… Immerhin neben dem Umstand, dass viele Touristen in Badesachen unterwegs waren - was nicht bei allen schön aussah - ein unterhaltsamer Aspekt. 

Um so beeindruckender ist die archäologische Zone von Paphos mit ihren Mosaiken aus griechischer und römischer Zeit. Die Mosaiken lagen in mehreren Schichten übereinander und stammen meist aus der Zeit des 3./4. Jh. n.Chr. Sie stellen Szenen der griechischen Mythologie dar, bspw vom Meerungeheuer Scylla, die Sage von Pyramus und Thisbe (die sehr an Romeo und Julia erinnert: Sie dürfen sich nicht lieben, weil sie aus unterschiedlichen Schichten kommen, und aufgrund einer Fehlinterpretation begehen sie am Ende beide Selbstmord.) oder von Theseus (Minotaurus, der Stier und Ariadne mit ihrem Faden).

Der Reiseleiter hat ein paar spannende Interpretationen, über deren Korrektheit ich nichts sagen kann, die aber auf jeden Fall zum Nachdenken anregen. Ihm zufolge waren die Griechen die ersten, die die Götter dargestellt haben wie Menschen und nicht beispielsweise mit einem Tierkopf oder einem Tierkörper. Und bei ihnen waren die Götter schlecht, sie raubten, mordeten und vergewaltigten, während die Menschen gut waren.

Über die Stadt Paphos verteilt gibt es weitere historische Stätten, beispielsweise die frühchristliche Basilika Chrysopolitissa mit der Paulus-Säule (Saulus-Beule… bei der Form kann man auch schon mal auf nichtchristliche Gedanken kommen), an der der Apostel Paulus angeblich festgebunden wurde, als der römische Statthalter ihm wegen Verbreitung des Christentums 40 Peitschenhiebe versetzen ließ. 

Aber es ist heiß, und so langsam geht die Aufmerksamkeitsspanne gegen null. Entsprechend unmotiviert werden die nächsten Mosaiken, der Steinbruch (um ihn rankt sich eine Sage von einer Königstochter und einem Riesen) und die unterirdische Kirche Agía Solomonís abgehakt.

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