Ingo der Dingo

Pünktlich um 5:30 Uhr klingelte der Wecker.. und wieder die Frage: warum?! Darum! Die Tour nach Fraser Island stand an. Wir mussten schon 7:20 Uhr am Treffpunkt sein. Das sollte ja keine ganz normale Tour im Bus werden sondern eine 4wd-Tour. Das heißt wir können die coolen pinken Jeeps selber fahren. Und da es auf Fraser keine Straßen gibt, war das schon ein Erlebnis an sich. Jedenfalls hatten wir uns als Fahrer gemeldet und mussten uns noch ein ewiglanges Sicherheitsunterweisungsvideo anschauen bevor wir starten durften. Um 10 fuhren wir auf die Fähre. Also los, das Abenteuer kann starten. Noch bevor wir richtig auf der Straße waren: car 4 is standing! Wir hatten vergessen den Kofferraum zu schließen sodass alle Schlafsäcke auf der Straße verteilt wurden. Na das kann ja was werden. Schon hatten wir (car 4) unseren Ruf weg 😁 Auf der Insel angekommen, schnappte sich Basti als erster das Lenkrad und brachte uns vorsichtig und sicher zum ersten Halt: Eli Creek. Eli Creek ist ein altes Schiffswrack, dass vor mehr als 100 Jahren an Land gespült wurde. Im zweiten Weltkrieg wurde es für Bombentests genutzt und nun liegt es da und gilt als wichtiges Touriziel. Als nächstes machten wir uns auf den Weg in unsere Unterkunft zum Mittag. Für 5km brauchten wir eine halbe Stunde - nur um mal einen Eindruck zu kriegen wie langsam wir fahren mussten. Zum Lunch gab es Burger, was sonst^^ Danach richteten sich alle ihr Bett ein bevor es weiter zum Strand ging. Diese Strecke fuhr ich. Kaum Kontrolle über das Auto zu haben, wenn man in tiefem Sand fuhr, war irgendwie nicht so meins 😁 Es sagte jemand was von Beachvolleyball. Ähm ja.. Nein 😂 Das Netz hatten wir zwischen zwei Autotüren aufgehängt, eigentlich eine echt gute Idee! In der Nähe des Feldes gab es einen kleinen Fluss über den wir eine Runde mit Wasserreifen gedreht haben. Es war nicht sonderlich warm aber Spaß gemacht hat es trotzdem. Gut dass wir danach erfuhren, dass es da auch Wasserschlangen gibt. Ooops. Ins Meer konnten wir leider während der 2 Tage nicht, da vor der Bucht ein paar Tigerhaie auf uns warten. Plötzlich kam der Guide von seiner Erkundungstour zurück und meinte: "Wir haben jetzt 10min, um unsere Sachen zu packen und den kleinen Creek zu überqueren. Wenn wir das nicht schaffen ist die Flut zu weit fortgeschritten und wir kommen nicht mehr zurück." Na wenn das mal keine gute Aussicht war. Eine Nacht mit den Dingos. Also beeilten wir uns. Und tatsächlich.. Eine Minute später und die Autos wären nicht mehr durch das Wasser gekommen. Puh - Glück gehabt. An der Unterkunft angekommen, bereiteten 2 Mädels unser Dinner vor. Es sollte Chilli con carne geben. Uuuuurgh 🤢 glücklicherweise hab es noch vieeel Knoblauchbrot dazu, was ich für mich beanspruchte. Auf der Tour hatten wir 2 Briten kennengelernt, mit denen wir nach dem Essen lange Zeit zusammensaßen. Irgendwann wurden wir dann vom Rest dazu verdonnert, eine Runde Werwolf mitzuspielen. Nach 3 Runden bewaffneten wir uns mit einem Stock und wanderten nochmal an den Strand. Die Stöcke sollten zur Verteidigung gegen Dingos helfen. Unten angekommen, war der Sternenhimmel unglaublich. Die Milchstraße direkt über uns. Wow! Sowas kann man in einem Foto einfach nicht festhalten. Zurück in der Unterkunft machten wir uns bettfertig. Einer der Briten war mir in unserem Zimmer und entschuldigte sich schon im Vorfeld für sein Schnarchen. So schlimm wird es schon nicht sein, dachten wir uns... Pustekuchen!! Er hat ganze Regenwälder abgeholzt!! Zwischendurch hatten wir wirklich Angst, er erstickt daran. Auf jeden Fall war klar, dass wir in dem Zimmer kein Auge zu kriegen würden. Also machte ich mich auf die Suche nach freien Betten in anderen Zimmern. Glücklichweise kuschelte ein Pärchen in einem Bett, so konnte ich flüchten. Basti versuchte das Geräusch mit ein paar Ohrstöpseln zu dämpfen. Mehr oder minder erfolgreich. Unser andere Zimmergenosse konnte natürlich auch nicht schlafen. Am nächsten Morgen konnten wir Gott sei Dank drüber lachen. Ein Typ aus einem anderen Zimmer fragte noch, wer denn so laut geschnarcht hätt.. und er war 3 Zimmer weiter!! Auf jeden Fall hatte der Brite den ganzen Tag die Lacher auf seiner Seite. Nebenbei bemerkt klingelte auch hier wieder 5:30 Uhr der Wecker weil alle den Sonnenaufgang über dem Meer beobachten wollten. Gesagt getan. Und natürlich - Wolken. Dafür aber rote Wolken! Nach dem Frühstück ging es 7 Uhr auf in Richtung Lake Mobby. Car 3 war uns meistens zu langsam. Running gag: Come on car 3, the speed is the right pedal! 15 Grad Außentemperatur machte nicht unbedingt Lust auf Baden. Mach einem 40mimütigen Marsch durch Wald und über Sanddünen waren wir dann auch da. Das Wasser war wärmer als draußen und so hat es nicht lang gedauert bis Basti im Wasser war. Zurück am Auto machten wir uns auf den Weg zur Central Station. Auch dorthin wanderten wir wieder gute 40min. Als Belohnung gab es Mittagessen - Wraps. Gegen 2 näherte sich das Highlight: Lake MacKenzie. Aber das eigentliche Highlight war die Fahrt dahin. Basti übernahm das Steuer. Alle Autos vor uns fuhren links, um den tiefen Löchern auszuweichen. Basti natürlich: oh alle fahren links also sind rechts die Löcher. Rums!! Und das über 10km. Rucksäcke flogen, wir flogen und lachten... den restlichen Tag lachte unser Auto durchweg. Super genial 😁 und trotzdem waren wir etwas froh am Lake MacKenzie angekommen und noch lebendig zu sein 😂 Der See entpuppte sich aber auch als unheimlich schön. Glasklares warmes Wasser. Diesmal war auch ich mutig und rannte rein. Genial! Danach fuhren wir leider schon zurück zur Fähre und später in unser Airbnb. Dort lernten wir einen Kfz-Mechaniker kennen, der Jeepy mal etwas unter die Lupe nahm. Gott sei Dank! Wir hatten den Ölstand wohl bisher im falschen Loch geprüft.. jetzt ist Jeepy wieder frisch und bereit für die nächsten 1500km.

#car4isready