Opernball - eine Tanzreise
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Herzklopfen im Dreivierteltakt

Veröffentlicht: 09.02.2018

Der große Tag ist da, ich eröffne den Opernball 2018!

Ganz entspannt begann ich den Tag mit einem leckern Frühstück mit der besten Mum der Welt und Elke. Anschließend erkundeten wir ein wenig Wien, waren im Stephansdom, in der Hofburg und am Naschmarkt. Mit jeder Stunde die verging wurde ich aufgeregter.

Mittags hatte ich meinen Schminktermin im Hotel Bristol. Dort warteten schon einige der Debütantinnen ganz aufgeregt auf ihren Termin. In einem wunderschönen Salon wurden etwa sieben Damen des Jungdamenkomitees geschminkt. Ich war eine der ersten und mein Make-up Artist legte so gleich Hand an. Nach einer Stunde war das Werk vollbracht. Der erste Blick in den Spiegel war ungewohnt, nach dem zweiten Blick war ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert.

Nun ging es weiter zu meiner privaten Stylistin Caro. Die Zeit bis zum meinem Stylcheck verbrachten wir mit Haare hochstecken, Nägel machen und Kleid anziehen.

Dann ging es auf zur Oper, mein Herz begann zu rasen, ich fühlte mich als würde ich am ganzen Leib zittern. Alles mögliche ging mir durch den Kopf, hab ich alles, hält das Krönchen, passt das Kleid, weiß ich die Choreografie noch,... Im Bristol angekommen war dieser Moment der Aufgregung und Nervosität dann aber gleich wieder Geschichte, denn wir hatten eine Menge Spaß, genossen gemütlich einen Kaffee und machten ein paar Fotos.


Als es 19 Uhr wurde packten wir unsere Sachen und es ging einmal quer über die Straße zur Oper. Nach einigen Minuten in der Kälte warten, wurde uns Einlass gewehrt und der Probenraum (der sogenannte Orgelsaal) wurde zum Picknicksaal. Wir Debütaninnen und Debütanten stärkten uns und genossen die Ruhe vor dem Sturm, dabei ging es lustig zu. Zwischendurch besuchte uns der ORF. Um 20:30 Uhr startete der letzte Durchlauf vor dem großen Auftritt. Der Zeremonienmeister Svabeck nahm noch einige kleine Korrekturen vor.

21:45 Uhr hektisches Treiben im Orgelsaal, jeder wechselt seine Schuhe, nahm letzte Schminkschritte vor und schlüpft in die weißen Handschuhe. Anschließend rasche Aufstellung zum Einmarsch und schon ging es los! Zu meiner Überraschung war ich aufgeregt, aber kaum nervös. Ich freute mich riesig auf die kommende Stunde.

Die ersten Schritte in den Saal der Oper über eine rote Treppe. Was geht einem da alles durch den Kopf? Aufregung, atemberaubendes Gefühl, sehr viele Menschen freuen sich gerade riesig uns zu sehen, träum ich?

Links, rechts, links, rechts,... bis wir ganz vorne angekommen sind, dann verabschiede ich mein Gegenüber und der Herr geleitet mich auf meinen Platz im Spalier. Als alle ihre Position eingenommen haben, tanzt das Wiener Staatsopernbalett zwei wunderschöne Stücke. Anschließend der Soloauftritt des Tenors Pavol Bresli. Als er die Bühne verlässt geht er an uns Debütanten vorbei und wünscht uns alles gute, eine wunderschöne Geste von einem wunderbaren Sänger. Er wird von der Sopranistin Valentina Nafornita abgelöst. Mein persönliches Highlight, das Duett, "Lippen schweigen" aus Lehars "Lustiger Witwe", der beiden als Abschluss der Showeinlagen. Vor Rührung und Überwältigung kamen mir fast die Tränen, die ich aber best möglichst wegplinselte.


Nun geht es los, unser großer Auftritt. Vom ersten Schritt bis zur letzen Walzerdrehung lief es perfekt und fühlte sich an, wie auf einem anderen Planeten, in einer anderen Welt, in einem Traum. Wir schwebten über das Parkett und ich war wie verzaubert.

Jetzt hieß es ALLES WALZER und die Tanzfläche füllte sich augenblicklich, trotzdem tanzten wir diesen ersten Walzer des Abends bis zum Ende.

Kurz nach der Eröffnung unser großer Fernsehauftritt. Julian und ich wurden ausgesucht beim Anschnitt der Opernball Hochszeitstorte dabei zu sein. Dafür begaben wir uns in den Teesalon. Dort herrschte hektisches Treiben, es wurden eine Menge Interviews gegeben.

Der Dreh machte total viel Spaß, die Wiener Philharmoniker waren ebenfalls anwesend. Lustige Musik begleitete den Anschnitt den wir direkt neben der Torte plaziert, miterleben durften. Bis zum Kommando, drei, zwei, eins, herrschte ausgelassene Stimmung, es wurde geplaudert und gelacht. Als das Kommando ertönte setzen alle ihre Showseite auf. Die Hochzeitstorte, wie sollte es anders sein, war eine Sachertorte mit einer dicken Schicht Fondont überzogen.


Unser letzter Stop bevor wir ganz unbeschwert den Ball genießen konnten, war ein Schwenker in das Humanic Atellier. Gemeinsam mit dem Balettstar, Maria Yakovleva und dem Chef von Humanic machte ich als Humani-Opernball-Debütantin ein paar Fotos für die Presse und für Instagram.


Den Rest des Abends tanzten wir, flanierten wir und genossen einfach! Der Ball ist einzigartig und es fühlte sich wundervoll an.



Kurz vor Ende begannen viele Gäste Blumen mitzunehmen, die Gestecke zu zerpflücken, um ein Andenken an die rauschende Ballnacht mit nach Hause zu nehmen. Wir Debütanten fiengen die letzten Momente mit einem gemeinsames Foto und einer Welle um den Opernball gebührend ausklingen zu lassen.

Einige des Jungdamen- und Jungherrenkomitees beendeten dieses einzigartigem Ereignis mit einem sehr leckern und gemütlichen Frühstück im Hotel Bristol.

"Tanzen ist träumen mit den Beinen!" dieser Spruch hat an diesem Abend nochmal viel mehr an Bedeutung für mich gewonnen und wie schrieb mein Vater im Dezember so schön:

Der Tag ist kurz, die Nacht wird lang - die Zeit beherrscht der Walzerklang! Und solang er nicht verklingt, wir das Tanzbein flott geschwungen.

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