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Die Hälfte ist rum

Veröffentlicht: 13.08.2016

Gestern passierte ich Ribadesella und erreichte genau die Hälfte von camino del norte. Heute gibt's einen Stopp in Amandi, bevor es morgen über einen Berg weiter nach Gijon geht. Ich habe mich entschieden weiter an der Küste zu bleiben und werde daher nicht Oviedo besuchen können. Nichtsdestotrotz ist es nun Zeit ein Zwischenfazit zu ziehen. Ich fühle mich, abgesehen von der allgemeinen Müdigkeit und ein paar kleine Blasen, recht gut und fit und habe heute sogar eine Spitzengeschwindigkeit von über 5 km/h (Berglandschaft + 8 kg Rucksack). Allerdings habe ich auf dem Camino einige seltsame und lustige Menschen getroffen, über die ich hier schreiben möchte. Ich gehe zunächst davon aus, dass ich sie nie wieder in meinem Leben treffen werde, daher werde ich sie mit Klarnamen erwähnen. 

Negativ: 

1. Alberto, Spanier, verbrachte ein Jahr als Erasmus-Student in Bari (Süditalien), hat kein Fingerspitzengefühl für private Gespräche und mischt sich ein, wirft mit Phrasen um sich, die nichts mit dem Kontext zu tun haben. 

2. Eduard, Spanier 25 aus Valencia, studierter Jurist, arbeitet bei der Stadtverwaltung, ist Mitglied der sozialistischen Partei und kandidierte wohl bei den letzten Wahlen, im Grunde genommen in Ordnung, wenn er betrunken ist, sagt er allerdings Sachen wie: "ich bin stolz auf die spanische Inquisition, weil man dabei so kreativ und innovativ war, was die Foltermethoden betraf."

Neutral:

1. Inaki (ausgesprochen Inyaki), Baske, ist nett und flott, baut vermutlich sein eigenes Grass an, da er mindestens 10 Joints am Tag raucht und auch allen anbietet. 

2. Borja, Baske aus Bilbao, ruhiger und netter Typ, trinkt keinen Alkohol und hat gestern Abend für uns Pasta gekocht. 

3. Chiara, Italienerin, lebt in London, war zunächst nervig, weil zu posh, der Camino scheint sie aber tatsächlich zu verändern, so dass man sich mittlerweile mit ihr unterhalten kann, ohne sich aufzuregen. 

Positiv:

1. Marco, Italiener, 39 aus Imola, ist ein Klasse Typ und kann mit mir Schritt halten, ist sehr hilfsbereit und hat gute Einfälle. 

2. Francesco, gebürtiger Venezianer, arbeitet als Riskmanager in Mailand, hat Geschichte studiert, ist ein smarter Typ und wirklich sehr witzig, weil er dauernd Chiara (aus Pulien, Süditalien) ärgert. Seit 2, 3 Tagen haben sie aber zueinander gefunden und sind wohl sowas wie ein paar. 

3. Linda, 24 aus Lettland, hat in  Nottingham Fotografie studiert und ist wieder nach Lettland gezogen, hat eine Oldschool Kamera dabei und schießt Fotos, besucht auch hier und da die Museen, marschiert wie eine Maschine und ist praktisch nicht einzuholen. 


Antworten (1)

Zahra
Inaki ist beste von beste :D

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