Veröffentlicht: 19.07.2019
...oder auch die Dreifaltigkeit der Quechuas. Der kondor für den Himmel, der Jaguar für die Erde und die schlange für die Unterwelt. Nicht, dass sich jemand wundert. Ichhabe in den letzten 3 Wochen gelernt, das nur die KönigeInka genannt wurden, die Bevölkerung aber Quechuas, sowie auch die Sprache. Damit ist es auch schon raus: Terry und ich waren inPeru.
Peru würde ich sobeschreiben: Da wo viel Wasser ist, ist Wüste und da wo wenigerWasser ist, ist Regenwald. Die Atacama Wüste liegt am Pazifik und jeweiter man nach Osten fährt, von der Küste aus , desto andiger undgrüner wird es.
Nicht, dass wirirgendetwas besonderes gemacht hätten, wir haben die typische„Gringotour“ gemacht. Lima – Paracas – Ica – Nazca –Arequipa – Puno – Cuzco – Lima. Also die Peruaner machen alleUrlaub im Norden, um den ganzen nervigen Touristen zu umgehen. Terryund ich haben uns vor 3 Wochen in Lima im Flughafen getroffen, dennich war vorher schon eine Woche in Bogota, um mir meine neue „Heimat“für die nächsten Monate anzuschauen.
Wenn man versucht Urlaubzu machen, kommt meist alles anders als erwartet, aber dass wir denOrt nicht finden, wo uns unsere Couchsurferin vor dem Flughafenabholen wollte, damit hatte ich nicht gerechnet. Sie hatte uns sogareine Karte gemalt, aber sie hat nicht gewusst, dass ein Tor offenwar, was normalerweise verschlossen ist. Oh man. Sie tat mir schonein bisschen leid, es war nachts um 1 und als wir sie endlichgefunden hatten, war sie im Schlafanzug und sah wie wir, ein bisschenfertig aus.
Naja, im Nachhinein weißich gar nicht, wie wir uns in Lima ohne Lorena zurechtgefundenhätten.
Die ganzen Collectivos die überall kreuz und querrumgefahren sind, Millionen von Taxis und „echte“ Busse. Man mussschon wissen wo der Bus anhält und wann er fährt, denn es stehtNIRGENDWO. Nicht, dass wir es lesen könnten, denn mein spanischreicht, um zu fragen, wo die Toilette ist und Terry kann „Hola“sagen. Lorena war auf jeden Fall eine große Hilfe und hat uns dieInnenstadt gezeigt uns eine Sim-Karte verschafft und hat uns sogarden besten Markt gezeigt, um Souvenirs zu kaufen. Terry durfte sogarein paar Sachen bei ihr lassen, die wir dann am Ende wieder in Limaabgeholt haben. Trotzdem muss ich sagen, dass an Lima nur Lorenaschön war. Ok, vielleicht noch das hier:
Das ist Huaca Pucllana, eine Pyramide die erst vor 40 Jahren entdeckt wurde, da sie vorher so aussah:
Man dachte, sie wäre eine natürliche Erhebung und Leute sind da drauf Motorcross (!!!) gefahren. Das ist auch der Grund, warum die Pyramide nicht mehr über 30 Meter hoch ist, sondern 26m. Motorcross!!! Did letzten 30 Jahre hat man etwa die Hälfte der Pyramide restauriert und ausgegraben und es wird wohl noch weitere 30 Jahre dauern bis man die Pyramide komplett sehen kann.
Die Steine stehen absichtlich wie Bücher in einem Regal, da die Menschen die die Pyramide zwischen 200 und 700 n. Chr. gebaut haben, wussten, dass die Konstruktion bei den vielen Erdbeben die Lima erlebt, mitschwingen würde.
Die Nachttour ist sehr zu empfehlen, auch wenn man nicht auf die Spitze der Pyramide darf. Das darf man momentan nur tagsüber.
Ansonsten fand ich Lima grau, staubig und vermüllt und ich habe mich sehr gefreut, als wir mit dem Bus nach Paracas gefahren sind.
Paracas ist einschöner, kleiner, sonniger Ort voller Backpacker undFischrestaurants. An der Strandpromenade hat man leider keine Zeitsich die kleinen Fischerboote und Pelikans anzuschauen, da man imSekundentakt aufgefordert wird in allen 200 Fischrestaurantsgleichzeitig zu essen.
Nichtsdestotrotz war Paracas eine Erholung vonLima und wir haben auf einer Bootsfahrt auch ein paar der Meeres- undLuftbewohner kennengelernt.
Man muss die Tiere ein wenig suchen ;)
Eines der wichtigsten Exportgüter nebenFisch ist übrigens Vogelscheiße oder auch in nett „Guano“.Dieses Exportgut konnten wir nicht nur sehen, sondern auch sehr gutriechen.
Nach Paracas sind wir dann mit dem Bus aus Versehen nach Icagefahren. Ica ist sehr unspannend und fühlt sich an wie eineGroßstadt, die keine ist. In Ica leben 280.000 Menschen und 11.000Tuctucs, die alle völlig wirr und hupend durch die Stadt fahren.
Wirhaben unseren Fehler super schnell (nicht!) erkannt und sind schnellweiter nach Nazca. Da ich nicht fliegen wollte, haben wir eine kleineTour gemacht und uns ein paar der Nazca Linien von Türmen ausangeschaut. Meine Bilder sind dadurch nicht super spektakulär, abertrotzdem beeindruckend.
Der Baum
Die Hände
Die Inka Familie
Was ich nicht wusste: Die Linien sind nuretwas 15cm tief und die Leute haben einfach den Staub vom Boden zurSeite geschoben, um die Linien zu kreieren. Dann hat es einfach niewieder geregnet seit dem und es sind nicht ganz so viele mit dem Autodarüber gefahren und deshalb kann man sich die Linien heute nochanschauen. Was ich auch nicht wusste: Die ehemaligen Bewohner vonNazca (die Nazca) haben die Landschaft gehasst, denn es gab nix zutun und man kann auch nichts anbauen, denn es ist alles Wüste.(Daskann man im Museo Larco in Lima nachlesen). Was ich auch auch nichtwusste: In Nazca gab es einmal 48 Aquädukte, die vor 1500 von denNazca erbaut wurden und 32 davon funktionieren noch immer und werdenauch von der Stadt genutzt.
Ein Aquädukt!
Fiese Vögel
Bester Flamingo, den ich je gesehen habe :D
Richtige Flamingos :)
Bevor unser Bus nach Arequipa abfuhr hatsich Terry noch die Huacachina-Oase in der Nähe angeschaut. Ich habemich geweigert. Die Oase ist eine reine Touristenfalle und seit 4Jahren muss Wasser in die Oase gepumpt werden, da die Oase durch dievielen Brunnen, die rundherum gebohrt wurden, sonst austrocknenwürde.
Danach sind wir nachArequipa gefahren. Arequipa war einst das Handelszentrum der Spaniervor Lima und auch die letzte Stadt, die der Unabhängigkeit Perus von Spanien „zugestimmt“ hat. Arequipa hat sehr viele Kirchen undalles ist aus Sillar gebaut, einem weißen Vulkangestein.
Terry is tiny. Hihi
Da wir dieHöhenkrankheit umgehen wollten, sind wir nicht in Cuzco gestartet,sondern in Lima. Arequipa war dann die erste Station in RichtungAnden mit 2300 m Höhe. Auf Terrys Liste mit Städten, die er in Perugerne wollte, stand Arequipa an erster Stelle. Dementsprechend warendie 4 Tage die wir dort verbracht haben auch vollgepackt mit jederMenge Kultur, Canyon und Alpakas :)
Wir waren in Museen, habenuns einen riesigen Nonnenkonvent angeschaut, der wie eine Stadt inder Stadt wirkt.
Hihihi
Auf der rechten Seite sieht man den Vulkan 'Misti'
Im "Convent Santa Catalina" haben mal an die 200Nonnen gelebt, alles Töchter aus reichen Familien. Die Nonnen hattenihre eigenen kleinen Häuser, Bediensteten und vor allem Ruhe.Bedingung: Sie durften den Konvent NIE verlassen.
Im Konvent wurdensie auch begraben und ihre Familien durften sie nur durch dieseGefängnisfenster sehen.
Das Gelände auf dem die Nonnen wohnten ist insgesamt 50.000 m² groß.
Die Gitter, durch die die Nonnen mit ihren Familien sprechen durften.
Von Arequipa aus haben wiraußerdem an einer Tour zum Colca Canyon teilgenommen. Morgens 3:30Uhr ging es los -.- und dann sind wir erstmal überSerpentinen-Straßen bis zu unserem Frühstücksort gefahren. Wirhaben natürlich in jeder Menge kleiner Dörfer angehalten, damit wirauf der Tour auch möglichst viele Souvenirs mitnehmen.
Dieses Alpaka hätte ich wirklich gern mitgenommen :)
Oder dieses
Colca Canyon war auf jedenFall sehr beeindruckend und ich habe mir sehr über die Flugshow dereinheimischen Kondors gefreut. „El Condor pasa“ möchte ichtrotzdem für eine Weile erstmal nicht mehr hören...
El Condor pasa!
Danach ging es dierückeligen Straßen wieder zurück und weil wir noch nicht genug Busgefahren waren, sind wir dann nach der Tour direkt nach Punoweitergefahren. Yuhuuuu.
Wem Puno nichts sagt, derkann vielleicht etwas mit dem Titicacasee anfangen. Der Titicacaseewar der höchste Punkt auf unserer ganzen Reise mit stolzen 3.800Metern. Der See ist wahnsinnig riesig und um zu verstehen, wie riesiger ist, haben wir uns die „schwimmenden Inseln“ angeschaut undwaren in Uros. Die Menschen dort haben wahnsinnig viele verschiedeneArten erfunden mit Schild umzugehen und haben irgendwann sogar Inselndaraus gebaut.
Eine kleine Version einer neuen Insel
Hier sieht man, dass die Häuser eine extra Schicht Grad bekommen haben.
Terry im Fisch :D
Der Legende nach sind die Menschen die um den Seelebten vor den Quechuas ins Wasser geflüchtet und haben sich dortversteckt. Am Ende sind sie im See geblieben. Lange wird es dieseschwimmenden Inseln allerdings nicht mehr geben, denn die Jugend vonUros findet das Internet, dass es auf dem Festland gibt spannender,als die Inseln in Stand zu halten. Sobald eine neue Insel „gebaut“wird muss jeden Monat eine neue Schicht Seegras ausgelegt werden undnach einem halben Jahr dann, aller 2 Jahre. Die Häuser werden auchständig auf- und abgebaut, um eine neue Schicht Gras hinzuzufügen.
Die Peruaner sagenübrigens, das ihre Seite des Sees „Titi“ und die bolivianischeSeite „ caca“. hihi.
Außerdem haben wir nochdie „richtige“ Insel Tanquile besucht, auf der Arbeit sehrgeschätzt wird und jemand der nicht arbeitet auch kein Essenbekommt. Aus diesem Grund gibt es Katzen, denn die fangen Mäuse,aber es gibt keine Hunde auf der Insel.
Den Gürtel der Jungen machen die Mütter.
William hat schon einen Hut, arbeitet aber bereits am nächsten.
Die meisten Jungen auf derInsel sind damit beschäftigt Hüte zu häkeln, denn an ihrerHandarbeit stellt die spätere eventuelle Braut fest, ob der Jungewas taugt. Sie nimmt den Hut mit nach Hause und füllt Wasser rein.Wenn das Wasser drin bleibt, dann ist er tüchtig und wenn nicht,dann muss seine Handarbeit besser werden.
Am Abend in Puno gab es dann noch ein Fest, mit vielen verschiedenen Gruppen die getanzt und Musik gemacht haben:
Ich musste dann auch mittanzen :D
Das war's bis hierhin.
Der zweite Teil mit unseren Abenteuern in Cuzco kommt dann in ein paar Tagen :)
Bis bald!
Die Lea
* Bonusmaterial*