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Von Æ über Ø nach Å

Veröffentlicht: 02.07.2018

Da ich gestern früh im Bett war, bin ich heute dafür auch schon um Vier auf. Heißt auch ich kann Kaffee am Fluß trinken, ohne von der örtlichen Mückengemeinde gefrühstückt zu werden. Nachdem der Koffein-Akku geladen wurde düse ich mit rasanten 60 km/h weiter ins Tal. Es geht immer entlang der Sanda und schliesslich ein gutes Stück nach Westen wo ich eigentlich um Elf die Fähre nach Moskenes kriegen wollte.

Die Sanda


aaaaah...Kaffee


Fünf nach Elf steht dann ein trauriger Deutscher am Hafenkai und schaut einer noch trauriger wirkenden Fähre hinterher. Gut, man muss auch mal mit Anstand verlieren können. Die nächste Fähre geht ja schon um Vier. Zeit also sich mal eingehender mit der norwegischen Sprache zu beschäftigen. In den letzten Tagen fällt mir immer wieder auf, dass die deutschen Touristen meist von "die Lofoten" (gesprochen etwa Lofohten) sprechen, während die Einheimischen das ganze eher wie Luhfuttn betonen. Komisch. Gut, ich hab ja Zeit, also lass ich mir die Eigenheiten der Sprache von einem netten Einheimischen mal erklären. Das ganze dauert gut eine Stunde und hängengeblieben ist folgendes: Das "O" wird meistens als deutsches "U" gesprochen. Ausser wenn es am Anfang des Wortes steht oder eben nicht als "u" gesprochen wird, dann wird es als "o" gesprochen. Das  "Æ" ist dem deutsche "Ä" recht ähnlich, als Schwabe also kein Problem. Schwieriger wirds beim "Ø". Je nach Landesteil geht die Aussprache vom deutschen "Ö" bis hin zu einem merkwürdigen Ton den ich mit meiner Zunge nicht mal annähernd reproduzieren kann. Klingt ein bisschen nach einem Rentier in der Brunftzeit. Der absolute Supergau wartet aber noch beim "Å". Wer dahinter ein weiteres gutgemeintes "Ä" vermutet hat weit gefehlt. Irgendwo zwischen dem "A" und dem "O" muss es einen Laut geben den zwar der Norweger beeindruckend gut trifft, meine mitteleuropäische Zunge aber komplett verweigert. Der Versuch führt zu einen anhaltenden Lachanfall bei meinem Gegenüber, zu mehr aber auch nicht. Sicher wirds auf den nächsten Tausend Kilometern noch Gelegenheit geben das zu üben.



Ach ja...es heißt auch nicht die Lofoten sondern korrekt wäre der Lofot. Das angehängte "-en" ist im norwegischen ein bestimmter Artikel und nicht wie im deutschen der Plural.

Was man nicht alles lernt hier...


Am Abend darf ich dann die Mitternachtssonne in einer völlig einsamen Bucht geniessen.

EINZIGARTIG !!!

Warten...warten...warten

0:38 Uhr...Mitternachtssonne



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