Veröffentlicht: 07.02.2024
Vergangene Nacht war total sternenklar, aber nordlichtlos. Wir haben eine Zeitlang gefroren 🥶, dann aber aufgegeben. Die Kälte setzt einem doch ziemlich zu.
Heute früh wollen wir beim Tankstellenshop vorsichtshalber noch ein Motoröl kaufen - sperrt erst um 11h (!) auf… Also nur mit einem Liter Reserveöl weiter - zweimal Öl nachfüllen - unterwegs keine erst bei ca. km 100 eine Tankstelle. 30 km davor wieder rote Kontrolllampe, kein Öl mehr da, Parkplatz und stopp! Was tun? Jemanden aufhalten, die 30km zur Tankstelle mitfahren, Öl kaufen und irgendwie zurückkehren… Das Los fällt auf mich!
Wilfried hält ein Auto auf, der freundliche Finne kann kein Englisch, ist aber bereit mich mit zu nehmen. Und los geht’s. 30km magere Konversation, Tankstelle, Öl kaufen, und jetzt? Ich frage die nette Dame an der Kassa, ob sie jemanden kennt, der mich zurückbringen kann. Und hilfsbereit wie Menschen in abgelegenen Gegenden meist sind, weiß sie jemanden und ruft ihn an. Der Mann kommt mit einem Lieferwagen auf dessen vorderer Sitzbank zwei Hunde aufgeregt herumspringen. Er deutet mir doch einzusteigen. Ich öffne die Tür, zwänge mich ins Auto und im nächsten Moment hat der kleine weiße Hund es sich auf meinem Schoß bequem gemacht und der große seine Schnauze auf meine Schulter gelegt. So fahren wir die 30 km zum Auto zurück.
Wir füllen Öl nach und fahren zu einem kleinen Mechaniker im Dorf. Der hat leider keine Zeit, morgen auch nicht, vielleicht am Freitag… Guter Rat ist teuer! Morgen haben wir die Husky-Tour, noch ca. 50km entfernt, sie ist schon bezahlt. Wir füllen wieder Öl nach und fahren bis Hetta, wo wir morgen unsere Husky-Tour haben werden. Man rät uns zu einer Werkstatt, die weitere 80 km entfernt ist. Wir beschließen heute am Campingplatz in Hetta zu übernachten, morgen die Husky-Tour zu machen und danach mit Ölnachschub nach Muonio zur Werkstatt zu fahren. Wir rufen dort an und vereinbaren einen Termin am Freitag um 14.00.
Gottseidank funktioniert der Motor ja einwandfrei, wir verlieren „nur“ Öl - nicht in Strömen, aber es tropft stetig. Das deutet eher auf einen Dichtungsschaden hin… 🙏
Es hat den ganzen Tag um die -20° und am Abend noch weniger. Die Einheimischen stöhnen auch und meinen, das sei völlig abnormal. Die Temperaturen halten noch ca. eine Woche an.
Ich bin froh, dass ich meinen dicken Daunenschlafsack mit habe - das beruhigt, wenn es auch im Auto durch die E-Heizung eh recht warm ist. Man weiß ja nie, was alles ausfällt…
Heute bringen uns jedenfalls keine Nordlicht-Beobachtungen ins Freie! Wir dürfen die Sauna als einzige Gäste des Campingplatzes benutzen und dann ab in den Schlafsack!