Veröffentlicht: 06.06.2023
🇬🇧 English version below
Tourdaten: Strecke 80.80 Kilometer (kum. 4‘524 Kilometer), Ø 20 km/h, Fahrzeit 4:02 Stunden
Wetter: Am Morgen blauer Himmel und windstill. Später haben sich am Horizont Kumuluswolken gebildet und langsam ist etwas Wind aufgekommen, so dass auch die Windräder anfangen konnten Strom zu produzieren.
Für heute und die kommenden zwei Tage habe ich mir relativ kurze Routen eingeplant. Am Donnerstag werde ich in Mainz Freunde treffen, und so kann ich die Zeit schön einteilen. Daher war es mir heute auch egal, dass ich mein eBike erst um 10 Uhr abholen konnte. Der Hotelbesitzer hat es in den abgeschlossenen Garten deponiert, und da es ein Hotel ohne Reception ist, kam erst um 10 Uhr jemand mit dem richtigen Schlüssel.
Die Zeit davor nutzte ich, um im Einkaufszentrum ein paar Lebensmittel und meinen obligaten Liter Milch einzukaufen. Gut ausgerüstet war ich schon 10 Minuten im Hotel abfahrbereit. Genau die richtige Zeit, denn die zuständige Dame, wahrscheinlich die Putzfrau, traf nur 2 Minuten später ein und öffnete den Garten.
So konnte ich bereits um 10:04 das Startfoto machen und schon sass ich auf dem Velo. Doch auch Aachen ist eine grosse Stadt und das Gefühl von gestern in Brüssel wiederholte sich. Im Gegensatz zu Brüssel waren die Vororte viel schneller vorbei. Vorbei war auch das Flachland, an das ich mich inzwischen so gewöhnt habe. Es ging ziemlich rauf und runter, sodass auch heute eine totale Steigung von 420 Metern zustande kam und das praktisch alles im ersten Drittel der heutigen Tour.
Heute hätte ich genügend Zeit zum Fotografieren gehabt, heute fehlten dafür die spannenden Objekte. Ich durchquerte schöne Landschaften und kleine Orte, alles, was ich schon oft vor meiner Linse hatte. Also habe ich die Fahrt für mich genossen und nur wenige Fotos gemacht.
Einige Male habe ich mich heute wie in Holland gefühlt, so schön und breit waren die Radwege, doch kurz darauf hat mich die Realität eingeholt und der Traum war vorbei. Geärgert haben mich so Kleinbaustellen auf den Radwegen, die alle hundert Meter die Radfahrer auf die Strasse zwang oder ich mich knapp durchschlängeln musste. Seit meinem ersten Sturz auf einer Fahrt nach Luzern fürchte ich mich immer davor, dass mein Gepäck hinter mir sich einhängt und ich wieder am Boden liege. Daher muss ich immer genügend Reserve links und rechts haben. Ich fühle mich zusammen mit meinem Gefährt also immer breiter als ich wirklich bin.
In Düren an der jungen Rur habe ich eine längere Pause gemacht. Es war da schön schattig und das klare Wasser sowie die Natur wähnten mich nahe der Heimat.
Wenn ich so Heimwehgefühle habe, frage ich mich, ob es Zeit wird heimzukommen? Vor meiner Abreise habe ich gesagt, dass ich 2 Monate brauche für diese grosse Tour. Diese zwei Monate sind nächste Woche um, und es sieht so aus, dass ich das schaffen kann. Es ist noch unvorhersehbar, wie die Umstellung in den Alltag sein wird. Meine Gedanken werden sicherlich noch lange durch diese erlebnisreichen Wochen gleiten.
Doch noch bin ich unterwegs und werde auch diese letzten Tage voll geniessen und dir hier in meinem Blog darüber berichten.
https://www.komoot.de/tour/1154955008?ref=itd
E N G L I S H
Tour data: Distance 80.80 kilometers (cum. 4,524 kilometers), Ø 20 km/h, driving time 4:02 hours
Weather: In the morning blue skies and no wind. Later, cumulus clouds formed on the horizon and some wind slowly picked up, so that the wind turbines could also start producing electricity.
For today and the next two days I have planned relatively short routes. I'll be meeting friends in Mainz on Thursday, so I can organize the time nicely. That's why I didn't care that I couldn't pick up my eBike until 10 a.m. today. The hotel owner left it in the locked garden, and since it is a hotel without a reception, someone with the right key didn't come until 10 a.m.
I used the time before that to buy some groceries and my obligatory liter of milk in the shopping center. Well equipped, I was ready to leave the hotel in just 10 minutes. Exactly the right time, because the lady in charge, probably the cleaning lady, arrived only 2 minutes later and opened the garden.
So I was able to take the start photo at 10:04 am and I was already on my bike. But Aachen is also a big city and the feeling of yesterday in Brussels was repeated. Unlike Brussels, the suburbs were over much quicker. Gone was the flat land to which I've become so accustomed. It was pretty up and down, so today there was a total climb of 420 meters and that was practically all in the first third of today's tour.
Today I would have had enough time to take pictures, today there were no exciting objects. I crossed beautiful landscapes and small towns, everything that I had often had in front of my lens. So I enjoyed the ride to myself and only took a few photos.
A few times today I felt like I was in Holland, the cycle paths were so beautiful and wide, but shortly afterwards reality caught up with me and the dream was over. I was so annoyed by the small construction sites on the cycle paths, which forced cyclists onto the road every hundred meters or I had to narrowly meander through. Ever since my first fall on a trip to Lucerne, I've always feared that my luggage would get caught behind me and I'd be on the ground again. That's why I always have to have enough reserves left and right. Together with my vehicle, I always feel wider than I really am.
I took a longer break in Düren on the young Rur. It was nice and shady there and the clear water and nature made me think I was close to home.
When I'm so homesick, I wonder, is it time to come home? Before I left I said that I needed 2 months for this big tour. Those two months are up next week and it looks like I can make it. It is still unpredictable how the transition to everyday life will be. My thoughts will certainly glide through these eventful weeks for a long time to come.
But I'm still on the road and I'll enjoy these last few days to the full and tell you about it here in my blog.