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Im Land der Massai 2

Veröffentlicht: 20.10.2024

Da ich unter dem letzten Beitrag eine Fortsetzung versprochen habe, will ich diese nicht schuldig bleiben. Die Fotos für diesen Bericht sind auf dem Weg von Nairobi nach Narok (eine andere Stadt im Massailand nordwestlich von Ewaso Kedong) entstanden.

Mit Benson, einem Bekannten von Philo als Guide sind wir zu mehreren kleinen Dörfern gefahren und haben viele Leute getroffen, wir wurden sogar zu Benson nach Hause eingeladen und haben dort Tee getrunken, was in Kenia allgemein, aber bei den Massai besonders verbreitet ist. Nach dem Tee durfte ich eine Shuka, die traditionelle Gewandung der Massai anlegen. 

Anschließend wollten wir zurück ins Dorf, wurden dann aber informiert, dass in der Gegenrichtung Elefanten gesichtet wurden. Die Chance, Elefanten in freier Wildbahn zu beobachten wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind prompt umgekehrt. Auf dem Weg haben wir noch Benson's Onkel und Ziehvater Daniel mitgenommen. Mit ihm zusammen haben wir uns dann auf die Spur der Elefanten gemacht. Daniel, der schon sehr viel Zeit mit Tieren verbracht hat führte uns so nahe an die Dickhäuter heran, wie es sicher war. Einmal in freier Wildbahn so nahe an die Tiere heranzukommen und sie zu beobachten war einfach atemberaubend und für mich ein kleines Highlight des Urlaubs.

Nach dem "Elephantwatching" ging es dann sehr euphorisiert weiter. Unser nächster Zwischenstopp war ein Dorf mit Manyattas, den traditionellen Häusern der Massai. Ein Manyatta wird mit einem Gestell aus Holz gebaut und dann mit einer Schicht aus Lehm, Erde und Kuhdung als Wände gesichert. Das Dach wird mit verschiedenen Gräsern und Blättern gegen Regen geschützt, heutzutage oft noch durch Plastikfolie ergänzt, um die Wasserdichtigkeit zu verbessern. Im Dorf waren sehr viele kleine Kinder, die noch nie zuvor einen Weißen gesehen haben. Dementsprechend groß war die Neugier der Kleinen, manche sehr jungen Kinder hatten aber Angst, da sie nicht so recht wussten, "was ich bin". Anschließend ging es dann zurück nach Ewaso. 

Nach einem sehr erlebnisreichen Tag war es nun Zeit für die Federn.


Doch auch der nächste Tag sollte sehr ereignisreich werden. Zunächst waren wir auf einem Viehmarkt in Ewaso, auf dem aber auch verschiedene andere handwerkliche und landwirtschaftliche Erzeugnisse verkauft wurden. Anfangs wunderte ich mich noch, warum wir die paar hundert Meter zum Marktplatz mit dem Auto und geschlossenen Fenstern gefahren sind, als wir ein paar Sekunden ausgestiegen waren und ich bereits von einer Menge an Leuten umringt war, in deren Augen man bei meinem Anblick bereits die Dollarzeichen sehen konnte,  war mir klar weshalb. Nachdem wir uns auf dem Markt umgesehen und ein wenig Tee getrunken hatten ging es zurück in die Unterkunft, wo es ein kräftiges Mittagessen und viele Gespräche gab. 

Später am selben Tag war die Rückfahrt nach Nairobi geplant. Davor wollten wir "noch kurzes Bierchen trinken". Manchen Lesern könnte der Beginn eines Abends mit "noch kurzes Bierchen trinken" bekannt vorkommen und ebenfalls was danach passiert 😉 Aus einer kleinen Gruppe wurden im Laufe des Abends über 20 Leute, zusammen haben wir gesungen, getanzt, getrunken und jede Menge gelacht. Die anwesenden Massai entschieden sogar entschieden, mir einen Namen in ihrer Sprache zu geben. Nach einer kurzen Diskussion entschieden sie sich für Olomayiana, was so viel wie "der Gesegnete" bedeutet. Mit dieser Ehre und einem neuen Namen verließ ich also das Land der Massai, vorerst. 




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