Veröffentlicht: 15.03.2018
Heute ging es endlich los mit unserem zweiten Great Walk, dem Heaphy Track, der mit 78km der längste ist! Nachdem wir die Mountainbike-Tour auf dem Queen Charlotte Track hinter uns hatten, freuten wir uns sehr, endlich wieder "nur" wandern gehen zu können. Bevor wir jedoch mit der 4-tägigen Wanderung anfangen konnten, stand noch der Rest der Anfahrt bevor: wir verließen den Heaphy Haven, machten einen Stopp im Langford Store mitten im Nirgendwo, und dann ging es noch 12km über eine unbefestigte Straße mit einer fragwürdigen Holzbrücke, so dass wir schlussendlich erst um 12 Uhr starteten.
Nun standen uns 5h Wanderung bergauf durch den Wald bevor! :) Unser erstes Highlight (neben dem schönen Wald und den vielen Vögeln): Nach etwa 3h überholten wir insgesamt 18 Leute! Fit wie zwei Turnschuhe sind wir! :D
Unsere Route war wie folgt geplant: Pro Tag zwischen 5 und 6 1/2 Stunden Wandern mit zeltigen Übernachtungen an der Perry Saddle Hut, James Mackay Hut und Heaphy Hut. Wie ist dieser Great Walk? Absolut faszinierend! Sehr abwechslungsreich, am ersten Tag mit unglaublichen Vogelgesangorchestereinlagen, am zweiten Tag mit tollen Wolken auf 800 m Höhe (leider auch mit Regen), der dritte Tag mit wahnsinnig großen Regenwaldbäumen und toller Dschungel-Atmosphäre (Strecke zwischen Lewis Hut und Heaphy Hut ist die beste!) und atemberaubenden Hängebrücken! Der vierte Tage bescherte uns Strand, rauhe See und Felsformationen! Einziger Wehrmutstropfen: Man braucht Mittel gegen die blutgierigen Sandfliegen!
Was gab es noch zu sehen: wir machten einen kurzen Stop an der Flanagans Corner, dem höchsten Punkt des Tracks mit 915 Höhenmetern, und konnten dort sehen, wie die Wolken versuchten über die Berge zu kommen.
Am zweiten Tag sahen wir den Boot Pole, wo Wanderer ihre alten Schuhe aufgehängt hatten, am dritten und vierten Tag sahen wir Flüsse mit rötlichem Wasser, das vom Tannin der Beech-Bäume herrührt.
Am vierten Tag gab es doch einige Warnschilder vor der Meeresbrandung und möglichen herabstürzenden Felsen (No stopping!). Und Bäume, Bäume, Bäume, Farne, Baumfarne, Palmen, Pilze, Moos, Moos, Moos, Flechten und ganz viele kleine und größere Vögel: Tui, Bellbird, Fantail, Rifleman, Grey Warbler, Tomtit, Robin, Pukeko, Wood Pigeon, Kormorane und natürlich wieder einmal jede Menge freche Wekas! Die Wanderung auf dem Heaphy Track war großartig!!
Auf dem letzten Streckenabschnitt trafen wir dann doch noch die Car-Relocation-Legende Derry Kingston (~70) mit seiner Tochter. Wir hatten unseren Wagen am Startpunkt der Brown Hut abgestellt und den Schlüssel am Auto versteckt. Derry holte einen Tag später den Wagen ab, fuhr etwa 500 Kilometer um den Kahurangi Nationalpark herum bis zum Zielpunkt Kohaihai. Normalerweise wäre er dann den Track innerhalb von zwei Tagen (!) zurückgegangen, um den Leuten den Autoschlüssel zurückzugeben und den nächsten Wagen abzuholen (dies hat er bereits mehr als 500 Mal gemacht!). Dieses Mal trafen wir ihn, weil die beiden Kuchen etc. zur Heaphy Hut brachten. Dort wurde nämlich der 90. Geburtstag einer Dame gefeiert, die selbst auch den Heaphy Walk absolvierte. Und um den Bogen zum Textanfang zu schlagen: Die 18 Leute, die wir am ersten Tag überholt hatten, gehörten zur Party-Gesellschaft und das Geburtstagskind war auch dabei! Sind wir fit und schnell zu Fuß!!! :)))