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Yiiiha, Piha!

Veröffentlicht: 07.10.2016

Wir haben es getan! Wir haben ein Auto gekauft. Von irgendeinem Malaysier auf irgendeiner Autobörse in Auckland, verrückt!


Eigentlich hatten wir uns gar nicht fest vorgenommen, ein Auto zu kaufen, als wir uns letzten Samstag einfach mal zur allwöchentlichen Autobörse an der University of Auckland aufmachten, doch dann kam es natürlich wieder ganz anders. Angekommen auf der "Autobörse", die vielmehr ein Schotterplatz mit rund 20 Autos als eine Autobörse war, waren wir erstmal etwas ernüchtert von den Preisen, die für diese coolen klassischen Campervans verlangt werden: 4.900$, 5.500$, 5.200$... und und und.

Doch dann kam Tony mit seinem Wagen. Tony, Malaysier, hat seinen guten alten Honda Odyssey 9 Monate lang beim Reisen gefahren und musste nun aber leider zurück in die Heimat. Dienstag sollte es schon losgehen, eventuell ein kleiner Vorteil für uns bei den Verhandlungen..?

Optisch alles in Ordnung (Kratzer und kleine Dellen werten ja nur die Geschichte des Autos auf!), machen wir einen auf Experte und lassen Tony natürlich erstmal den Motor starten, während wir nachdenklich in den Motorraum starren und uns fragen, wo da eigentlich der Kühlschrank und das Badezimmer sein sollen...Ich glaube allerdings, dass die Täuschung gelungen ist, denn Tony erzählt uns weitere Details zum Auto und ist ganz heiß darauf, uns alles zu zeigen, um uns zum Kauf zu bewegen. Die Ausstattung kann sich sehen lassen: Campingequipment, Matratze, Decken, Kissen, alles inklusive! Und der Preis? 3.500$...hmh, viel Geld für ein Auto, dessen Lebenserwartung man nicht einschätzen kann.

Um das Auto besser einschätzen zu können, fragen wir nach einer kleinen Probefahrt. Tony stimmt sofort zu (schonmal ein gutes Zeichen)! Es soll eine kleine Runde werden, einmal um den Block. Tony sagt, er habe GPS und kenne den Weg...2 Minuten später haben wir uns verfahren und aus der kleinen Runde wird ein 20-minütiger Trip durch Aucklands Zentrum. Mit Linksverkehr! Oh je...

Heil angekommen, sind wir wirklich angetan vom Auto, es ist als 2000er Jahrgang auch noch relativ neu...Wir beschließen, zuzuschlagen! Alle Versuche, den Preis zu drücken gehen jedoch schief ("Can't do that, i got a better offer than that..."). Wir täuschen einen Anruf an die Eltern zuhause vor, um unsere Zerissenheit zu demonstrieren und vielleicht aus unserer Not doch noch Rabatt zu schlagen. Vergebens.

Schließlich einigen wir uns auf den ausgegebenen Preis von 3.500$, können aber immerhin erreichen, dass Tony vorher noch auf eigene Kosten die Registrierung des Autos bis Juni verlängert. Ha, wir Verhandlungsbestien!

That's it - per Handschlag wird der Kauf besiegelt. Unser Bauchgefühl ist bei uns beiden ganz gut und wir sind stolz, so zügig ein Auto gefunden zu haben. Und 3.500$...durch 2...in Euro umgerechnet...ach, das geht ja eigentlich schon fast wieder!


Der erste Ausflug mit dem neuen Automotiv führt uns dann direkt zu einem würdigen Ausflugsziel (der eigentlich Grund dieses Artikels): Piha Beach! Nur 40 km von Auckland entfernt ist dieser Strand mit seinen riesigen Felsen und schwarzem Sand das ideale Ziel für einen kleinen Trip. Waren wir von Waiheke Island schon begeistert, sind wir hier überwältigt! Es ist alles sooo riesig und vor allen Dingen: menschenleer!

Aussicht auf den Piha Beach


Wir verlieren uns im Stauenen und Fotos schießen und treten die Rückreise erst nach Sonnenuntergang an. Da dieser Ort mit Worten gar nicht gut beschrieben werden kann, hier einfach noch zwei weitere Fotos. Unglaublich! Was für ein erster Ausflug mit dem eigenen Auto...

Strand von Piha im Close-Up


Die Blaue Stunde


PS: Heute (eine Woche nach dem Autokauf) haben wir auf einem kleinen, sehr ursprünglichen Campingplatz mitten im Nichts bei den Ngawha Springs Halt gemacht und zwei Mädels aus Deutschland (woher auch sonst, überall sind nur Deutsche), die gerade Abi gemacht haben, getroffen. Wie das so ist, kommt man ins Erzählen (Woher, was bisher gemacht, weitere Pläne...) und irgendwann aufs Thema Auto! Die Die beiden fahren ebenfalls einen Honda Odyssey (allerdings ohne Schiebedach, ha!) und als wir darüber quatschen stellt sich langsam heraus, dass der jetzige Honda der beiden nicht der einzige war, den sie sich angeschaut hatten...Nein, da war noch ein anderer, ein weißer Odyssey...von so einem Asiaten..Taiwaner? Nein... Malaysier? ja!....Mit stummer Freundin, die nie etwas gesagt hat...mit dem Namen Tony!! Unfassbar! :D Die beiden haben sich einfach vor einer Woche exakt unser Auto angeschaut aber es nicht gekauft, weil sie dachten, dass es zu klein zum Schlafen wäre (heute haben sie dasselbe Modell, wie es dazu kam, können sich die beiden auch nicht erklären :D). Mitten in Neuseeland, auf einem abgelegenen Campingplatz mit nur einem weiteren Camper trifft man jemand, der kurz davor war, das eigene Auto zu kaufen und kennt den Verkäufer (schon auf Facebook befreundet etc...)!

Was ein Zufall!

Die beiden Mädels bereuen ihre Entscheidung gegen unser Auto jedoch mittlerweile, weil sie in einer Facebook-Gruppe herausgefunden haben, dass ihr Verkäufer offenbar ein polizeibekannter Betrüger ist. Und tatsächlich: Nach 300 km haben sie einen Platten und irgendwas stimmt mit dem Motor nicht - unsicher, wie lange die Karre noch durchhält. Echt kacke, dass es Menschen gibt, die gutgläubige und nicht mit allzu viel Geld ausgestattete Backpacker so ausbeuten...

Naja, der Reifen wurde heute schonmal ausgetauscht und der Rest am Montag vom Mechaniker gründlich gecheckt. Wir drücken euch beiden die Daumen! Wobei die beiden das Ganze mit viel Humor nehmen und erstaunlich fröhlich sind...Respekt!

Für uns gehts jetzt Richtung Norden, zum Cape Reinga (dem fast nördlichsten Ort Neuseelands). :)

Nachträge zu den bisherigen Tagen (Glow worm caves, Whangerei Falls etc. folgen bei verfügbaren WLAN.


Cheers!


Antworten (1)

Monika
Die Fotos sind klasse! Wurden mehrfach bewundert!!!! Sehr nett geschrieben. Bitte mehr!

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