Veröffentlicht: 13.12.2016
Viele Grüße aus Chiang Mai - wir sind am (vorerst) nördlichsten Zielort der Rundreise angekommen und haben auch die Berg- und Tal- Autobahnabschnitte hervorragend und komfortabel hinter uns zurückliegen lassen. Aber der Reihe nach...
Nachdem wir uns am Abend des 11.12. noch spontan einen ersten Teil Kamphaeng Phets Weltkulturerbes angesehen haben, versorgen wir euch gern mit einigen Fakten zur Stadt. Gegründet wurde es in den 1360er Jahren von König Lue Thai als Vorposten des Königreiches von Sukhothai. Wenn wir den Stadtnamen im übertragenen Sinne mit "Mauer aus Diamant" übersetzen, unterstütz dies den besagten Status. Die Stadt war für Sukhothai und Ayutthaya ein Puffer an der Grenze zum Königreich der Burmesen. Die Überreste der etwa fünf Meter hohen und 300-500m!!! breiten Mauern, samt zusätzlichem 25 Meter Wassergraben, haben uns bei der Anreise am ersten Tag etwas irritiert. Für die Besichtigung am Folgetag, waren sie dann aber eine sehr gute Orientierung.
Der zweite Teil des Geschichtsparks liegt nordwestlich der befestigten Stadt in einem weitläufigen, lichtem Waldgebiet. Die dort ansässigen Mönche bevorzugten diese Ruhe für ihre Meditation. Wir konnten uns aufgrund der erhaltenen Überreste und der sehr sehr geringen Anzahl weiterer Besucher sehr gut in die damalige Zeit zurückversetzen. Lediglich das Klicken des Fotoapperats unterbrach hin und wieder die Ruhe. Dafür könnt ihr hier ein paar der wunderbaren Bilder bestaunen.
Kamphaeng Phet I Historical Park
Durch die nordwestliche Lage der Ruinen, konnten wir direkt aus dem Weltkulturerbe auf die Route nach Chiang Mai auffahren - nächster Stop Sukhothai. Angekommen in der Hauptstadt in der der König angeblich höchst persönlich an die Pforte gekommen ist, wenn ein Bürger seines Reiches mit einem dringenden Anliegend klingelte, entschlossen wir uns für die Erkundung mit dem Fahrrad. Die beiden Touri-Räder begleiteten uns mit vergnügtem Quietschen und Knarren auf ihrer wohl millonsten Runde durch die sehr gepflegten Anlagen. Mit etwas mehr, aber keinesfalls störendem Publikumsverkehr, fuhren wir durch die beeindruckende Kulisse und sammelten weiter spannende Eindrücke aus der alten Hochkultur.
Nach einer Ehrenrunde mit dem Drahtesel durch die Tempelanlagen beschlossen wir die Neustadt von Sukothai, die Neustadt von Sukothai sein zu lassen und nutzen den motorisierten Allradvortrieb für eine zügige Weiterfahrt. Stets guter Dinge es über eine schöne Route mitten durch zwei Nationalparks, weiter in Richtung Norden schaffen zu können und die passende Unterkunft zu finden, gab es noch einen Fruchtsnack bei einer älteren Dame. Wir sind davon überzeugt, dass sie durchaus die thailändische Zahnfee sein könnte oder ihr Lächeln von einer Kampfsportkarriere zeugt.
Vor der Übernachtung in Lampang gab es eine Rundfahrt im eigenen Auto durch die einzige thailändische Stadt, in der Pferdekutschen noch zur Personenbeförderung eingesetzt werden. Nach einer kitschig beleuchtete Brücke, einem Nachtmarkt mit den üblichen Leckereien und dem mittlerweile zur Routine gewordenen Tagesabschlussbier auf der Pick-Up Ladefläche später, ging es dann zu Bett.
Am nächsten Morgen gab es in Lampang ein Schutzkloster mit schönem Garten zum Frühstück und in Lamphun ein weitläufiges Wat zum Mittagessen. In den Garten des Klosters gelangten wir durch einen kleinen Eingang. Dort wird ein Bodhibaum von vielen Pfählen gestützt. Ein sonderbarer Anblick, den die folgende Tradition erklärt: Die Gabe selbstgeschnitzter und teilweise bemalter Pfähle, soll dem Erwerb religiöser Verdienste dienen und ist mit der Essenspende an Mönche oder Geldspenden in Tempeln vergleichbar. Der 46m hohe Chedie im Wat von Lamphun war ein ziemlicher Gegensart zu den hölzernen Stützen. Denn er ist gänzlich vergoldet,blendete uns bereits aus der Ferne und ist Wahrzeichen des mächtigsten Tempels des Mon-Königreiches. Dort war dann auch genug angeschaut. Letztes "Go" unseres Zwischenspurts mit dem Ziel Chiang Mai!