namibiaopkoelsch
namibiaopkoelsch
vakantio.de/namibiaopkoelsch

Tag 19: Der große Umbau beginnt ...

Veröffentlicht: 28.05.2018

Der heutige Montag begann wir ein typischer Montag ... früh und müde. Gegen 6.20 Uhr klingelte der Wecker. Danach direkt zum Frühstück, denn um 7.00 Uhr beginnt der reguläre Arbeitstag hier auf Ondombo. Jakob und ich sollten heute erstmals mit beim Umbau eines zukünftigen Ferienhauses helfen. Das Haus grenzt unmittelbar an den Garten der Farm und gehört einem deutschen Ingenieur, der jedes Jahr von Januar bis März dort "einzieht". Jetzt soll das Haus in den freien Monaten auch zur Vermietung an Gäste zur Verfügung stehen. Da besagter Ingenieur jedoch sehr einfach und ohne viel Einrichtung und Geschmack lebt, muss vorher noch einiges getan werden ... Bonny und Cornelius hatten in den letzten Monaten bereits gestrichen und gewerkelt. Während Bonny heute eine Zierleiste in die Kacheln der Küche einbauen wollte, sollten Cornelius und Ich die Fugen zwischen den Gips-Platten der Decke mit Holzleisten verkleiden. Diese mussten erstmal mit einem Schutzwachs bepinselt werden und in der Sonne antrocknen. Danach musste jeder Abstand vermessen und die Latte passend zugeschnitten werden. Da die Decke zum Teil nicht gerade sondern wellig ist mussten wir relativ viele Schrauben benutzen und das ganze Unterfangen war sehr zeitintensiv. Bis zum Mittag schafften wir immerhin das gesamte Wohn-/Esszimmer und die Küchenecke. 




Die beiden Schlafräume sollten dann am Nachmittag folgen. Außerdem begannen wir damit aus den übrigen Latten Fußleisten für die Schlafzimmer vorzubereiten. Um 17.00 Uhr war Feierabend auf der Baustelle angesagt. Wir waren zufrieden mit unserem Ergebnis und auch Bonny war fertig mit dem Verlegen der Zierleiste geworden.

Zurück im Farmhaus wartete aber bereits die nächste Aufgabe. In Vorbereitung für die morgendliche "Store-Fahrt" halfen wir Sylvia die zugehörige Buchhaltung auf den neusten Stand zu bringen. "Store-Fahrt" bedeutet: Sylvia fungiert morgen als rollender Einkaufsladen für die Köhler auf der Farm Okaue. Diese leben dort knapp 100km entfernt vom nächsten Supermarkt unter einfachsten Bedingungen. Von einem Auto fehlt jede Spur. Da aber auch sie mit Lebensmitteln versorgt werden müssen bringt Sylvia einmal die Woche den Supermarkt bei Ihnen in die Dörfer. Im Gegenzug produzieren die Köhler dort Holzkohle und "verkaufen" sie an Sylvia und Karsten. Diese exportieren die Kohle weiter nach Europa, dort finden wir sie z.B. als Grillkohle im Sortiment von ALDI oder REWE. Jeder Köhler der dort lebt und arbeitet hat bei Sylvia ein eigenes Quittungsbuch. Dort werden bei jeder "Store-Fahrt" alle "erworbenen" Produkte aufgeschrieben. Zuhause rechnet Sylvia dann für jeden aus welchem Wert in Rand bzw. NAM-Dollar das entspricht und notiert den aktuellen Schuldenstand. Haben die Köhler dann 2-3 Tonnen Kohle produziert geben sie diese an Sylvia ab und bekommen dafür ihren "Lohn" abzüglich der bestehenden Lebensmittel-Schulden. Wir halfen ihr die aktuellen Schulden auszurechnen, damit morgen wieder alles nach System aufgeschrieben werden kann. Jakob und Ich werden sie voraussichtlich begleiten um den Ablauf kennenzulernen und in Zukunft eigenständig solche Fahrten erledigen zu können. 

Nach dem Abendessen ging es dann nach einer heißen Dusche (so langsam gehen die Temperaturen Abends unter 5 Grad) auch ins Bett - Bis Morgen.

Antworten