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Heidenheim - Eschweiler

Veröffentlicht: 13.08.2019

Heute sollte es ja "nur" nach Hause gehen, aber lest mal, was wir alles gesehen und erlebt haben:

Recht früh ging es los von unserem AirBnB in Heidesheim zum Frühstück ins Domcafe in Mainz.


In der Sonne hat das Frühstück prima geschmeckt und wir hatten nur einen 20m Fußweg um die Ecke zum Dom...meinten wir...

Um 10:10 Uhr zum Aufbruch um die Ecke bereit, sondierte ich im Dom mal kurz die Lage, schließlich wollten wir die Chagallfenster sehen und an einer Führung teilnehmen...Der Mop-bestückte Dompfleger mit Migrationshintergrund erklärte mir auf meine Nachfrage nach den Fenstern, dass die aber nicht im Dom, sondern in St. Stephan zu sehen sind.

Ich glaubte erst an einen Irrtum und vergewisserte mich bei einem betagten, und einheimisch aussehenden Ehepaar, das direkt neben uns im Domcafe saß, der unbequemen Tatsachen.

Und RICHTIG! Wir hatten noch einen sportlichen 15-Minuten Fußmarsch in voller Montur vor uns...bergauf (aber das wussten wir gnädigerweise noch nicht).

Keuchend und gut durchfeuchtet kamen wir mit ziemlich genau 15 Minuten Verspätung in St. Stephan an, badeten in beruhigend blauem Kirchenlicht und fanden problemlos zu der schon gespannt lauschenden Gruppe in den vorderen Kirchenbänken.

Die Fenster von Chagall sind umwerfend schön und vor allem im hinteren Chorbereich sehr detailreich und voll von biblischen Geschichten.


Dabei muss man sich vorstellen, dass Chagall die hinteren Fenster noch in Originalgröße skizziert hat. Danach wurde das Glas gefertigt (allein über 15 verschiedene Blautöne!) Und ausgeschnitten. Danach bekam Chagall die Gläser zurück und bemalte sie mit den Details für Gesichter ist. Erst danach kamen sie nach Mainz und würden verbleibt, verbunden und zusammengesetzt. Chagall könnte mit weit über 90 Jahren die Reise nach Mainz nicht mehr selbst machen, um die Fenster zu sehen, aber seine Frau war bei der Einweihung der Fenster in Mainz dabei.

Die 2-teiligen Fenster im hinteren Chor bestehen aus jeweils 2x2 Fenster, die eine Geschichte aus der Bibel erzählen.


Die seitlichen Fenster sind durchlaufend gestaltet.


Die Leuchtkraft ist immens, obwohl die Fenster noch nie gereinigt wurden!

Die Kirche hat die Skizzen Chagalls für das Querschiff vor einigen Jahren bei Sothebys (für 70.000 €) ersteigert. Diese Skizzen hat Chagall aus Altersgründen schon nicht mehr in Originalgröße angelegt.


Wir haben vier Fenster im Rahmen der wirklich sehr guten Führung genauer erklärt bekommen. Ein absolutes Muss, wenn ihr mal in der Nähe seid. Im Internet werden die Termine bekannt gegeben.

Übrigens, auch die Orgel von Klais ist sehr eindrucksvoll und scheint förmlich im Raum zu schweben.


Und der vollständig erhaltene Kreuzgang lohnt ebenso.


Danach gab es gegenüber vom Theater einen leckeren Kaffee mit wunderbaren Blechbläsern aus St. Petersburg...nicht zu fassen, die waren auch schon in Eschweiler!


Gegen Mittag ging es dann entspannt los Richtung Rhein, vorbei am größten Webergrill direkt am Werk in Ingelheim.


Und ab auf die Rheinfähre...


...Und weiter Richtung Kaub mit dem schönen Schlösschen...


...abgelichtet vom Rastplätzchen am CVJM-Heim (die Zufahrt mit 22 % Steigung war etwas für Geübte)...


Danach nach St. Goar zur nächsten Fähre...


...vorbei an zig Burgen und Schlössern, die es im Rheintal ja an jeder Flußbiegung gibt...


Nach einer kurzen Kaffeerast ging es weiter Richtung Koblenz und dann zum Kloster Maria Laach. Das war eine spontane Idee, da es an der Strecke lag (außerdem war ich nicht nie dort).



Glücklicherweise hatten wir die Marmeladen aufgegessen! So könnte ich in der Klostergärtnerei ein Töpfchen Zitronentymian mitnehmen, das sich auch artig in den Motorradkoffer verpacken ließ :-)

Weiter ging es Richtung Einruhr, wo wir ein angemessenes Abendessen genossen haben. In der Eifel bei 12,5 Grad und Regen waren nämlich alle Reserven aufgebraucht und wir fühlten uns ziemlich durchgefroren.

Aber die leckere Tonatensuppe und das Schnitzel mit hausgemachter Senf-Zwiebelsoße hat alles wieder ins Lot gebracht.

 

Nach 2700 gefahrenen Kilometern sind wir wohlbehalten wieder zu Hause angekommen! Das war wieder ein toller Tag mit einer sehr schönen und entspannten Tour.

Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Mal sehen, wo es uns nächstes Mal hin verschlägt.

Euch allen bis dahin eine gute Zeit und bis spätestens zum nächsten Blog Liebe Grüße von uns!

Antworten (1)

Theo
Da sag ich nur:" WILLKOMMEN ZUHAUSE!" Ansonsten fehlen mir die Worte! ..... PS Kirchenfenster dürfen nie geputzt werden! ( sagt ein alter Küster:-)