molismagicmemories - goesnambia2018
molismagicmemories - goesnambia2018
vakantio.de/molismagicmemories

TAG 16: Verflogene Pläne

Veröffentlicht: 17.07.2016

15.07.2016


Der heutige Tag gilt offiziell als unser letzter Tag in Nepal. Daher haben wir schon vor unserem Trekking Start beschlossen, diesen zu nutzen, um uns den unzähligen Verkäufern auszusetzen. Insgeheim fürchte ich mich vor diesem Tag schon seit Beginn der Reise, da ich aus früherer Erfahrung weiß, dass shoppen mit zwei weiblichen Vertreterinnen manchmal etwas auslaugend sein kann. Dies kommt aber nicht unbedingt so, eigentlich verbringen wir einen sehr entspannten Tagesbeginn bei Espresso und Banana Pancake. Nach einer kurzen Meinungsverschiedenheit – wundersamer Weise der ersten, erwähnenswerten dieser Reise und ich möchte auch nicht näher darauf eingehen[1] - gehen wir den Shoppingmarathon an.

Da Hetti uns morgen verlassen wird und ihr maximales Fluggepäckgewicht unabsichtlich preisgegeben hat – 30kg! - , kaufen wir wie die Blöden ein. Ich schaffe es, an diesem Tag in Etwa 100 € auszugeben, was vergleichbar mit 1000€ - Shopping in Wien ist. Und das trotz unerbittlichen Feilschkampf. Selbstverständlich kaufen wir Mitbringsel für Gott und die Welt, etwas für mich würde ich mir hier nicht kaufen, da ich eigentlich ein sehr strenges Reisebudget habe. Nagut, um ehrlich zu sein, ich kaufe mir einen ganz wundervollen Gong in einem hölzernen Rahmen – ich denke jeder Haushalt sollte einen Gong besitzen, um wichtige Dinge des Alltags (Essen, Kuscheln, Putzen…) einzuläuten.

Das Einkaufen stellt sich also als gar nicht soo anstrengend heraus, da wir eigentlich nur in unserem Gretzl herumflanieren und daher eigentlich ständig Pause machen und Sackerl abladen. So wird mir auch der Titel Paris Hilton von Kathmandu erspart, wobei ich ja auch keinen kleinen Hund mit mir herumschleppe – ein Äffchen wäre aber sicher aufzutreiben.

Bei einer dieser Stops gibt es sogar Strom in unserem Zimmer. Dazu sei gesagt: Nepal hat ein riesiges Stromversorgungsproblem. Ich vermute, dass es sogar festgeschriebene Zeiten gibt, in denen es Strom gibt (meist in der Nacht) und sogar dann fällt der Strom permanent aus. Die Chance, Akkus zu laden ist daher eher gering. Etwas bessere Lokale haben so auch fast alle einen Notstromgenerator. Neben den eher unangenehmen Eigenschaften dieses Stromproblems ist es dadurch aber ein Leichtes herauszufinden, welche Shops die wirklich billigen sind – nämlich jene, die bei einem der Versorgungsnotstände dunkel bleiben. Diese Erkenntnis hat uns sicher schon den einen oder anderen Rupien gespart – und den einen oder anderen Extra WC – Besuch beschert.

Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: es gibt Strom. So lade ich meinen Laptop und wir wollen uns für unseren für morgen geplanten Flug um 15:15 online einchecken. Dies funktioniert ja auch wunderbar, nur zeigt das Ticket nun auf einmal 21:00 am übernachsten Tag an. Was ein ziemliches Problem darstellt, da wir nicht nur nach Kuala Lumpur müssen, sondern gleich mit dem Nachtbus nach Kota Bharu weiterreisen wollen. Dort planen wir mit einen Schnellboot zum Perhentian Island Resort zu fahren, wo Gudi schon drei Nächte für uns reserviert hat – mein Geburtstagsgeschenk. Das blanke Entsetzen ihrerseits ist daher wohl nachvollziehbar, da dieses Plätzchen mehr Geld verschlingt als irgendetwas sonst auf dieser Reise und schon längst bezahlt ist. Eine Nacht dort zu versäumen und stattdessen z.B. in einem versifften Flughafeneck zu warten stellen wir uns – ob der Entbehrungen der letzten Wochen – eher bescheiden vor.

Die Buchungsfirma lastminute.com leistet uns genauso wenig Hilfe wie die Fluglinie AirAsia. Danke dafür – vielleicht schreib ich mal einen Online - review über diese Affenbande – wobei eigentlich tu ich das ja gerade. Ein e - Mail, das uns über die Umbuchung informiert hätte, habe ich jedenfalls nie bekommen.[2] Ärgerlich ist es trotzdem. Zum Glück gibt es eigentlich stündlich Flüge um 22€/Nase von Kuala Lumpur nach Kota Bharu. Schnell buchen wir einen solchen Flug und sind auf einmal wieder im Zeitplan. Und viele viele Rupien leichter. Einziger Wehrmutstropfen – Gudi wird ihre malayische Freundin aus Wales wohl nicht besuchen können – poor Gudi. Aber dafür hat sie ja mich.[3]

Am Abend haben wir uns von unserem Schock erholt und discovern ein super billiges Lokal. Wir feiern Hettis letzten Abend – wobei mir unterstellt wird, dass ich dies wirklich feiere. Dazu sei gesagt: Hetti könnte wirklich ein schlimmerer Reisepartner sein. Natürlich fängt man an, gewisse Dinge am anderen zu erkennen, die man nicht unbedingt mag, wenn man 3 Wochen zusammen ist. Trotzdem will ich sie auf dieser Reise wirklich nicht missen und freue mich noch immer, dass die mitgekommen ist.

Im Zimmer gehen wir noch auf (Gelsen)jagd – eine Praxis, die uns nach gewissen Dschungelerfahrungen durchaus leicht fällt. Gudi wird an diesem Abend sehr sentimental und besteht darauf, eine Gute – Nacht – Geschichte vorzulesen. Ich bin daran weniger interessiert und widme mich meinen süßen Träumen – und den Damen in diesen.[4]


[1] Wen es interessiert: Ich habe natürlich recht!

[2] Selbstkritisch betrachtet sollte ich allerdings vielleicht meine Spam - Mails checken bevor ich sie lösche.

[3] Als ich ihr diese Zeilen vorlese fängt sie zu Weinen an – Freudentränen nehme ich stark an – was sonst!

[4] Gudi: „ Soooo ein Blödsinn – wenn du schon sowas schreibst, bleib bei der Wahrheit!“ – also gut: es war eine echt tolle Gute Nacht Geschichte und danach schlafe ich wie ein Neugeborenes.


Antworten