Kuppelkathedrale Haarlem

Sonntag 2022/10/02

Sie ist eine interessante und vor allem auch eine imposante Erscheinung: Die katholische Bischofskirche St. Bavo in Haarlem. Mit ihrer grossen grünen Kuppel – darum heisst sie auch Kuppelkathedrale oder auf Holländisch Koepelkathredal – und mit ihren Spitztürmen und den zwölf kleinen Kuppeln auf halbrunden Ausbauten erinnert sie ein bisschen an die Hagia Sophia in Istanbul. Der Entwurf stammt von Joseph Cuypers, dem Sohn des berühmten Architekten Pierre Cuypers, der das Amsterdamer Rijksmuseum errichtet und den Zentralbahnhof in Amsterdam geplant hat. Zu Beginn hat er auch an den Bauplänen der Kuppelkathedrale mitgearbeitet. Joseph Cypers entschied sich für einen elektischen Baustil,mit neoromanischen, neogotischen und byzantinischen Elementen und solchen des Jugendstils. Der Bau begann 1850 und zog sich bis 1950 hin. Das Kircheninnere wird von der 65 Meter hohen Kuppel dominiert, zum Gesamtensemble gehören auch zwei 60 Meter hohe Türme.

Schon spannend, eine Kathedrale dieser Grösse zu besichtigen, die nicht im Mittelalter, sondern erst Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut und im 20. Jahrhundert fertiggestellt wurde und die auch nicht mitten im Stadtzentrum steht (dort steht eben die alte, jetzt reformierte Kirche). 

Aktuell kann die Kuppel begangen werden, was üblicherweise nicht möglich ist. Das gestattet einen ganz besonderen Blick ins Kirchenschiff. Und natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, nach der Kuppelbegehung und der Kirchenbesichtigung auch auf einen der beiden Türme zu steigen. Ein ausserordentlich schöner, fast berauschender Ausblick auf die Stadt Haarlem belohnt die Anstrengung.