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Tardets-Sorholus

Veröffentlicht: 24.09.2023

Die Nacht war regnerisch und kühl, die Sonne brauchte morgens ein wenig länger bis sie den Talboden erreichte. Die Straßen waren noch feucht, da ließ auch ich mir gerne Zeit für ein ausgiebiges Frühstück.

Die Straße schlängelte sich gemächlich das Rio Salazar Tal hoch, immer mal wieder ein Dörfchen dazwischen. Die Häuser in einem ganz anderem Baustil als noch tags zuvor. Schon bald folgte die Abzweigung Richtung „Francia“, der 11km Anstieg zur Puerto de Larrau. Mittlerweile war es warm geworden, der Anstieg an der Sonne für mich schweißtreibend, die kaum befahrene Straße und das grandiose Panorama entschädigte alles. Neben mir der Irati Wald, nach dem Schwarzwald der zweitgrößte und am besten erhaltene Buchen-und Fichtenwald sowie der Orhi mit einer Höhe von 2017 M.ü.M., der die Grenze zwischen der spanischen autonomen Region Navarra und dem historischen baskischem Gebiet Zuberoa markiert. Somit ist er der höchste Berg, der komplett im Baskenland liegt.

Kurz vor der Passhöhe noch durch einen kurzen Tunnel, folgende von einer kurzen, dem Wind ausgesetzter Geraden und dann… Ja, dann freut man sich eigentlich, dass man oben ist. Dieses Mal war es erstaunen, da ein Absperrung drauf hinwies, dass die Straße ab hier gesperrt wäre.

Nach einigen Gesprächen mit Leuten auf dem Pass sowie der Beobachtung, dass immer wieder Fahrzeuge die gesperrte Straße nutzten und nicht zurück kamen, fuhren auch wir runter nach Larrau. Die Abfahrt war sehr steil und ziemlich lange, das war sogar für meine Rennradbremsen eine Herausforderung. Zudem war ich sehr froh drüber, in dieser Richtung meinen ersten Pyrenäenpass erklommen zu haben.

Es ging noch ein paar Kilometer weiter dem Flüsschen entlang bis nach Tardets-Sorholus auf ein satte grüne Wiese eines Bauernhof-Campings mit Blick in die Berge. Ein sehr idyllischer ruhiger Ort, nur die Kuhglocken, das Muhen und Mähen der Tiere ist zu hören. Nach Sonnenuntergang erschienen tausende von Sternen am Himmel.

In der Nacht zog ein Sturm auf, der Wind rüttelte kräftig an Louise, an Schlaf war nicht zu denken. Neben uns standen noch vier weitere Parteien auf der großen Wiese. Überall Stirnlampen an, Autos aufgeschlossen, zum Teil Zelte abgebaut, so stark war der Wind. Ich hüpfte auch mal nach draußen und sammelte neben unseren Schuhen auch unser auf der Wiese verteiltes Geschirr wieder ein (es lag davor IM Abwaschbecken!). Noch ein Blick auf die Bäume, einer links einer rechts, Wind von vorne, dürfte nichts passieren und schnell wieder rein. 

Der darauffolgende Tag ist schnell erzählt: Der angekündigte Regen fiel zwar deutlich geringer aus als vorhergesagt, ließ uns aber nicht von einem ruhigen Tag mit Lesen und einfach mal ein bisschen sein abhalten.

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