Day 23 - Glen Canyon und Grand Canyon

Um 05:45 Uhr aufstehen macht echt keinen Spass, und in den Ferien erst recht nicht. Aber das frühe aufstehen hat sich heute auf alle Fälle gelohnt! Beim betreten unseres Balkons bot sich mir gleich folgendes Bild...

Der Grund für unser frühes aufstehen war eine geplante Schlauchboot Tour durch den Glen Canyon mit Start um 07:30 Uhr. Also los, warm anziehen, Hotel auschecken und auf zum Treffpunkt für die Bootstour. Nachdem wir in üblicher amerikanischer Art über die vielen Risiken aufgeklärt wurden und uns die vielen Sicherheitsanweisungen mehrfach mitgeteilt wurden, ging es per Bus an das untere Ende des Glen Canyon Damm's. 

Ganz wichtig, für die knapp 80 Meter lange Strecke vom Bus zu unseren Schlauchbooten mussten wir alle einen Helm anziehen. Unser  Busfahrer, hatte sogar einen Helm in Form eines Cowboyhutes! :-) Also Helm auf, 80 Meter hinunter zum Boot laufen, Helm ausziehen und ab auf's Schlauchboot. 

Zusammen mit unserem etwas duschgeknallten aber sehr sympathischen Tourguide Phil ging es dann auf dem Colorado River Fluss abwärts. Und diese Bilder waren die Belohnung für das frühe aufstehen.

Einen Sonnenaufgang in einem Canyon zu erleben ist wahrlich etwas ganz besonderes! Auch wenn die Temperaturen seeeeehr frisch waren. Lasst euch von den schönen Bilder nicht täuschen, die Wassertemperatur des Flusses betrug 7°C!!! Somit wollte niemand aus unserer Gruppe einen Sprung ins Wasser wagen. :-)

Bei einem kurzen Zwischenstopp besuchten wir eine Gedenkstätte der Navajo Indianer mit vielen uralten Wandbildern die in die Felswände gemeisselt wurden. Anschliessend ging es dann weiter bis zum berühmten Horseshoe Bend und dann mit Vollgas wieder zurück zum Ausgangspunkt unserer Fahrt. 

Wieder an Land (und in der Wärme!) wollten wir natürlich denn Horseshoe Bend auch von oben sehen. Und so konnten wir nach wenigen Minuten Autofahrt diese Aussicht geniessen.

Neben der atemberaubenden Aussicht bestaunen wir auch die unzähligen Touristen, die anscheinend einiges mutiger waren als wir und für ein gutes Foto auf der ungesicherten Klippe an die unmöglichsten Orte kletterten. Ok es sind ja nur 700 Meter freier Fall...

Wir begnügen uns dann doch lieber mit einem schönen Selfie. Ja wir haben auch so einen doofen Selfie-Stick gekauft auch wenn ich die Dinger immer verflucht habe. :-)

Nachdem wir am Morgen halber erfroren sind, standen wir nun bei 40°C in der Wüste um ein paar schöne Fotos vom Horseshoe Bend zu bekommen. Dementsprechend freuten wir uns, als wir wieder die angenehme Temperatur in unserem Auto geniessen konnten. Während der 2,5-stündigen Fahrtzeit zum Grand Canyon holte Michelle noch etwas Schlaf nach und auch ich musste mich zusammenreissen um auf den ach so spannenden Strassen Amerikas nicht auch einnickte. Und das ist gar nicht so leicht wenn man praktisch nur geradeaus fahren muss. :-)

Wir haben auf unserer bisherigen Reise viele beeindruckende Landschaften gesehen, aber der Grand Canyon übertrifft mit seinen immensen Dimensionen einfach alles. Der Bruce Canyon hat uns mit seinen skurrilen Steinformationen bisher am besten gefallen. Aber wenn man vor dem riesigen Grand Canyon steht verschlägt es einem dennoch die Sprache. 

Der über 450km lange und bis zu 1800m tiefe Graben wurde über Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben. Kaum vorstellbar, denn der Colorado River ist heute in dem riesigen Graben kaum noch sichtbar. Wir bestaunen dieses Naturwunder vom südlichen Rim (Rand) aus und befinden uns auf über 2'100 m.ü.M.

Es gibt unzählige Wege wie man den Canyon Besichtigen kann, wir haben uns für eine ganz spezielle Art der Fortbewegung entschieden. Wer mehr darüber erfahren will sollten unbedingt unseren morgigen Beitrag nicht verpassen. :-)

Bei der Rückfahrt ins Hotel mussten wir feststellen, dass einige Bewohner des Nationalparks noch nicht wirklich mit der Strassenverkehrsordnung in den USA vertraut sind...