Reisefischer Kanada
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#57 Bärenreiche Tage

Veröffentlicht: 02.10.2023

Nabend bzw. für dich guten Morgen.

Heute mal wieder ein etwas längerer Beitrag. Die Audioversion ist heute mit fast 1:30 h auch sehr speziell. 😂 Allerdings gehe ich da deutlich mehr auf Punkte ein und steigere mich mal wieder sehr gut in einige Situationen hinein. Falls du also mal wieder einen langen Weg vor dir hast – Bitteschön:

https://bit.ly/3PQSma3

Am letzten Samstag wollte ich eigentlich nach Bella Coola. Dies ist eine sehr kleine Fischerstadt und hat außer den kleinen Hafen auch nichts zu bieten. Gegen Mittag fuhr ich bei schlechtem Wetter los und es wurde auch nicht besser. Nach einer kurzen Erleichterungspause wollte ich gerade weiter fahren, als plötzlich ohrenbetäubende Quietschgeräusche von meinem Wagen aus gingen. Die Bremsen klangen alles andere als gut und es war so laut, dass ich dachte, dass ich so nicht weiterfahren kann und so drehte ich nach ca. zwei Stunden um. Doch bereits nach wenigen hundert Metern stoppten die Geräusche wieder und so drehte ich wieder mal in Richtung Bella Coola um. Auf dem Weg dorthin gibt es einen Berg, der extrem steil und schlangenförmig befahren werden muss. Die Fahrt war Horror. Das herbstliche und durchgehende bewölkte Wetter und der dazu starke Regen riefen einerseits Müdigkeit und andererseits auch einfach die Gefahr der Erdrutsche hervor. Es ist immer wieder beängstigend, wenn man die Steine und Felsen rechts am Straßenrand bzw. auch teilweise auf dem Highway sieht. Das Schlimmste war aber der Abgrund. Bist du einmal über die Kante drüber, werden dir noch einige Sekunden Freiflug geschenkt, ehe du nach geschätzten 500 Metern aufprallst. Es war echt nicht angenehm. Als ich dann hielt, um ein Foto zu machen, roch ich es schon. Ein unglaublicher Gestank. So ging ich um das Auto herum und joa.... da hat mein rechtes Vorderrad aber mal so was von gut gequalmt. 😅 So habe ich dann 45 Minuten gewartet, bis die Bremsen abgekühlt waren, um dann wirklich zurückzufahren. Glücklicherweise habe ich zwei Bären auf dem Rückweg gesehen. Das habe ich nach diesem ernüchternden Tag echt gebraucht. ❤️🐻Ach, und ich hatte auf dem Rückweg meinen ersten Wildwechsel in meinem Leben. Ich hatte kurzzeitig keine Kontrolle über das Auto, da das Reh aus dem nichts auf die Straße sprang und dann wieder zurück wollte und ich das Lenkrad von einer zu krassen Einlenkung in die nächste gewechselt hatte und nach wenigen Schlenkern haben alle beteiligten lediglich einen kurzen Schock davon getragen und die Rehe konnten ihre Wege springen. 😅 Erster Wildwechsel in meinem Leben und dann noch so unfassbar knapp, also ich dachte echt, ich habe es erwischt.

Der Montag war gleich zu Beginn ein perfekter Montag. Am Sonntagabend überlegte ich bereits, wie ich die Deckenverkleidung alleine anbringen würde. Ich wollte einfach ein Brett auf der anderen Seite temporär befestigen und hätte dann so immer eine Seite „ablegen“ können. Es war nicht mal fünf nach acht, da kam auch schon Jenny heraus und erklärte mir nun zum DRITTEN Mal, dass das angebrachte Brett falsch sei und zum wiederholten Male erklärte sie mir, dass das so nicht gehe und Pipapo.... Ich stand auf dem Gerüst und dachte mir, ich werd nicht mehr😡...... Diese Fähigkeiten so viel zu vergessen ,es bringt ja auch einfach nichts, ihr etwas zu erklären, zum Beispiel dass dies nur temporär ist, bis ich eine Lösung hätte. Diese wollte ich am Montag gerade umsetzten, als sie ihren Redefluss begann…Aber das war noch nicht alles. Ich wollte weitere Bretter anbringen und habe das erste Brett direkt am Balken angebracht. Jenny sagte dann, dass dies nicht gehe und ich bündig mit dem letzten Brett abschließen müsse. Dieses war aber vollkommen krumm und hätte dort gar nicht genutzt werden dürfen. Es sieht einfach scheiße aus und dann sage sie noch, dass alle Stücke gleich lang sind. Auf dem Foto sieht man, wie „gleichlang“ sie sind. Vielleicht sind sie es sogar, aber dann hat Jenny einfach unfassbar unsauber am Anfang gearbeitet. 😅 Und dann hatte sie noch die Frechheit, mir zu sagen, dass meine Bretter zu kurz seien und sie daher nicht perfekt mit einem Dachbalken abschlossen. Ey?! Vielleicht waren deine einfach zu lang Jenny?! Du merkst, ich kann mich sehr gut reinsteigern.😂

Beim Mittag sagte sie dann auch, dass wir beide gemeinsam das Quad kaputtgemacht haben. Da habe ich auch gesagt, dass es zu blöd ist, dass ich das Quad schon seit über einer Woche nicht mehr nutze, da ich weiß, dass es unbedingt repariert werden muss. Aber ich weiß, wer Montagabend trotzdem versucht hat, mit dem Quad neues Heu zu holen.... Weiterhin sagte sie auch, dass sie eine neue elektrische Kettensäge gekauft hat (hab mal nachgeguckt: 250$) und da selbstverständlich Fatih und ich die alte Kettensäge kaputtgemacht haben (wer auch sonst....), darf nur SIE ALLLLLEEEIIIIINNNEEE diese nutzen. Da habe ich mir auch gedacht, dass mir das voll egal ist, aber dann sollte sie mal langsam anfangen, Feuerholz zu sägen. Also wirklich, sie macht nie selbst Fehler und nie etwas kaputt. Es sind immer andere. Das war auch wieder ein Mittagessen mit sehr viel Bewunderung für die Berge, die mich immer wieder erden. Denn: Ich liebe alles hier. Ich liebe diese Landschaft, die Natur, die Nachbarn mit ihren negativen Eigenarten, Troops & Daisy, .... , ABER die Arbeit bzw. mittlerweile leider sogar Zeit mit Jenny ist einfach nicht mehr auszuhalten. Wenn ich eine Person „gefressen“ habe, dann ist es sehr schwer, mich wieder vom Gegenteil zu überzeugen. Jenny hat wirklich unfassbar gute und positive Eigenschaften, das möchte ich gar nicht anzweifeln, aber aktuell überwiegend die negativen und die sind schon etwas belastend. Weshalb ich die Arbeit nicht wechsel? Wie gesagt, ich liebe ja eigentlich alles hier. Noch dazu habe ich kein funktionierend Auto mehr und auch keine Arbeitserlaubnis. Rein theoretisch dürfte ich nicht mehr arbeiten und daher wäre eine neue Arbeit schwer zu finden. Noch dazu, da meine einjährigen Konten für WWOOFING zum Beispiel auch schon ausgelaufen sind. Daher gucke ich dann immer in die Natur, wenn Jenny den nächsten Vogel abschießt und besinne mich wieder und bin unfassbar dankbar für diese Aussicht während der Arbeit.❤️

Zum ersten Mal hat die Lodge gleich zwei sehr schlechte Bewertungen bekommen, die ich hier nur anreizen möchte, um es nicht zu lang zu gestalten.

Sowohl ein deutsches als auch ein englisches Pärchen haben die Lodge auf verschiedenen Webseiten negativ bewertet. Ich denke irgendwie immer öfters daran, was ich ändern würde, wenn ich die Lodge hätte. 😂 Ich habe natürlich keine Ahnung von dem Business und stelle es mir wohl etwas einfach vor, aber mal schauen welche Ideen mir so in den Kopf kommen werden. 😅 Aber hier sind erst mal die Kritikpunkte.

Gelände, sowie die Sauna und Whirlpool im schlechten Zustand

Stimme ich vollkommen zu. Die Außenanlage ist optisch ein Graus. Klar, es ist eine Baustelle, aber auch eine Baustelle kann ordentlich aussehen und zwar wenn man Ordnung hält. Ist hier nicht möglich, da Jenny sehr chaotisch ist und sehr viel herumliegend lässt. Weiterhin liegend dort schon seit dem ich hier bin einfach riesige Baumstämme mitten im Weg. Die Sitz- und Feuermöglichkeiten sind vollkommen zugewachsen. Selbst der Eingang zur „Deer-Cabin“ ist verwachsen. Es dauert keinen Tag, um diese Stelle mit dem Rasentrimmer zu beschneiden und es würde direkt besser aussehen. Auch der Weg zum See ist an einer Stelle etwas stark bewachsen. Hierbei auch mit der ebenfalls vorhandenen Heckenschere einfach zack zack und schon wäre es ein deutlich angenehmerer Weg zum See, ohne Ästen im Gesicht zu haben.

Falsche Preise für die Mahlzeiten und Getränke

Kann ich so nicht bestätigen. Als ich nachgeguckt habe, waren die Preise aktuell.

Falsche Informationen über mögliche Attraktionen

Das ist tatsächlich so. Auf der Website wird z.B. eine Tour zum Chilcotin River angeboten. Dieser befindet sich jedoch auf dem Land indigener Völker. Diese haben die Zufahrt letztes Jahr geschlossen, sodass keiner mehr hindarf. Somit sind natürlich auch keine Touren mehr möglich.

Weiterhin gäbe es noch eine Tour zu einer Art Canyon, wo ich selbst noch nicht war. Kostet übrigens schlappe 600$. Der Witz an der Sache: Jede*r Kunde*in, der/die von Williams Lake kommt, muss an dieser Stelle vorbei und kann selbst dorthin fahren. Auch diese Tour hat Jenny nicht gemacht und dann noch irgendetwas anderes. Kein Plan.

Auch andere Attraktionen sind nicht möglich. Der „Wanderweg“ auf dem Gelände ist zugewachsen und umgestürzte Bäume liegen auch herum. Das „Mieten“ von den Fahrrädern ist auch nicht möglich, da keines der sechs vorhandenen Rädern funktioniert. Hierbei wäre die Lösung Flickzeug und ein Schuppen bzw. ein witterungsfähiger Unterstand, damit sie nicht durchgehend unter dem freien Himmel stehen müssen. Ich könnte noch weiter machen....

Toiletten Papier nicht in die Toilette.

Das stimmt. Dies ist leider so, wenn man etwas abseits von der Zivilisation lebt und man dann bestimmte Abwassersysteme nutzen muss, die man auf keinen Fall durch Toilettenpapier verstopfen möchte. Das Toilettenpapier kann eigentlich in fast allen Kabinen im Feuer verbrannt werden.

Ist für uns westlich geprägten wahrscheinlich etwas komisch, aber ist nun mal so. Diese Info mit dem Toilettenpapier könnte man auch mit der technischen Erklärung auf der Website darstellen. Also als kleine Info, wie die Funktionsweise hinter dem System ist und weshalb man darauf achten sollte. Technische Bildung im Alltag. 

Die Kritikpunkte könnten noch weiter geführt werden, aber die Reaktion von Jenny ist doch besser.

Sie kam gar nicht darauf klar und hat sich den ganzen Tag darüber aufgeregt und hat auch kommentiert, dass dies enttäuschend sei, da sie bisher über 100 Gäste hatte, die alle 5 Sterne und Trinkgeld gegeben haben und dass das Pärchen ganze Zeit gesagt hätte, dass sie eine schöne Zeit hätten und pipapo...... Es ist einfach zugut und Jenny kann wirklich nur sehr schlecht mit Gegenwind umgehen.

Und jetzt kommen wir noch zu einem unfassbaren Phänomen und zwar die gedachte Preissteigerung des Grundstücks. Ich habe Jenny gefragt, weshalb sie das Grundstück gekauft haben. Sie meinte, dass sie es nicht als Lodge gekauft hatten (deshalb kauf man ja auch eine Lodge?!?), sondern eher für die Workshop Kunden*innen. Weshalb auch immer sie dann die Fox und Wolf Cabin gebaut haben, denn mit den fünf vorhandenen Kabinen kann man die hier stattfindenden Workshops vollständig abdecken. Und mir wurde der Kaufpreis von Jennys und Davids Grundstücken (jop, sind zwei) gesagt, ohne das sie es wissen. Und das ist der Wahnsinn, denn ich habe Jenny gefragt, was sie später für das Grundstück haben wollen würde, wenn sie verkaufen würde. Da sagte sie 5 Mio. Da dachte ich mir schon, dass das schon eine gute Summe sei, aber wenn das hier alles halten sollte und sie wirklich all ihre Ideen umsetzt, dann wäre das verständlich. Doch dann sagte sie... nene, jetzt ist es fünf Millionen wert, wenn ich fertig bin, dann werde ich es nicht unter 10.5 Mio. $ verkaufen.“ 10.5 Mio.!!!!! Nie im Leben! (Ich weiß, sag niemals nie, aber ... ) Nie im Leben wird eine so reiche Person ein so gebautes Haus kaufen. Neben dieser unrealistischen Vorstellung ist es eine absurde Preissteigerung. Denn selbst wenn ich so nett bin und den Kaufpreis aufrunde, haben sie „nur“ eine Million dafür bezahlt, wenn die Information stimmt. Und jetzt denkt Jenny, dass sie mit zwei Kabinen und dem schiefen Anbau den Wert um vier Millionen gesteigert hat?! Dieses Haus hat jetzt schon so viele Stellen, die unbedingt gemacht werden müssen. Undichte Stellen, Wasserstellen, Holz, was durch das Wasser beschädigt ist, gequollenes und geschwundene Bretter usw....

Aufgrund der Länge nur noch ein Punkt. Im Internet wird behauptet, das diese Lodge einen Garten habe. Dieser ist nicht vorhanden. Also er ist schon vorhanden, wurde nur seit über 5 Jahren nicht gemacht. Überall gibt es nämlich vereinzele Stellen, die bepflanzt werden könnten.

Das würde ich auch noch machen.

Ich halte mich kurz: Weiterhin würde ich, klingt vlt. blöd, aber einen öffentlichen Instagram Account erstellen, der durchgehend einfach das Lodge-Leben zeigt. Die Landschaft ist so unfassbar schön und mit sozialen Medien erreicht man heute so viele Menschen, wenn man es gut macht. Wie gesagt, ich labere hier nur und es ist wahrscheinlich schwieriger als gedacht. 😅 Man könnte auch mit der Drohne immer wieder Videos aufnehmen. Die ersten Stunden am Morgen sind manchmal so magisch mit dem Nebel und der aufgehenden Sonne ..... Und man könnte natürlich meine Baustellen Erfolge dort begutachten. 😁

Weiterhin würde ich die Kabinen Mäuse sicher machen. Es ist unfassbar, dass Menschen für den Preis der Gefahr ausgesetzt sind, Mäuse im Bett zu haben.

Aus eigen Interesse würde ich die zwei Wohnwagen dauerhaft auf den Parkplatz stellen. Sodass dort die Mitarbeiter*innen dauerhaft wohnen können und nicht plötzlich spontan umziehen müssen. Das ist nervig.  Noch dazu stören sie das Blickfeld nicht. Ich habe bisher immer den Wohnwagen abgelehnt, da sie über 800 Meter weit entfernt sind und ich definitiv nicht soweit für einen Toilettengang oder Dusche laufen möchte.  Noch dazu wäre direkt am Parkplatz ein Bad und man wäre im WLAN-Bereich. Ich hätte noch weitere Ideen, aber der Blog ist jetzt schon sehr lang. 😅

Achso...warum ich einige Punkte, wie z.B. den Garten und/oder den Fahrradschuppen nicht selbst umsetzte. Nein danke, ich weiß, dass Jenny es nicht mögen wird, da es nicht durch ihre Idee entstand und sie es daher nicht haben möchte. Ich erinnere nur an das Tischbein. Ich würde echt gerne viele Sachen hier auf dem Gelände ändern bzw. aufräumen, aber nein, dafür möchte ich meine Freizeit nicht mehr opfern. 

So ich kürze die Woche ab und springe zum Freitag. Denn am Freitag musste ich für ein neues Projekt eine Spanplatte zurecht sägen. Diese war aufgrund der nassen Lagerung gewellt, sodass meine Handkreissäge sehr schnell verkeilte. Da kam auch sofort Jenny und erklärte mir, was ich mal wieder falsch mache und wie man es besser macht. Da konnte ich nicht mehr und habe ihr gesagt, dass ich nicht gefragt habe. Daraufhin machte sie was? Richtig erklärte es mir noch mal und erklärte mir wiederum, weshalb sie es mir erklären wollte. Woraufhin ich ihr wieder gesagt habe, dass ich nicht gefragt hatte. Tzja, da war sie etwas angepisst, nachdem ich sie etwas „angefahren“ hatte. Das war sie nicht gewohnt. Sie hat meinen mangelnden Schlaf als Ausrede für meinen Tonfall genommen. Den habe ich aufgrund eines Eichhörnchen aktuell wirklich ein bissen, aber das würde den Rahmen sprengen (es wird aber glaube am Anfang der Audio erzählt.). Sie hat aber mal wieder nicht gesehen, dass sie vlt. das Problem ist und sie nicht immer und immer wieder ihre Ideen mit mir teilen muss, wenn ich sie nicht frage. Schließlich frage ich, wenn ich eine FRAGE habe und möchte keine Erklärung aus dem nichts, wenn ich keine habe.

Puh, das war ziemlich Jenny lastig, fällt mir gerade auf. Ich bin gespannt wie die Audioaufnahme wird. 😂

Als sehr gute Abwechslung kam dann das Wochenende, denn David und ich sind diesmal zusammen nach Bella Coola gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir an zwei Spots gehalten, die für Grizzlybären bekannt seien und was soll ich dir sagen – ich habe an diesem Tag sechs (!) Grizzlybären gesehen❤️🐻🥰. Einmal eine Mutter mit ihren zwei Jungen. Es ist unfassbar, diese Tiere aus 15 - 20 Metern beobachten zu dürfen. Sie sind so beeindruckend und schön und ich bin so unfassbar dankbar, diese Tiere in der Natur sehen zu dürfen. Das Gesicht ist wirklich Zucker und dazu noch die kleinen Ohren und als dann die zwei Jungen noch miteinander gespielt haben, das war einfach goldig! ❤️😍Leider hat David eventuell kaputte Batterien mitgenommen, sodass wir die Kamera nicht nutzen konnten und die alte Methode Fernglas + Handy herhalten musste. 😁 Es ist wirklich ein absolutes Geschenk, diese Natur aus dieser Perspektive sehen zu dürfen. Am späten Nachmittag sind wir dann in Bella Coola ganz ohne überhitzen Bremsen angekommen. Weshalb waren wir eigentlich dort? David & Jenny haben dort ein ziemlich nettes Boot (über die Geldverschwendung reden wir hier nicht), welches nur ein Problem hat: Es funktioniert nicht. ⛴ Aber damit irgendjemand mal nachdem rechten schaut, haben David und ich dort eine Nacht verbracht. Und weißt du, was ich das erste Mal dort gehört habe....Seerobben. Du denkst vlt. Seerobben klingen süß, aber nein! Ohne Scheiß, die klingen wie die Zombies aus The Walking Dead. Hätte mir David nicht gesagt, dass das Seerobben sind, hätte ich mir sonst was gedacht. Es klang manchmal echt supergruselig. Aber so verbrachten wir den Tag dort, während Seeadler und Möwen vorbeiflogen und die Seerobben kurz vor dem Boot ihre Köpfe aus dem Wasser reckten. Die Aussicht war auch mega. Die Fjorde mit dem Licht der untergehenden Sonne. Wenn man eine Stunde den Fjorde entlang fahren würde, wäre man am Ozean. Aber da das Boot nicht funktioniert, verbrachten wir die Nacht im Hafen, was erstaunlicherweise echt angenehm war. Hätte nicht gedacht, dass man so viel Platz auf einem Bott hat.

Am nächsten Tag (am heutigen Sonntag) haben wir das Boot etwas geputzt und sind dann ein letztes Mal durch das Fenster gekrabbelt. Dies war leider nötig, da das Schloss durch das Salzwasser zu verrostete war (weder Jenny noch David waren seit über einem Jahr dort) und die Tür somit nicht geöffnet werden konnte.

Da die Kamera nicht ging und es regnete, hielten wir auch nicht noch mal bei den Spots an, aber dafür haben wir noch eine Bärenmama mit ihrem Jungen gesehen. Das war so klein, das muss dieses Jahr geboren sein. Ich kann dir nicht sagen, wie süß das ist, wenn so ein kleiner Bär mit seinen kleinen Tatzen seine kleine Stupsnase kratzt. Da zerfließt mein Herz. Es war unfassbar süß!

Hier habe ich mal die Videoaufnahmen der letzten Bären zusammengefasst. Ist ja manchmal doch netter, Videos anstatt Bilder zu sehen:

https://www.youtube.com/watch?v=0Ke8PanUuKc

Weiß leider nicht, weshalb das Video ganze Zeit so stockt. Sorry. 

Ach, und übrigens durfte ich den Jeep zurückfahren. Ich muss aber sagen, dass ich den Truck mehr mag. Dieser liegt etwas schwerer auf der Straße und lässt sich leichter lenken. Der Jeep „springt“ manchmal, wenn der super Highway wieder ein paar Wellen hatte und das gab immer so eine Schrecksekunde, vor allem wenn man am Abhang fährt. 😂 Aber trotzdem nett zu fahren. Ist schon cool, was ich hier so für Fahrerfahrungen sammeln darf.

Irgendwie fällt mir auf, dass der Großteil des Blogs heute über Jenny ging. So ein Mist. 😁 Ich möchte daher noch mal sagen, dass ich dennoch dankbar bin, hier zu sein. Die Natur entschädigt die Zeit mit Jenny. Und ich hoffe, dass bei all der Thematik nicht vergessen wird, das ich einfach zehn Bären die letzten beiden Wochenenden gesehen habe. ZEHN! Wie geil ist das bitte! Und das nicht in einem Zoo, sondern 20 Meter vor mit in der Natur! Und das sind die Momente, an die ich mich erinnern werde und die sind einfach unfassbar, beindrucken, schön, überwältigen, einzigartig, phänomenal, ... ❤️🐻

Und mit dieser bärenstarke Nachricht beende ich den Blog.

Hau rein.

Bis nächste Woche

Samuel

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