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Tag 42: Osterinsel - Welt der Moai

Veröffentlicht: 08.12.2022

Mitten im Südostpazifik, knapp 4.000 Kilometer von der chilenischen Küste und rund 4.250 von Tahiti entfernt, liegt die Osterinsel (Rapa Nui). Im Hauptort Hanga Roa, an der südlichen Westküste der 160 Quadratkilometer großen Insel, leben knapp 6.000 Menschen. Die Hälfte der Einwohner stammt aus Chile und die andere Hälfte entstammt den Ureinwohnern der Insel, den Rapa Nui. Obwohl die Osterinsel politisch zu Chile gehört, zählt sie geographisch und kulturell zu Polynesien.

Die größten Attraktionen der Insel sind ihre berühmten steinernen Statuen, die Moai. Bis heute ist nicht vollständig geklärt, wann genau die mächtigen Steinriesen entstanden sind und warum sie erschaffen wurden. Angenommen wird, dass sie ab 400 nach Christus zur Verehrung von Stammeshäuptlingen und Ahnen von den Rapa Nui angefertigt wurden und als Bindeglied zwischen dieser und der Welt des Jenseits galten. Die Moai waren immer Teil einer Zeremonial-Anlage. Bis zu 10 Meter hoch und 100 Tonnen schwer stehen sie mit dem Rücken zum Meer und blicken ins Landesinnere. Die größte jemals angelegte Zeremonial-Anlage ist Ahu Tongariki in der Hotu-Bucht. Archäolo­gische Funde lassen vermuten, dass an dieser Stelle in früheren Zeiten bis zu 33 Moai auf verschiedenen Ahu-Plattformen gestanden haben. Im 17. Jahrhundert fand man hier noch 15 Moai-Figuren, die allerdings schon 1680 umgeworfen wurden und durch einen Tsunami am 23. Mai 1960 komplett ins Landesinnere gespült wurden. Nach dem Wieder­aufbau der Anlage 1993 sind heute wieder 15 Moai zu besichtigen. Der kleinste ist 5,4 Meter hoch und die größte Figur 14 Meter. Etwas abseits der anderen Figuren steht ein einzelner Moai. Diesen hat Thor Heyerdahl auf seiner ersten Expedition zwischen 1955 und 1956 von Insulanern aufrichten lassen. Er ist auch der einzige Moai, der die Insel jemals verlassen hat (für die Weltausstellung in Osaka 1970) und wieder zurückgebracht wurde. Deshalb trägt er den Spitznamen „The Travelling Moai“. Ganz in der Nähe dieser berühmten Kultstätte findet sich auch die „Geburtsstätte“ aller steinernen Riesen – der Vulkankegel Rano Raraku. In dem Steinbruchkrater wurden alle Moai der Insel angefer­tigt und von hier aus weiter transportiert. Noch heute finden sich hier fast 400 Statuen, die nicht vollendet wurden.

Große Enttäuschung, heute Morgen. Der Kapitän musste uns mitteilen, dass die örtlichen Behörden dem Schiff den Landgang verweigern, da es Corona Fälle an Bord gibt. Der Plan ist jetzt, in einer Stunde den Anker wieder zu lichten und einmal um die Osterinsel herum zu fahren. Auch die Internetverbindung funktioniert immer noch nicht. Entsprechend mies ist im Augenblick die Stimmung auf dem Schiff.

Wir haben lediglich die Gelegenheit, die Insel zu umrunden. Dabei können wir dann, zumindest aus der Ferne, die Moai von Ahu Tongariki sehen. Aber wir empfinden die Situation als sehr unbefriedigend.
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#chile#osterinsel#moai