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Baustelle Fundacion

Veröffentlicht: 29.06.2017

29. Juni 2017

das rote gebäude, welche schon mehrmals auf fotos zu sehen war, ist der alte teil der fundacion. es besteht aus küche und essraum, sowie räumlich etwas abgegrenzt, einem kleineren saal zur kinderbetreuung. dort sind jeweils am nachmittag die kleinen untergebracht. im ersten stock das büro, also die verwaltung, die grosse aula und einem putz- und waschraum. aussen, auf der selben ebene, sind waschbecken angebracht. im obersten stock wohnen alba und marco und ihre zwei kinder, sowie im moment gerade das pflegekind benito.

die räumlichen verhältnisse sind, je nach kinderandrang eng, doch funktioniert die sache ausserordentlich gut. die leiter und die kinder sind eingespielt, einfache abläufe und klare regeln erleichtern das zusammenleben. ich kann erkennen, dass es ganz verschiedene kindertypen hier hat, auch solche, welche bei uns mit ritalin ruhiggestellt würden. wie gesagt, das zusammenleben funktioniert sehr gut. die lernfähigkeit einzelner unter diesen umständen und vor allem unter den hiesigen schulbedingungen die möchte ich als ungenügend bezeichnen verglichen zu uns. das sei jetzt hier aber nicht das thema und ist vermutlich schon zum x-ten mal angesprochen worden. also ...

heute kam marco so kurz vor mittag ganz strahlend die treppe des neubaues herunter. "das ist ein guter tag für mich." er war grad im obersten stockwerk und hat die arbeit des plättelilegers (fliesenleger) begutachtet. der kam nämlich sehr schnell vorwärts (und hatte bis zum ende tatsächlich das gesamte zimmer verlegt.) die fenster und türen der künftigen kinderbetreuungszimmer waren allesamt drin und mehrere handwerker, insgesamt habe ich sieben gezählt zu dem zeitpunkt, waren mit ihren arbeiten oder vorarbeiten beschäftigt. klar wird nicht der ganze bau fertig, unmöglich. der wohnungsteil muss auch nicht. den wird marco nachher in eigenregie fertigstellen. pressiert nicht, denn das wird seine neue wohnung sein und im alten teil werden dadurch dann raumkapazitäten frei. wie gesagt, eilt nicht.
fällt mir sowieso auf, das marco ein allrounder ist. er kennt sich aus im bau, könnte wahrscheinlich alle arbeiten selber erledigen und kann sie deshalb sehr gut und sehr kritisch begleiten. er hat freude an seiner arbeit und kennt die stellen und ämter, wo er zu welchem zeitpunkt anklopfen muss. er kennt sich aus mit ernährung und küche und wahrscheinlich kann er noch viel mehr, was ich jetzt nicht weiss. seine frau alba ist in der kinderbetreuung aktiv und geniesst höchsten respekt bei den kindern. sie wirkt im umgang mit diesen sehr streng, denn sie ist sehr klar und spricht überlegt und deutlich. dabei ist sie eine sehr fröhliche frau, welche oft lachend zu sehen ist.

für den bau ist marco zuständig. er ist vor ort und sagt, was wo und wie sein und funktionieren muss und was verbessert, mitunter neu gemacht werden muss. heute also ein guter tag, denn die fundacion bleibt zwar noch eine weile eine baustelle, aber man kann sehen, dass die neuen kinderbetreuungsräume bis in einer woche fertig sein werden. und das war das ziel. nach den sommerferien stehen sie also dann zur verfügung und marco kann am 7. juli in aller ruhe in die schweiz reisen. er geht alle zwei jahre zurück in seine alte heimat, um für sein projekt werbung zu machen und natürlich um geld zu sammeln. das braucht die fundacion, denn mit diesem bau geht auch ein kapazitätsausbau einher. 

heute abend gab es einen grillabend, einen ecuadorianischen. nicht mit gasgrill und festbank. nein, es war ein höchstpersönlich von marco umfunktioniertes fass, welche als grill mit bauholz gespeist und schliesslich dann obendrauf mit rindfleisch und würsten bestückt wurde. gegessen wurde grad um das fass herum, mit bier und dem von laura gemachten pastasalat. sehr gut alles, auch der pastasalat, obwohl mit avocado, was nicht mein lieblingsding ist. aber wirklich, megagut. das fleisch zwischendrin mal etwas zäh, aber ich habe das rind hier in südamerika noch nie anders bekommen. wieder mal musste ich feststellen, dass bessere spanischkenntnisse von grossem nutzen wären. ich hätte öfter mitlachen können, denn die stimmung war super. übrigens alle angestellten waren eingeladen, putzfrau, köchinnen, bürokraft, gehilfen beim unterhalt, kinderbetreuer und die volontäre. es kamen nicht alle, aber für die welche da waren: absolut toll und stimmig.

es wird also nicht nur an gebäuden gearbeitet, auch das arbeitsklima wird gepflegt. so gesehen wird hier immer eine baustelle sein. was gut ist, muss gehegt werden. so ist das überall, so ist das mit allem.

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