maesas_blog_ecuador
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26. Mai 2017

Veröffentlicht: 28.05.2017

heute erwartete ich einen ruhigen tag, nach dem strengen tag gestern. doch oha, die arbeit von gestern musste zu enden gemacht werden.
in anderer besetzung, el flaco war nicht dabei, dafür ein junger kerl, von dem ich gestern gedacht hatte, der arbeite nicht so gern, weil er stets in seinen sauberen fussballsachen heurumstand und nur ein bisschen geschwatzt hatte. offenbar lag es nur an seinen kleidern, denn heute arbeitete er hart.
ich kam am morgen etwas spätz auf den platz. maria, die frau von nanki (hal auch maria) machte grad appell. ich durfte zuerst desayuno essen, liess auch noch das tablet an den strom hängen und half danach weiterarbeiten bei der bühne. als das fertig war, kriegten die jungen kerle nanki, massed und andere von tzama den auftrag, vier bambusstämme zu beschaffen von 14einhalb metern länge. da ging ich mit, um fotos zu machen. eigentlich hätte ich nicht müssen, aber wenn ich schon da bin. mir ging es darum, ein paar bilder zu knipsen, welche den umgang mit der machete zeigt.
das ist das arbeitsinstrument hier in der selva. und mit welcher präzision die hier dieses brandgefährliche werkzeug schwingen. unglaublich!
ich habe schon gesehen, wie jorge ein frucht gespalten hat, welche er in den händen hielt. ein bisschen daneben oder mit zuviel schwung und die halbe hand ist weg. oder heute musste der eine junge ein schifthölzchen zuschneiden, welches zwei zentimeter dick war. er hat das dünne ding gehalten und millimetergenau mehrmals einzelne schichten abgehauen. hätte er den daumen getroffen ...
am ende mussten die vier stämme ins dof gebracht werden. die drei jungs haben das jeweils alleine geschafft, untere ungeheurer anstrengung. dann waren noch zwei jüngere jungs. die waren mit dem ersten stamm zu zweit losmarschiert und trotz erheblichem vorsprung erst in der mitte. fünfhundert meter fehlten. da habe ich dann mitgeholfen und ... gelitten. die zwei trugen vorne das dicke teil, ich etwas nach der mitte das immer dünner werdende teil. und dieses wippte so richtig schön auf und ab und bei jedem wippen konntest du im inneren das wasser platschen hören. die dinger haben nämlich wasser drin und das macht die sache nochmals schwerer. jedesmal, wenn der bambusstamm nach unten aussschlug, erhöhte das den druck auf die schulter gewaltig und wie ich mich fühlte, als das ding endlich auf dem drfplatz war und nanki mir beim ablegen half, das könnt dürft ihr euch selber vorstellen. in strömen floss der schweiss und ... es war klar, dass jetzt eine abkühlung von nöte war. ich glaube alle, welche am arbeiten gewesen waren, erschienen innerhalb von zwei minuten im pool. ich habe mich schnell abgekühlt und ordentlich gewaschen, danach bin ich in den unterschläuchen, das kann man hier problemlos, zum haus von tzama gegangen, um dort die gesamte wäsche zu waschen. ja, das muss ich hier selber erledigen und zwar von hand. immerhin ist die anlage bei maria flores, tzamas frau, um einiges besser als die variante der flusswäsche. jasmin, die frau des ermordeten sohnes von tzama, war grad damit am auslauf des pool beschäftigt.
während der wäsche rief maria mich zum mittagessen. ja, und jetzt war es soweit: im teller sah ich zwei bananan und sechs grosse, dicke maden. solche, welche ich bei der vorberitung auf meine zeit in ecuador auf spiesschen aufgereiht und gebraten irgendwo im internet gesehen habe.
ich hatte mich im voraus seelisch auf diesen augenblick vorbereitet und mir folgende taktik zurechtgelegt (dass ich essen wollte, wusste ich schon im voraus):
schau zuerst, wie ein, zwei leute die dinger essen und wenn sie das gesicht nicht verziehen, dann iss einfach auch genau so, wie sie est tun. was andere schaffen, das kann ich auch.
so hab ich's gemacht. es schmeckte nicht schlecht, übrigens, war ja auch gut gebraten. trotzdem habe ich auf die hälfte der maden verzichtet und nur drei gegessen. auf von den zwei bananen habe ich nur die hälfte genommen. ich weiss nicht, wie die es schaffen, ihr essen so schnell runterzukriegen. diese bananen sind staubrocken. du musst zuerst mal eine geraume zeit speichel produzieren, damit du konsistenzmässig einen einigermassen verdaubaren brei hinkriegst. die leute hier schaffen das im nullkommanix. ich kaue da erheblich länger herum. generell kann ich aber sagen, dass ich hier alles esse und eigentlich auch alles gerne habe. ich habe keine mühe, lediglich mit der menge. ich esse sehr wenig hier. ich hoffe, das hat den kleinen nebeneffekt, dass vielleicht das eine oder andere kilo am ende von ecuador fehlt. da hab ich reserven.

noch zwei details zu den maden: die seien typisch für die selva, aber eher selten. darüber bin ich nicht unglücklich. und zweitens: man hält sie am kopf, dort wo es schwarz ist, und beisst dann den hinteren, weissen teil ab.
ja, ja, ich habe gut beobachtet, bevor ich selber hineingebissen habe.


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